Göriz (1845), S. 76:
"Nr. 727. Kienle'scher Strohköpfer. Gutsbesitzer und Fabrikant G. L. Kienle in Pforzheim, dem das Instrument seine Entstehung verdankt und der es der hiesigen Anstalt im Jahr 1843 zum Geschenk machte, schreibt darüber: „Ich gebrauche dieses Instrument zum Zerschneiden ganzer Strohgebunde, behufs fachgemäßer Einstreuung, um gleichmäßigere Streue, besseren Dung und weniger Hindernisse beim Unterpflügen des Letzteren zu haben. Mögen die Gebunde gut oder schlecht gebunden seyn, der Bogen drückt sie so fest an, daß sie mit einem kräftigen Druck getheilt sind.“ Durch dieses Geräthe wird in großen Wirthschaften schneller und vollständiger bewerkstelligt, was man sonst durch Abreißen des Strohs an einer, an einem Pfeiler des Stalls befestigten Sense ausführt."
War "in Groß" unter HMS_0727 / J028 in der Sammlung, ist heute nicht mehr erhalten.
König (1847), S. 44 und Taf. 30, Fig. 203:
"Strohköpfer: Fig. 203.
Um das Streustroh für das Einstreuen, das Breiten auf der Dunglege tauglicher zu machen, wird gewöhnlich das zu lange Stroh, besonders das Roggenstroh, entzweigeschnitten. Da aber bei dem Entzweischneiden sehr viel Zeit verloren geht, so benützt man diesen Strohköpfer, womit man ganze Strohgebunde auf einmal ein- bis zweimal quer durchschneiden kann *).
Die Maschine besteht aus einem Bank von Eichenholz, welcher 4' 4" lang, 8" breit, 2" dick und 1' 4 ½ " hoch ist. In der Mitte der Bank ist auf 2' 8" Länge ein Schlitz ½ " weit ausgesägt, an dessen beiden Seiten dünne eiserne Schienen hinlaufen, zwischen welchen und in dem Schlitz sich das Strohmesser bewegt, das somit durch die Schienen seine gleichmäßige Richtung behält, während ohne dieselbe leicht auch das Holz angegriffen werden könnte. Der Strohbund wird zwischen zwei runde, oben weiterstehende, unter der Bank angeschraubte Stäbe gelegt. Das Strohmesser hat einen langen hölzernen Handgriff, damit nöthigenfalls mit zwei Händen gedrückt werden kann. Soll nun ein Bund durchschnitten werden, so bringt man ihn quer über die Bank zwischen die zwei genannten eisernen Stäbe, legt den eisernen Bogen darüber her, drückt ihn mit dem linken Fuß, der auf seinen Fußtritt gesetzt wird, fest nieder und schneidet ihn auf zwei bis drei Schnitte durch. Ob ein Bund gut oder schlecht gebunden, ist gleich; der eiserne Bogen preßt ihn besser zusammen, als er je gebunden werden könnte, und hat ein Arbeiter einige Uebung erlangt, so kann in wenigen Minuten das Streustroh für 30 Stück Vieh zugerichtet werden.
*) Auf dem Berkheimer Hof, wo ich vor einigen Jahren als Praktikant mich einige Zeit aufhielt, lernte ich die Zweckmäßigkeit dieses Instrumentes näher kennen."