Der Schleuderrad-Kartoffelroder gilt als erste praxistaugliche Maschine für die Kartoffelernte. Er rodet die Kartoffeln mit einem flachen, den Kartoffeldamm leicht anhebenden und aufbrechenden Schar, und einem nachfolgenden, rechtwinklig zum Schar und damit zur Dammrichtung angebrachten Schleuderstern. Dieser kreist senkrecht zum Damm und schleudert durch die an ihm befestigten Gabeln oder Zinken das Erd- und Kartoffelgemisch des Dammes in einer flachen Schicht rund 2 bis 3 m zur Seite. Damit die Knollen nicht beschädigt werden, war es bei der Konstruktion der Schleuderroder wichtig, dass die Zinken des Schleudersterns nicht schlagend, sondern kehrend auf den Damm treffen. Der Antrieb des Schleudersterns erfolgt über ein Winkelgetriebe durch die Räder.
Die Firma Heinrich Lanz AG aus Mannheim stellte 1933 den ersten Schleuderrad-Kartoffelroder vor. Dieser um 1935 gebaute Kartoffelroder, der LK30, war eine Weiterentwicklung des LK20 und unterschied sich unter anderem durch die Anzahl der Grabezinken: Der LK20 hatte 8 x 4 Grabezinken, während der LK30 mit 10 x 4 rotierenden Grabezinken ausgestattet war. Diese „Vollölbad-Roder“ waren bekannt für ihre Effizienz und Zuverlässigkeit, auch auf größeren Anbauflächen.
Die Produktion von Rodern war bei Lanz sehr erfolgreich; 1954 soll der 350.000ste Roder hergestellt worden sein. Ab etwa 1955 wurden die Schleuderroder als Schlepper-Anbaugeräte mit Zapfwellenantrieb gebaut. Ihr Zugkraftbedarf lag bei etwa 10-15 PS.
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