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Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Sense, Sichel, Sichte

Sense, Sichel, Sichte

Hier sind alle Sensen, Sicheln und Sichten zusammengefasst.

[ 10 Objekte ]

Englische Sense mit Westphälischem Sensenbaum

Von der "englische Sense mit westfälischem Sensenbaum" ist in der Sammlung des DLM nur der Sensenbaum erhalten. Göriz (1845), S. 110: "Nr. 109. Englische Sense mit Westphälischem Sensenbaum. Zur Zeit der Direktion von Schwerz angeschafft." Anmerkung: Eine englische Sense zeichnete sich durch ihre Bauweise aus. Sie hatte eine lange, leicht gebogene Klinge, die am Ende scharf war. Diese Klinge war an einem langen Holzstiel befestigt, der einen leicht gekrümmten Griff hatte. Im Gegensatz zu einigen anderen Senses hatte die englische Sense keinen Haken oder eine Zacke an der Klinge, sondern war glatt. Petzold (1888), S. 241, schreibt über englische Sensen: "Die englische Sense hat sich bei uns nicht bewährt, ihre Klinge ist zu hart und es lässt sich ihr durch Dängeln keine Schärfe geben; die geschliffene Klinge behält nur sehr kurze Zeit ihre Schärfe."

Verbesserter Dengelstock aus dem Departement Ober-Vienne in Frankreich

Der "verbesserte Dengelstock" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten Göriz (1845), S. 111: "Nr. 795. Verbesserter Dengelstock aus dem Departement Ober-Vienne in Frankreich. Dieses Geräthe ist zwar in wirklicher Größe, wurde aber statt aus Eisen, mit Ausnahme der Feder, nur aus Holz angefertigt und zwar im Jahre 1845 in der Hohenheimer Werkstätte. Man benützte dazu eine Abbildung aus einer kleinen, vor kurzem in Straßburg erschienenen Brochüre: „Publications agricoles par un membre du comice de Schiltigheim.“ Die Erfindung, welche in dem oben genannten Departement gemacht wurde, fand in Wolfisheim im Elsaß, wo sie der Gutsbesitzer Ottmann einführte, allgemeinen Anklang, indem damit Jedermann die Sensen dengeln kann, ohne einen Fehler dabei zu machen, während man sie, wenn man nicht selbst einen im Dengeln geübten Mann hatte, früher in die Schmiede tragen mußte. Ist der Dengelstock in einem Holzblocke befestigt, so schiebt man die Schneide der Sense in den kleinen Spalt, hält die Sense mit der einen Hand, während man mit der andern einen Hammer führt, welcher auf das mit dem Geräthe verbundene Hämmerchen aufschlägt. In fünf Minuten soll mit dieser Vorrichtung eine Sense aufs Beste gedengelt seyn." König (1847), S. 38 und Taf. 27, Abb. 185: "Der verbesserte Dengelstock: Fig. 185. Die Sensen, welche man zum Mähen des Grases oder bei der Getreide-Ernte gebraucht, werden, wenn das Wetzen mit dem Wetzsteine nicht mehr hilft und die Klinge vorn an der Schneide zu dick wird, gedengelt, indem man sie mittelst eines eisernen Hammers auf einem kleinen Ambos wieder gehörig dünn schlägt und so zum Gebrauch wieder tauglich macht. Da aber zu diesem Dengeln eine gewisse Geschicklichkeit und Fertigkeit gehört und diese nicht jeder Mäher oder Schnitter besitzt, so ist es oft der Fall, daß die Sense Zähne bekommt oder Löcher in die Klinge geschlagen werden. Um diesem Uebelstand abzuhelfen, kam man auf den Gedanken, dieses verbesserte Dengelgeschirr einzuführen, womit jeder Mäher auch ohne besondere Geschicklichkeit seine Sense selbst gut und schnell dengeln kann. A ist der Dengelstock oder Ambos, welcher mit seiner Spitze B in einem Stück Holz befestigt wird. Der Hammer C ist damit verbunden, und läßt sich um den Zapfen bei D drehen, und wird durch die unter dem Hammerstiel angebrachte Feder E in die Höhe gedrückt. Bringt man also die Sensenklinge auf den Ambos und schlägt mit einem andern hölzernen Hammer auf den Rücken des Dengelhammers in F, so wird dieser nach jedem Schlag wieder durch die Feder in die Höhe gehoben. Damit aber hiebei die Hammerschläge immer auf die rechte Stell, nie zu weit gegen den dicken Theil der Klinge zu treffen können, so hat man auf beiden Seiten vom Ambos zwei Bleche mit kurzen Einschnitten G angebracht, zwischen welche man die Klinge mit ihrer Schneide bringt. Mit der einen Hand hält man nun die Klinge in dieser Lage, in der andern hat man den hölzernen Hammer, mit dem man auf den Rücken F des eisernen Hammers schlägt. Während man so mit dem Hammer fortfährt, schiebt man allmälig die Klinge von der Rechten zur Linken fort, indem man mit dem dicken Ende der Klinge den Anfang macht. Auf diese Art wird der Dengel ganz gleich und rein und die so gedengelten Sensen sind daher auch besser zu wetzen, ja man kann sogar längere Zeit damit ungewetzt mähen. In 5 Minuten ist eine stark gebrauchte Sense gedengelt, während man eine starke Viertelstunde oft das Doppelte zum Dengeln einer Sense bei dem gewöhnlichen Dengelwerkzeug braucht; selbst im Finstern kann damit gedengelt werden *). *) Der Erfinder dieses sinnreichen, für Mäher überaus nützlichen Werkzeuges, ist ein Franzose, im Departement der Ober-Bienne."

Sense mit Hafergeschirr / Gegend von Altshausen

Göriz (1845), S. 110: "Nr. 413. Hafergeschirr zur Sense aus der Gegend von Altshausen in Württemberg. Dieses Gestell zur Fruchtsense kam im Jahr 1836 von Domänenpächter Stockmeyer aus Lichtenfeld nach Hohenheim. Es ist zum Mähen von allen Gattungen Frucht tauglich. Beim Anschlagen der Sense ist zu beachten, daß diese nicht mehr als eine Hand breit vor dem untersten Zahne vorsteht und daß dieser Zahn auf die Dengelfläche hinzielt. Zum Fruchtmähen darf die Dengelfläche nicht so fein ausgeschlagen seyn, als zum Grasmähen."

Sense mit Bogen

Göriz (1845) S. 110: "Nr. 110. Sense mit Bogen, unbekannten Ursprungs. Zur Zeit der Direktion von Schwerz angeschafft."

Hausichte nach einem Brabanter Original

Göriz (1845), S. 112: "Nr. 112. Hausichte nach einem Brabanter Original im Jahr 1819 in Württemberg gefertigt. Das Exemplar Nr. 383 [=HMS_0383 / N146: Hausichte von Wacken bei Cortryk] ist das Bessere. Zeichnung und Beschreibung findet sich in Sturm's Lehrbuch der Landwirthschaft, Band 1, Nürnberg 1819." Sturm (1819), S.163f., Abb. Taf. 2. Fig. 16 (Sichet): "§ 259. Art und Weise des Abbringens des Getraides. Das Getraide wird entweder mit der Sichel geschnitten, oder mit der Sense gemäht. Das erstere geht zwar langsamer von statten und verursacht höhere Stoppeln, es wird aber auch dadurch die Arbeit reinlicher und das Ausfallen der Körner geringer. Wo es daher nicht an Menschen fehlt und auf das Stroh nicht so sehr ankömmt, dürfte es bei der Winterfrucht und überhaupt bei überreifen Früchten wenigstens von Vortheil seyn. Das Schneiden setzt allerdings mehr Menschen voraus, da die Arbeit langsamer geht, es findet aber auch der Vortheil statt, daß Weiber dazu gebraucht werden können. Man unterscheidet zweierlei Sicheln, die Zahnsichel und die glatte. Letztere hat Vorzüge. S. die Abbildung. Mehr über diesen Gegenstand im II. Thl. Die Haufen in welche der Schnitter die abgeschnittene Frucht legt, heißen hier Gelege. §. 260 Wenn die Winterfrucht gemäht wird, so geschieht es mit einer bloßen Grassense, welche hinten am Sensenbaum einen einfachen Bügel hat. Am besten hauet man es an, in welchem Fall jedem Mäher ein Abrasser folgt, welcher die abgehauene Frucht in Schwaden legt. Die Sommerfrucht wird mit einem Gestell oder Gesrüst gemäht und zwar sogleich in Schwaden. Das Sichet, dessen man sich in einigen Gegenden bedient, steht gleichsam zwischen der Sichel und der Sense innen. Es wird von vielen gelobt, von andern getadelt. Mir scheint es keinen wesentlichen Vorzug zu haben." Anmerkung im Inventar: "Stiel wurde im Jan. 1928 neu angefertigt, da der alte vom Holzwurm durchlöchert war"

Gestellsense

Göriz (1845), S. 110: "Nr. 111. Gestellsense, Haberreff aus Oberschwaben. Zur Zeit der Direktion von Schwerz angeschafft."

Grassense aus der Gegend von Hohenheim - "Steirische Art"

Göriz (1845), S. 110: "Nr. 108. Grassense aus der Gegend von Hohenheim. Steirische Art. Bei Gründung der Modellsammlung aus der Hohenheimer Wirthschaft übernommen. Sie ist im Württembergischen Unterlande üblich." König (1847), S. 35 und Taf. 27, Fig. 183: "Die Sense: Fig. 183. Zum Abmähen der Wiese bedient man sich der einfachen Sense. Sie beschreibt immer in der senkrechten Ebene, wo das Gras steht, einen Kreisbogen. Der Ort, wo dieser Bogen sich am meisten der Erde nähert, befindet sich immer den Füßen des Mähers gegenüber. Die Kunst von diesem besteht darin, die Krümmung dieses Bogens zu erwischen und ihn so viel als möglich der Horizontallinie gleich zu machen." Nach den Verkaufsverzeichnisse der Hoheneheimer Ackergerätefabrik hat sie eine "breite Spitze". Ferdinand Tremel (1953), S. 37: "Steirische Sensen. Die Sensenerzeugung war Jahrhunderte hindurch das Herzstück und der Stolz der steirischen Eisenverarbeitung; steirischer Stahl und steirische Sensen hatten — das darf ohne Übertreibung gesagt werden — Weltruf.“

Grassichel aus Württemberg

Göriz (1845), S.113: "Nr. 460. Grassichel aus Württemberg. Sorte 0."

Große Getreidesichel aus Württemberg

Göriz (1845), S. 113: "Nr. 458. Große Getreidesichel aus Württemberg. Sorte II. Diese Sicheln sind die größten, die man hier zu Lande absetzt."

Kleine gezahnte Sichel aus der Gegend von Lüttich

Göriz (1845), S. 111f.: "Nr. 384. Kleine gezahnte Sichel aus der Gegend von Lüttich. Im Jahr 1835 von Direktor Volz in Lüttich erkauft. Sie dient hauptsächlich zum Repsschneiden, da in jener Gegend fast zu allem Uebrigen die Hausichte Nr. 383 [= HMS_0383 /N146] gebraucht wird."

[Stand der Information: ]