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Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung Historischer Sammlungsbestand 1818 bis 1845 (im Aufbau) [HMS_0184 / K001]
Schafraufe von Amtsrath Block / Hohenheimer Modell (Deutsches Landwirtschaftsmusuem Hohenheim CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Deutsches Landwirtschaftsmusuem Hohenheim / DLM Hohenheim, mück & beitler, Ofterdingen (CC BY-NC-SA)
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Schafraufe von Amtsrath Block / Hohenheimer Modell

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Beschreibung

Göriz (1845), S. 143f.:
"Nr. 184. Schafraufe von Amtsrath Block in Schierau. Modell achtmal verjüngt. Ohne Zweifel in den Jahren 1822-24, angefertigt. Solche Raufen wurden von Direktor Volz in Hohenheim eingeführt und von hier aus in Süddeutschland vielfach verbreitet. Volz sagt hierüber: „Sie sind dauerhaft, lassen sich überall anbringen und, damit der Mist allenthalben gleich gut wird, hin- und herstellen. Die Thiere können nicht oben herausfressen, es fällt ihnen kein Futter auf den Nacken, und es bleibt, weil der innere Boden der Raufe abschüssig ist, kein Futter in denselben zurück. Man kann jedes Futter darin vorsetzen, kurzes und langes, Körner und Wurzelgewächse, Heu und Stroh. Die Sprossen stehen in gehöriger Entfernung von einander, so daß die Schafe nicht zu viel auf einmal herausziehen und doch das Stroh noch durchsuchen können; endlich sind sie nicht höher als es seyn muß, um den Thieren auf einmal die angemessene Portion Futter vorlegen zu können.“ Eine Abbildung davon findet sich in den Jahrbüchern von Plathner, Sturm und Weber, Breslau 1819, Band 2; in Pabst’s Beiträgen zur höheren Schafzucht, Stuttgart 1826; Bode‘s (=Meyer's) Auswahl von 55 Geräthschaften."

König (1847), S. 45 und Taf. 30, Abb. 207:
"Schafraufe von Block: Fig. 207.
Die Länge der Raufe richtet sich nach der Stellung. In Hohenheim sind sie 11 Fuß lang, es ist jedoch rathsam, sie nicht über 14 bis 16 Fuß lang machen zu lassen, da sie sonst zu schwer werden. Die Vortheile dieser Block'schen Schafraufe sind neben ihrer Dauerhaftigkeit und leichten Verstellbarkeit wesentlich die, daß die Schafe nicht oben herausfressen können und sich somit keine Wolle am Halse abreiben; daß ihnen kein Futter auf den Hals fallen kann, und daß alle kleineren Theile sich vielmehr in dem Troge sammeln, in dem man überhaupt auch jede Art von Futter, kurzes wie langes, Körner, Wurzelwerk u.s.w. werfen kann. Die Sprossen stehen nur so weit von einander, daß die Schafe bloß was sie auf einmal fressen herausziehen können."

Pabst (1826), S. 198ff. und Fig. 4:
"Nach Abhandlung der verschiedenen Fütterungsarten wird es nicht am unrechten Platze seyn, noch ein paar Worte über die zweckmäßige Einrichtung des Futtergeschirrs anzufügen, da eine schlechte Beschaffenheit desselben Vergeudung von Futter und Verunreinigung der Wolle zur Folge hat. - -
Die Erfordernisse eines guten Futtergeschirres sind: die Raufen sollen mit Trögen (Krippen) untersetzt seyn (theils zum Füttern von Wurzelwerk, Körnern etc., theils damit das durch die Raufeu durchfallende Heufutter nicht verlohren gehe) – sodann müssen sie so construirt seyn, daß die Schafe weder oben hineinspringen können, noch das ihnen beym Fressen Futterschmutz in die Halswolle kömmt – ferner dürfen sie nicht zu viel Raum einnehmen und müssen leicht transportable seyn, letzteres besonders deßhalb, damit sie zuweilen von der Stelle verrückt werden, weil die Raufe sonst durch die Anhäufung des Mistes zu tief zu stehen kömmt, auch der Mist darunter schlecht wird, wenn sie immer an derselben Stelle bleibt.
Gut construirte Doppelraufen werden ebengedachten Erfordernissen am entsprechendsten seyn; doch sind Wandraufen, besonders im Lammstalle für die Käuen (einzelnen Abtheilungen) der Mutterschafe, nicht ganz zu entbehren. –Zweckmäßige Raufen sind die in Hohenheim nach denen von Amtsrath Block zu Schierau eingeführten, wovon Fig. 4. eine Querdurchschnittszeichnung aufweiset; dabey dient zur Erläuterung, daß sie II´ lang sind und die Sprossen 2, 5´´(im Lichten) von einander stehen. – Eben so gute Raufen sind die nach dem Muster von Naz in der Königl. Privatschäferey zu Achalm eingeführten, wovon Fig. 5. eine Ansicht des Querdurchschnitts giebt, sie sind 15´ lang und die Sprossen stehen 2´´ (im Lichten) von einander. – Aus den Zeichnungen beyder Raufenarten läßt sich die Verwahrung
des oberen Theils der Raufen durch ein- und aufgesetzte Bretter (a. a. und b. b. auf Fig. 4. und c. c. auf Fig. 5.) erkennen, daß auch die beyden Enden mit Brettern verschlagen sind, versteht sich von selbst *). -
Wer alte Raufen zu Ersparung der Kosten nicht abschaffen und doch verbessern will, wird durch die innere Bekleidung der oberen Hälfte mit Brettern schon etwas bessern; auch kann man bey einer etwas stärkeren Höhe der Raufe und etwas senkrechter stehenden Sprossen als die Hohenheimer Raufen haben, des oben übergenagelten Brettes (a. a. auf Fig. 4.) entbehren, oder bey ganz senkrecht stehenden Sprossen werden , wie an den Achalmer Raufen, ist das innere Brett (b. b. auf Fig. 4.) entbehrlich.
Eine zweckmäsige Einrichtung der Raufen theilt auch Herr M. Speck in den ökonomischen Neuigkeiten (1825.1r Bd.) mit, ähnlich denen, wie ich sie schon vor Jahre bey Herrn Oberamtmann Nordmann zu Pötnitz bey Dessau gesehen. Nur ist diese Art etwas umständlich und scheint auch die kostspieligste zu seyn. – Runde Raufen, wie Herr Baron v. Ellrichshausen zu Assumstadt zum Versuche hat machen lassen, sind sehr Raum ersparend, wenn sie um die im Stalle befindlichen Pfeiler angebrachtwerden.
Um das Bedürfniß an Raufen zu berechnen, so ist anzunehmen, daß das Stück Schafvieh 1 Fus völlig Raufenlänge bedarf oder das an einer Doppelraufe von II´ Länge 20–21 Stück Raum haben. Stallraum einschließlich der Raufen muß man aufs Stück erwachsenes Vieh 10 Q.Fuß berechnen, auf Lammschafe 12 Q.Fuß."

Bode‘s Auswahl = Meyer (1845), S. 8, Taf. VII, Fig. 16:
"Die Schafraufe von Block.
Dies Schafraufen , von deren Zusammenfügung die verschiedenen Ansichten ein so vollkommenes Bild geben, dass man wohl über keinen wesentlichen Theil derselben in Zweifel bleiben kann, empfehlen sich besonders dadurch, dass oberhalb der Schafraufen Bretter angebracht sind, welche verhüten, dass den Schafen beim Fressen Futter in den Hals fällt, und weil die Schafe nicht oben herausfressen können.
Der Maassst. der Det. ist 1/16 d. n. Gr."

Material/Technik

Holz, Metall

Maße

HxBxT 11,4x25x10,5 cm; Maßstab 1:8

Literatur

  • Bode, Louis (1845): Auswahl von 55 landwirthschaftlichen Geräthschaften entlehnt aus der Modellsammlung der Königlich Würtembergischen Lehranstalt für Land- und Forstwirthschaft Großhohenheim: perspectofisch und geometrisch dargestellt und mit der nöthigen Beschreibung versehen. Stuttgart, S. 8 Taf. VII, Fig. 16
  • Göriz, Karl (1845): Beschreibung der Modellsammlung des Königlich Württembergischen land- und fortwirthschaflichen Instituts Hohenheim. Ein Leitfaden zum näheren Studium der in dieser Sammlung enthaltenen Geräthe. Stuttgart, S. 143 - 144
  • König, E.F.C. (1847): Beschreibung und Abbildung der nützlichsten Geräthe und Werkzeuge zum Betriebe der Land- und Forstwirtschaft aus der Hohenheimer Modellsammlung. Mit vierundfünfzig Tafeln. Stuttgart, S. 45 und Taf. 30, Fig. 207
  • Meyer, Hans (1845): Auswahl von landwirthschaftlichen Geräthschaften entlehnt aus der Modellsammlung der Königlich Würthembergischen Lehranstalt für Land- und Forsthwirtschaft zu Großhohenheim. Stuttgart, S. 8 Taf. 7; Fig. 16
  • Pabst, Heinrich Wilhem (1826): Beiträge zur höheren Schafzucht. Stuttgart, S. 198 - 200 und Fig. 4
Karte
Hergestellt Hergestellt
1822
Hohenheimer Ackergerätefabrik
Hohenheim (Stuttgart)
Geistige Schöpfung Geistige Schöpfung
1822
Albrecht Block
Schierau
1821 1826
Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim

Objekt aus: Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim

Das Deutsche Landwirtschaftsmuseum (DLM) ist eine überregionale und fachlich übergreifende, interdisziplinäre Einrichtung der Universität...

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