Die "Getreidewaage" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten.
König (1847), S. 49f. und Taf. 33, Fig. 225:
"Getreidewage: Fig. 225.
An einem kleinen Wagbalken von 4 Zoll Länge hängen 2 messinge Cylinder, von welchen der eine mit dem zu wägenden Getreide gefüllt wird, während man die Gewichte in den andern legt. Der erstere Cylinder hat im Lichte 2 Zoll im Durchmesser und 3 Zoll in der Höhe und enthält also ziemlich genau 1/100 eines Simri's (-- 942 1/8 württemb. Decimal-Cubikzoll); das Getreide wird beim Füllen mittelst eines Hölzchens oben glatt abgestrichen. Der zweite Cylinder hat, wiewohl er mit dem ersteren von gleicher Schwere ist, im Lichte eine um die Dicke der Wandung größere Weite, so daß er, wenn man nach dem Gebrauche, den Wagbalken sammt den Gewichten und dem Abstreichhölzchen in den ersten Cylinder gelegt hat, als Deckel darüber geschoben werden kann, und man das Ganze somit ohne Schwierigkeit in der Tasche bei sich zu führen im Stande ist. Die dabei erforderlichen Gewichte müssen mit einem Quentlein anfangen, brauchen aber zusammen genommen nicht mehr als höchstens 12 - 16 Loth zu betragen. Will man das Gewicht von einem Simri erhalten, so darf man nach der Abwägung das gefundene Gewicht nur mit 100 multipliciren. Diese Multiplikation kann aber auch umgangen werden, wenn man auf die Gewichte gleich ihren hundertfachen Werth setzt. Obgleich das Resultat hier allerdings nicht ganz genau ist, da man vom Kleinen aufs Große schließt und etwaige Fehler sich daher im gleichen Verhältniß vergrößern, so ist dessen ungeachtet diese Wage für blos vergleichende Abwägungen, besonders bei glatten Früchten schon wegen seiner leichten Anwendbarkeit immer sehr brauchbar und besonders empfehlungswerth."