Dieses Modell wurde zur Anschauung der Umsetzung der Bodenreform im Dorf Hobeck bei Zerbst hergestellt. Dabei wurde die Errichtung von Neubauernhöfen laut dem Befehl 209 der Sowjetischen Militäradministration für Deutschland (SMAD) vom September 1947 dokumentiert. Hier wird der Stand des Dorfes im Jahre 1951 nach Beendigung der Umstrukturierung aufgezeigt. Die Bodenreform wurde als politische, ökonomische und soziale Änderung der Agrarverhältnisse angesehen und sollte den Übergang des kapitalistischen zum sozialistischen System einleiten. Die im Herbst 1945 eingeleitete Bodenreform führte zu einer entschädigungslosen Enteignung der 100 ha übersteigenden Betriebe. Damit sollten die Grundlagen der ehemaligen Produktion den Bauern übergeben werden und diese das sozialökonomische Element im Dorf bilden. 3,3 Millionen Hektar Land gingen zur Neuverteilung an Neu-, Parzellen-, und Kleinbauern in einen Bodenfond über. Daraus erhielt jeder Neubauer 8,4 ha Land. Ein typischer Neubauernhof war wie folgt gegliedert:
- 50 m² Wohnfläche
- 50 m² Stallfläche
- 325 m² Bergeraum
- 18 m² Gärfutterbehälter
- 5 m² Gärkartoffelbehälter
- Gartenland
- Stall für ein Pferd
- Stall für drei bis fünf Kühe
- Buchten für drei Schweine
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