museum-digitalagrargeschichte
STRG + Y
de
Objekte gefunden: 91
Nach (Jahr)2001x
Vor (Jahr)2099x
Suche verfeinernGezielte Suche Sortiert nach: ID

Dreschmaschine der Domäne Einsiedel

Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung [HMS_König_188-189]
Dreschmaschine auf der Domains Einsiedel (Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim (CC BY-NC-SA)
1 / 2 Vorheriges<- Nächstes->
Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Die "Dreschmaschine auf der Domains Einsiedel" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten.

König (1847), S. 39. und Taf. 27, Fig. 188, 189:
"Dreschmaschine auf der Domains Einsiedel: Fig. 188 und 189.
Die Figur A gibt die Maschine in ihrer vordern Seitenansicht. Die Frucht wird durch einen Arbeiter auf den Tisch a aufgelegt und durch die zwei gegen einander laufenden Walzen b b ergriffen und dem Schlaghaspel c zugeführt. Bei einer Geschwindigkeit desselben von 172 Umdrehungen in der Minute führt er auf der koncaven und gefurchten Fläche d die gedroschene Frucht und das Stroh dem Haspel e zu, der letzteres mit seinen eisernen Zacken f ergreift und bei g auf den Boden auswirft, wo es von einem Knaben mittelst einer Gabel zum Aufbinden beseitigt wird, während die abgedroschene Frucht durch den hölzernen Rost h fällt und mittelst eines bretternen Schlauches i auf die Putzmühle geleitet wird. Diese wird durch einen von der Maschine ausführenden Riemen ohne Ende getrieben. Zur Bewegung der Maschine sind zwei Paar Ochsen erforderlich, und zu ihrer Bedienung an Personal:
a) zwei Knaben zum Treiben der Ochsen.

Um die Ochsen in gleichem und regelmäßigem Gang zu erhalten, ist hinter jedem Paar ein Treiber erforderlich, indem die geringste Unregelmäßigkeit im Zug der Thiere einen ungleichen Gang der Maschine verursacht; daher ist es ein großer Vorzug, wenn die Maschine durch Wasserkraft in Bewegung gesetzt werden kann.
b) Zwei Männer zum Einlegen und Beischaffen der Frucht;
c) ein Knabe zum Wegschaffen des Strohes hinter der Maschine.
Bei ganz günstigen Lokalverhältnissen kann die Einrichtung getroffen werden, daß diese Person entbehrlich wird; indessen arbeitet solche dem Strohbinder, der allein nicht wohl bei seiner Arbeit fertig werden könnte, in die Hand.
d) Ein Mann zum Binden des Strohs;
e) ein Mann an der Putzmühle zum Durchsieben der gedroschenen Frucht und Beseitigen derselben.

Nach den bisherigen Dreschresultaten wurden durchschnittlich in einer Stunde 70 Garben, je 28 bis 30 Pfd. schwer, an Dinkel, Gerste und Haber, oder in den kurzen Wintertagen, wo die Maschine eigentlich nur sechs volle Stunden im Gange war, 28 bis 30 Scheffel Dinkel, 15 bis 16 Scheffel Gerste oder 20 bis 22 Scheffel Haber täglich ausgedroschen und aufgehoben. Der Haber wird durch die an die Maschine angebrachte Putzmühle so rein geputzt, daß er gleich auf den Speicher gebracht werden kann, während bei der Gerste, da sich noch ziemlich Körner mit Ageln (Spitzen) an derselben vorfinden, das Gedroschene nochmals von der Hand durchgeflegelt und wiederholt auf eine zweite Putzmühle gebracht werden muß. Durch dieses nochmalige Putzen wird aber sodann die Frucht ausgezeichnet rein und empfiehlt sich dadurch bei jedem Verkauf. Der Dinkel wird gleichfalls wie die Gerste nochmals auf die zweite Putzmühle (jedoch ohne ihn vorher von der Hand nochmals durchgeflegelt zu haben) gebracht und dadurch vollkommen gereinigt. Ein nochmaliges Putzen des Dinkels dient hauptsächlich dazu, um Kernen, der durch die Maschine hie und da ausgeschlagen wird, vom Dinkel auszuscheiden.
Außer den oben bemerkten drei Fruchtgattungen können alle sonstigen Früchte, namentlich Hülsenfrüchte, Reps, Leindotter, selbst Kleesamen auf der Maschine ausgedroschen werden. Das Stroh wird durch die Maschine zwar etwas verwirrt und kann blos in Büscheln aufgebunden werden, wird aber dadurch keineswegs zerschlagen, und wenn auch dieses bei ganz dürrer Frucht mehr oder weniger der Fall ist, so gibt das zerschlagene Stroh ein sehr reiches Kaff (Briets), das vom Vieh seiner Weichheit wegen sehr gerne gefressen wird. Ein Strohverlust findet durchaus nicht statt."

Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim

Objekt aus: Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim

Das Deutsche Landwirtschaftsmuseum (DLM) ist eine überregionale und fachlich übergreifende, interdisziplinäre Einrichtung der Universität...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.