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Karl von Kleyle (1812-1859)

Nach einem juridisch-politischen Studium in Wien trat K. in die Dienste Erzherzog Karls als Oberamtsadjunkt auf der Herrschaft Friedeck und bildete sich in Schlesien bei seinem Vetter Friedrich Kleyle in Land- und Forstwirtschaft sowie Montanistik aus. Nach dessen Tode 1835 übernahm er die bis dahin von diesem geführte Direktion der Kammer des Erzherzogs Karl in Teschen und die Verwaltung der Herrschaft Friedeck. Er steigerte die Ertragsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe und der Eisenwerke durch bessere Organisation, so daß er 1837 auch die Verwaltung der angrenzenden galizischen Güter des Erzherzogs übernehmen konnte. 1846 wurde er als Administrator sämtlicher erzherzoglicher Güter an die Seite seines Vaters nach Wien berufen, wo dieser einen bedeutenden Wirkungskreis im landwirtschaftlichen Organisationswesen, besonders in der Kaiserlich Königlichen Landwirtschaftsgesellschaft in Wien aufbaute. Franz Kleyle war auch Dozent an der Landwirtschaftlichen Akademie in Ungarisch-Altenburg, so daß K. ständig Förderung und Anregung von seinem Vater erfuhr. Sein Tätigkeitsfeld erweiterte sich noch durch die Übernahme der Verwaltung der erzherzoglichen Herrschaft Seelowitz in Mähren. 1848 wurde er in der Presse bereits als „ein rühmlich bekannter Ökonom“ bezeichnet. Seine politische Richtung entsprach der Liberalität von A. Freiherr von Doblhoff-Dier, das heißt er bekannte sich zur konstitutionellen Regierungsform, zur Pressefreiheit und zur Demokratisierung des Gerichtswesens durch Einführung der Schwurgerichte. Als Doblhoff 1848 in das liberale Kabinett Pillersdorff eintrat und dann selbst eine Regierung bildete, wurde auch K. in den Staatsdienst berufen und übernahm die Leitung der Landeskultursektion. Nach einer weiteren Umorganisation blieb er der leitende Ministerialrat für die Forst- und Montandomänen. Sowohl im Staatsdienst, wie vorher in den von ihm geleiteten Betrieben, wurde er zu einem energischen Förderer der jungen, industriellen Landtechnik. Er hatte auf dem erzherzoglichen Betriebe in Schlesien eine Werkstätte zur Herstellung moderner landwirtschaftlicher Gerätschaften errichtet. Im besonderen war die Konstruktion des optimalen Pfluges in diesen Jahrzehnten ein Hauptanliegen wissenschaftlicher Ackerbauer (unter anderem von Thaer, Schwerz, Jefferson, Dombasle). Dementsprechend entwickelte K. dort einen dann nach ihm benannten Pflug, dessen wichtigste Neuerung darin bestand, daß das bisher empirisch geformte Streichblech nun mathematisch berechnet wurde. Der preisgekrönte Pflug fand in kleineren Serien inner- und außerhalb Österreichs Verbreitung. 1856 stellte K. als einer der ersten in Österreich auch Versuche mit modernen Mähmaschinen an.
Quelle: https://www.deutsche-biographie.de/sfz42806.html abgerufen am 21.01.2022

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Pflug von Zugmaier, Österreich / Modell von Anton BurgPflug aus Österreich, «Ritter Kleyle’s Pflug» / Hohenheimer Modell
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Geistige Schöpfung Karl von Kleyle (1812-1859)

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