Hersteller: Wilhelm Stoll Maschinenfabrik, Broistedt
Baujahr: 1959
Anfang der 1930er Jahre entwickelten der Landwirt O. Wilke und der Schlossermeister H. Meissol in Hohenhameln den ersten praxistauglichen Zuckerrüben-Vollernter Deutschlands. Die bahnbrechende Konstruktion kombinierte in einem Arbeitsgang das Köpfen und das Ernten (Roden) der Rüben. Über die Radachse angetrieben arbeitete die Maschine einreihig. Herzstück waren die Wühlräder zum Roden und das sog. „Igeltast-Rad“, das die unterschiedliche Rübenhöhe ertastete und gleichzeitig das geköpfte Laub aufnahm, um es gleichmäßig an das Förderband abzugeben.
Wegen fehlender Mittel übertrugen die Erfinder ihre Lizenzen an die Landmaschinenfabrik Krupp. Trotz umfangreicher Weiterentwicklungen durchkreuzte der Zweite Weltkrieg die geplante Massenfertigung. 1947 versteigerten die Allierten die Patente an die Fa. W. Stoll in Broistedt/Lengede. Nach vielen Verbesserungen hatte 1955 der Stoll „Bunker-Köpf-Roder“ sein Marktdebut. Um die 1,1 Tonnen schwere Maschine antreiben zu können, brauchte es allerdings einen zugstarken Schlepper mit Zapfwellenantrieb – eine Ausstattung über die damals fast nur Großbetriebe verfügten.