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Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung Historischer Sammlungsbestand 1818 bis 1845 (im Aufbau) [HMS_0632_01 / F038_01]
Getreidefeime (Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim / Deutsches Landwirtschaftsmuseum, mück und beitler, Ofterdingen (CC BY-NC-SA)
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Getreidefeime aus Sachsen / Hohenheimer Modell

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Beschreibung

Es sind zwei leicht unterschiedlich aufgebauten Feimen in der Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung erhalten.

Göriz (1845), S. 204:
"Nr. 632. Kesselförmige Getreide-Feime aus Sachsen mit nicht beweglichem Strohdache.
Modell ohne bestimmten Maßstab. Sie wurde nach einer von Gutsbesitzer Teichmann aus Muckern bei Leipzig an die Versammlung Deutscher Landwirthe zu Potsdam ausgetheilten lithographirten Ansicht im Jahre 1842 in Hohenheim angefertigt. Eine Abbildung derselben mit einer aufgemauerten Unterlage, die hier fehlt, findet sich ferner in Thär’s Englischer Landwirthschaft, Hannover 1798 und ein Vortrag darüber von Gutsbesitzer Teichmann im Bericht über die Potsdamer Versammlung."

Thaer (1800), S.158f. und Taf. 2:
„In den Fiemen dürfen die Früchte aus zwey Ursachen nie unmittelbar auf die Erde zu liegen kommen; erstlich , damit sie die darunter durchstreichende Luft trocken erhalte; und zweytens, damit kein Ungeziefer daran kommen könne . Dies bewirkt man nun sehr leicht , wenn man einen hölzernen Rost dazu machen läßt , und solchen auf Sokeln von glatt behauenen Steinen seht. Diese Sokeln bekommen insgemein eine Zuckerhutsform, und eine Höhe von drittehalb Fuß über der Erde; ihre abgestumpften Spitzen werden mit Kugelschnitten , deren platte Seite nach unten gekehrt * [= Taf. 2] ist , bedeckt ; und auf die runde Seite wird denn endlich der hölzerne Rost gelegt. In den mittelländischen Grafschaften macht man auch wol für mehr Fiemen zugleich einen gemeinschaftlichen Grund, unter dem Namen von Stackguard. So ein Grund ist ein ganz einfaches Werk, und besteht nur aus einem kreisförmigen, von gebrannten Mauersteinen zwey bis drey Fuß hoch aufgeführten: Parapet mit einer nach aussen hervorstehenden Hervorragung, damit kein Ungeziefer daran
hinauf laufen kann.“

Versammlung Deutscher Landwirthe in Karlsruhe = Pabst (1838), S. 133f.
"Die Form der Feime werde gleich Anfangs, bei den zirkelrunden, mittelst einer Schnur aus dem Mittelpunkte, und bei viereckigen mittelst Maßstab und Winkelsmaß auf der geebneten Fläche vorgezeichnet, auch in der Folge bei dem Setzen der Feime öfters geprüft, um für jede nöthig erachtete Abänderung in der Form einen Stützpunkt zur Beurtheilung zu gewinnen.
Für das Schichten und Segen jeder Feime gelte nur die Regel: lege das Getraide oder Halmfutter in der Feime so, daß es gegen Nässe von unten, von der Seite, und von oben geschützt sei, ferner daß die Feime weder im Ganzen umfallen, noch in ihren Theilen nach irgend einer Seite zerfallen könne.

Gegen das Eindringen des Wassers bei Regen und Schnee von der Seite gebe es drei Mittel:
a) Das bei runden Feimen übliche Ausbauchen, indem man nämlich, wenn die Feime bereits die Hälfte ihrer Höhe bei gleichem Durchmesser erreicht hat, nun bei jeder weiteren neuen Einlage im Umkreise den Durchmesser um etwas Weniges erweitert.
b) Eine etwas nach außen abschüssige Lage der im Umkreise strahlenförmig vertheilten Randgarben, welche in dieser Lage durch das innere darüber festgepackte Getraide gegen das Herausfallen oder Ausreißen aus der Feime gesichert sind. Diese kleine Abdachung der Randgarben, und die dazu erforderliche Ausgleichung der neu aufgelegten Schichten sei der wesentlichste, aber auch der schwierigste Punkt bei dem Feimensetzen.
c) Wo man wegen Mangel an Uebung diese kleine Abdachung der Randgarben nur unvollkommen erreiche, und daher das zeitweise Eindringen des Regen- oder Schneewassers zu fürchten sei, werde an der Wetterseite eine leichte Eindeckung erforderlich, welche entweder von Stroh oder von Sumpfgräsern gegeben werde.

Gegen das Eindringen des Wassers von oben werde wieder eine Bedeckung nöthig, von welcher das Wasser aufgenommen und abgeleitet werde. Langstroh und Sumpfpflanzen dienen dazu. Manche wollten die runden Feimen durch ein bewegliches Dach schützen, das an dem, im Mittel derselben feststehende Baume, oder statt desselben an dem inneren Gerüste durch Stricke auf und abgelassen wird. Redner könne diese Methode nicht gut beißen, weil das Wasser an der inneren Stutzsäule, oder an dem inneren Gerüste eindringe, herablaufe, und Geströh oder Futter von innen verderbe. Besser sind die viereckigen holländischen Feimen-Dächer mit einer außerhalb jeder Ecke festgestellten Säule, an welchen auf vier Säulen mittellst Vorsteckägeln ein leichtes Stroh- oder Schindeldach auf und abgelassen werden könne."

Anmerkung: Die von Gutsbesitzer Friedrich Teichmann aus Muckern bei Leipzig bei der Versammlung Deutscher Landwirthe zu Potsdam (1839) ausgetheilte Lithographie ist nicht überliefert.

Material/Technik

Holz, Stroh und Draht

Maße

H: 44 cm; Durchmesser 42,5 cm

Literatur

Links/Dokumente

Karte
Hergestellt Hergestellt
1842
Hohenheimer Ackergerätefabrik
Hohenheim (Stuttgart)
Geistige Schöpfung Geistige Schöpfung
1839
Teichmann, Johann Christian Friedrich
Dreiskau-Muckern
1838 1844
Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim

Objekt aus: Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim

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