Dieses Modell wurde zur Anschauung eines Agrochemischen Zentrums (ACZ) entwickelt. Diese Zentren wurden durch die Einführung von industriemäßigen Organisationsformen bei der Chemisierung der Landwirtschaft aufgebaut. Sie dienten als zwischenbetriebliche Einrichtungen von landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG), volkseigenen Gütern (VEG) und kooperativen Abteilungen der Pflanzenproduktion (KAP). Zur Durchsetzung industrieller Methoden in der Pflanzenproduktion hatten sie die Aufgabe, den Transport, Umschlag und die Lagerung, auch TUL Prozess genannt, von Mineraldüngemitteln, Flüssigdüngemitteln sowie die Zwischenlagerung von Pflanzenschutzmitteln zu übernehmen. Darüber hinaus waren sie für die Organisation des Einsatzes von Agrarflugzeugen in Kooperation zwischen mehreren ACZ verantwortlich. Hauptbestandteile eines solchen Zentrums waren:
- Minerallager: 1200-1300 m² Lagerfläche
- Lagerbehälter für Flüssigdünger: 1200-1800 m² Grundfläche
- Lager für giftige Pflanzenschutzmittel: 800-900 m²
- Flugplatz
- Wasch und Pflegestützpunkt zur Wartung und Pflege von Fahrzeugen
- Garagen
- Unterstellflächen
- Sozial- und Verwaltungstrakt.
Große Aufmerksamkeit wurde bei der Erschließung des ACZ dem Gleisanschluss und einer Straßenanbindung geschenkt, damit ein reibungsloser Fahrverkehr und ein koordinierter Nachschub des Düngers gewährleistet werden konnte.
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