In einem Inventar wird der Gegenstand als "Polnischer Pflug, Radlo genannt" bezeichnet. Diese Eintragung verweist außerdem darauf, dass er als Geschenk des Akademiedirektors Ludwig Rau, der von 1872 bis 1882 Rektor der Hohenheimer Akademie war, in die Sammlung aufgenommen wurde.
Allerdings gibt es in den alten Beschriftungen der Museumsexponate eine abweichende Bezeichnung: "Hakenähnlicher Pflug zur extensiven Bodenbearbeitung". Der Hersteller ist unbekannt, der Produktionsort wird als Polen angegeben, und das Baujahr wird auf etwa 1840 geschätzt. Eine andere Angabe besagt, dass er "um 1840 als Geschenk aus Polen nach Hohenheim kam". Es könnte sein, dass Ludwig Rau, der bereits von 1854 bis 1863 als Professor in Hohenheim tätig war, den Pflug in irgendeiner Weise für die Hohenheimer Sammlung vermittelt hat.
Klein (167), S. 69f. und Abb. 142:
"Polnischer Haken:
Ein vierseitiger Haken, bei dem die Griessäule nicht senkrecht zur Sohle steht, sondern schräg nach vorn gerichtet ist und sich mit der Sohle zum Haupt vereinigt, auf welches dann die dachförmige Schar aufgesetzt ist; dabei sind Sohle und Griessäule offenbar aus einem Stück hergestellt. Der lange, bis ans Joch reichende Grindel ist im Hinterbaum festgekeilt. Bei FRANKOWSKI [Posen 1929, S. 11, Abb. 13, 14, 16] finden sich Aufnahmen polnischer Haken, die genau dem hier abgebildeten Exemplar entsprechen. Das Gerät ist noch als Kleinmodell [HMS_RAU_116] vorhanden."