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Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Schaf & Wolle

Schaf & Wolle

Alle Exponat, die was mit Schafen und Wolle zu tun haben

[ 4 Objekte ]

Pferchhütte / Schäferkarren / Hohenheimer Modell

Göriz (1845), S. 142: "Nr. 179. Pferchhütte auf vier Rädern. Modell fünfmal verjüngt. Im Jahr 1829 in Hohenheim angefertigt. Solche Hütten wurden nach der Anordnung des Direktors Ludwig von Ellrichshausen im Jahr 1829 im Großen erbaut. Sie sind größer und solider, als die in Württemberg üblichen zweirädrigen Pferchhütten und dienen nicht blos für Schäfer, sondern auch für Obsthüter u. s. w."

Schafraufe von Naz in Frankreich / Hohenheimer Modell

Göriz (1845), S. 144: "Nr. 525. Schafraufe von Naz in Frankreich. Modell achtmal verjüngt. Das Modell ist nach einer, auf der Königl. Domäne Achalm, wo diese Raufen eingeführt sind, genommenen Zeichnung im Jahr 1838 hier angefertigt worden. Zeichnung und Beschreibung findet sich im Correspondenzblatt des Württ. landw. Vereins, 1825 und in Pabst, Beiträge zur höheren Schafzucht, Stuttgart 1826." Correspondenzblatt des Württ. landw. Vereins (1825), S.156-157 und Taf. IV: "...Die Abtheilungen im Stalle sind gewöhnlich immer so breit, als ein Thor, es können übrigens auch mehrere zusammengenommen werden. Jede Abtheilung geht bis an die den Thoren entgegengesezte Wand. Bewegliche Doppelraufen trennen auf diese Art die Abteilungen in Linie von a. bis b. von einander; die Unterstützungspfosten, die sonst im Innern des Schafstalls oft sehr hindern, und deren hier 8 sind, fallen immer gerade in diese Linie. Einfache Raufen sind an den Wänden angebracht.... ...Von den Futterraufen ist dem Risse ein Durchschnit beigefügt. Die Sprossen daran stehen senkrecht, sind breit und nicht hoch. Die über denselben angebrachten Bretter neigen sich stark gegen außen, und dienen dazu, mehr Futter aufzunehmen, das Herabfallen desselben und eben so das Hinaufsteigen der Schafe zu verhindern. Ein zwischen beiden Sprossenreihen angebrachter Sattel weist das Futter jeder Raufe zu. — Die bretternen Tröge unter den Raufen nehmen alles herabfallende, auch kurzes Futter, so wie Salz auf." Pabst (1826), S. 198ff. und Fig. 4: "Nach Abhandlung der verschiedenen Fütterungsarten wird es nicht am unrechten Platze seyn, noch ein paar Worte über die zweckmäßige Einrichtung des Futtergeschirrs anzufügen, da eine schlechte Beschaffenheit desselben Vergeudung von Futter und Verunreinigung der Wolle zur Folge hat. - - Die Erfordernisse eines guten Futtergeschirres sind: die Raufen sollen mit Trögen (Krippen) untersetzt seyn (theils zum Füttern von Wurzelwerk, Körnern etc., theils damit das durch die Raufeu durchfallende Heufutter nicht verlohren gehe) – sodann müssen sie so construirt seyn, daß die Schafe weder oben hineinspringen können, noch das ihnen beym Fressen Futterschmutz in die Halswolle kömmt – ferner dürfen sie nicht zu viel Raum einnehmen und müssen leicht transportable seyn, letzteres besonders deßhalb, damit sie zuweilen von der Stelle verrückt werden, weil die Raufe sonst durch die Anhäufung des Mistes zu tief zu stehen kömmt, auch der Mist darunter schlecht wird, wenn sie immer an derselben Stelle bleibt. Gut construirte Doppelraufen werden ebengedachten Erfordernissen am entsprechendsten seyn; doch sind Wandraufen, besonders im Lammstalle für die Käuen (einzelnen Abtheilungen) der Mutterschafe, nicht ganz zu entbehren. –Zweckmäßige Raufen sind die in Hohenheim nach denen von Amtsrath Block zu Schierau eingeführten, wovon Fig. 4. eine Querdurchschnittszeichnung aufweiset; dabey dient zur Erläuterung, daß sie II´ lang sind und die Sprossen 2, 5´´(im Lichten) von einander stehen. – Eben so gute Raufen sind die nach dem Muster von Naz in der Königl. Privatschäferey zu Achalm eingeführten, wovon Fig. 5. eine Ansicht des Querdurchschnitts giebt, sie sind 15´ lang und die Sprossen stehen 2´´ (im Lichten) von einander. – Aus den Zeichnungen beyder Raufenarten läßt sich die Verwahrung des oberen Theils der Raufen durch ein- und aufgesetzte Bretter (a. a. und b. b. auf Fig. 4. und c. c. auf Fig. 5.) erkennen, daß auch die beyden Enden mit Brettern verschlagen sind, versteht sich von selbst *). - Wer alte Raufen zu Ersparung der Kosten nicht abschaffen und doch verbessern will, wird durch die innere Bekleidung der oberen Hälfte mit Brettern schon etwas bessern; auch kann man bey einer etwas stärkeren Höhe der Raufe und etwas senkrechter stehenden Sprossen als die Hohenheimer Raufen haben, des oben übergenagelten Brettes (a. a. auf Fig. 4.) entbehren, oder bey ganz senkrecht stehenden Sprossen werden , wie an den Achalmer Raufen, ist das innere Brett (b. b. auf Fig. 4.) entbehrlich. Eine zweckmäsige Einrichtung der Raufen theilt auch Herr M. Speck in den ökonomischen Neuigkeiten (1825.1r Bd.) mit, ähnlich denen, wie ich sie schon vor Jahre bey Herrn Oberamtmann Nordmann zu Pötnitz bey Dessau gesehen. Nur ist diese Art etwas umständlich und scheint auch die kostspieligste zu seyn. – Runde Raufen, wie Herr Baron v. Ellrichshausen zu Assumstadt zum Versuche hat machen lassen, sind sehr Raum ersparend, wenn sie um die im Stalle befindlichen Pfeiler angebrachtwerden. Um das Bedürfniß an Raufen zu berechnen, so ist anzunehmen, daß das Stück Schafvieh 1 Fus völlig Raufenlänge bedarf oder das an einer Doppelraufe von II´ Länge 20–21 Stück Raum haben. Stallraum einschließlich der Raufen muß man aufs Stück erwachsenes Vieh 10 Q.Fuß berechnen, auf Lammschafe 12 Q.Fuß."

Schafraufe von Amtsrath Block / Hohenheimer Modell

Göriz (1845), S. 143f.: "Nr. 184. Schafraufe von Amtsrath Block in Schierau. Modell achtmal verjüngt. Ohne Zweifel in den Jahren 1822-24, angefertigt. Solche Raufen wurden von Direktor Volz in Hohenheim eingeführt und von hier aus in Süddeutschland vielfach verbreitet. Volz sagt hierüber: „Sie sind dauerhaft, lassen sich überall anbringen und, damit der Mist allenthalben gleich gut wird, hin- und herstellen. Die Thiere können nicht oben herausfressen, es fällt ihnen kein Futter auf den Nacken, und es bleibt, weil der innere Boden der Raufe abschüssig ist, kein Futter in denselben zurück. Man kann jedes Futter darin vorsetzen, kurzes und langes, Körner und Wurzelgewächse, Heu und Stroh. Die Sprossen stehen in gehöriger Entfernung von einander, so daß die Schafe nicht zu viel auf einmal herausziehen und doch das Stroh noch durchsuchen können; endlich sind sie nicht höher als es seyn muß, um den Thieren auf einmal die angemessene Portion Futter vorlegen zu können.“ Eine Abbildung davon findet sich in den Jahrbüchern von Plathner, Sturm und Weber, Breslau 1819, Band 2; in Pabst’s Beiträgen zur höheren Schafzucht, Stuttgart 1826; Bode‘s (=Meyer's) Auswahl von 55 Geräthschaften." König (1847), S. 45 und Taf. 30, Abb. 207: "Schafraufe von Block: Fig. 207. Die Länge der Raufe richtet sich nach der Stellung. In Hohenheim sind sie 11 Fuß lang, es ist jedoch rathsam, sie nicht über 14 bis 16 Fuß lang machen zu lassen, da sie sonst zu schwer werden. Die Vortheile dieser Block'schen Schafraufe sind neben ihrer Dauerhaftigkeit und leichten Verstellbarkeit wesentlich die, daß die Schafe nicht oben herausfressen können und sich somit keine Wolle am Halse abreiben; daß ihnen kein Futter auf den Hals fallen kann, und daß alle kleineren Theile sich vielmehr in dem Troge sammeln, in dem man überhaupt auch jede Art von Futter, kurzes wie langes, Körner, Wurzelwerk u.s.w. werfen kann. Die Sprossen stehen nur so weit von einander, daß die Schafe bloß was sie auf einmal fressen herausziehen können." Pabst (1826), S. 198ff. und Fig. 4: "Nach Abhandlung der verschiedenen Fütterungsarten wird es nicht am unrechten Platze seyn, noch ein paar Worte über die zweckmäßige Einrichtung des Futtergeschirrs anzufügen, da eine schlechte Beschaffenheit desselben Vergeudung von Futter und Verunreinigung der Wolle zur Folge hat. - - Die Erfordernisse eines guten Futtergeschirres sind: die Raufen sollen mit Trögen (Krippen) untersetzt seyn (theils zum Füttern von Wurzelwerk, Körnern etc., theils damit das durch die Raufeu durchfallende Heufutter nicht verlohren gehe) – sodann müssen sie so construirt seyn, daß die Schafe weder oben hineinspringen können, noch das ihnen beym Fressen Futterschmutz in die Halswolle kömmt – ferner dürfen sie nicht zu viel Raum einnehmen und müssen leicht transportable seyn, letzteres besonders deßhalb, damit sie zuweilen von der Stelle verrückt werden, weil die Raufe sonst durch die Anhäufung des Mistes zu tief zu stehen kömmt, auch der Mist darunter schlecht wird, wenn sie immer an derselben Stelle bleibt. Gut construirte Doppelraufen werden ebengedachten Erfordernissen am entsprechendsten seyn; doch sind Wandraufen, besonders im Lammstalle für die Käuen (einzelnen Abtheilungen) der Mutterschafe, nicht ganz zu entbehren. –Zweckmäßige Raufen sind die in Hohenheim nach denen von Amtsrath Block zu Schierau eingeführten, wovon Fig. 4. eine Querdurchschnittszeichnung aufweiset; dabey dient zur Erläuterung, daß sie II´ lang sind und die Sprossen 2, 5´´(im Lichten) von einander stehen. – Eben so gute Raufen sind die nach dem Muster von Naz in der Königl. Privatschäferey zu Achalm eingeführten, wovon Fig. 5. eine Ansicht des Querdurchschnitts giebt, sie sind 15´ lang und die Sprossen stehen 2´´ (im Lichten) von einander. – Aus den Zeichnungen beyder Raufenarten läßt sich die Verwahrung des oberen Theils der Raufen durch ein- und aufgesetzte Bretter (a. a. und b. b. auf Fig. 4. und c. c. auf Fig. 5.) erkennen, daß auch die beyden Enden mit Brettern verschlagen sind, versteht sich von selbst *). - Wer alte Raufen zu Ersparung der Kosten nicht abschaffen und doch verbessern will, wird durch die innere Bekleidung der oberen Hälfte mit Brettern schon etwas bessern; auch kann man bey einer etwas stärkeren Höhe der Raufe und etwas senkrechter stehenden Sprossen als die Hohenheimer Raufen haben, des oben übergenagelten Brettes (a. a. auf Fig. 4.) entbehren, oder bey ganz senkrecht stehenden Sprossen werden , wie an den Achalmer Raufen, ist das innere Brett (b. b. auf Fig. 4.) entbehrlich. Eine zweckmäsige Einrichtung der Raufen theilt auch Herr M. Speck in den ökonomischen Neuigkeiten (1825.1r Bd.) mit, ähnlich denen, wie ich sie schon vor Jahre bey Herrn Oberamtmann Nordmann zu Pötnitz bey Dessau gesehen. Nur ist diese Art etwas umständlich und scheint auch die kostspieligste zu seyn. – Runde Raufen, wie Herr Baron v. Ellrichshausen zu Assumstadt zum Versuche hat machen lassen, sind sehr Raum ersparend, wenn sie um die im Stalle befindlichen Pfeiler angebrachtwerden. Um das Bedürfniß an Raufen zu berechnen, so ist anzunehmen, daß das Stück Schafvieh 1 Fus völlig Raufenlänge bedarf oder das an einer Doppelraufe von II´ Länge 20–21 Stück Raum haben. Stallraum einschließlich der Raufen muß man aufs Stück erwachsenes Vieh 10 Q.Fuß berechnen, auf Lammschafe 12 Q.Fuß." Bode‘s Auswahl = Meyer (1845), S. 8, Taf. VII, Fig. 16: "Die Schafraufe von Block. Dies Schafraufen , von deren Zusammenfügung die verschiedenen Ansichten ein so vollkommenes Bild geben, dass man wohl über keinen wesentlichen Theil derselben in Zweifel bleiben kann, empfehlen sich besonders dadurch, dass oberhalb der Schafraufen Bretter angebracht sind, welche verhüten, dass den Schafen beim Fressen Futter in den Hals fällt, und weil die Schafe nicht oben herausfressen können. Der Maassst. der Det. ist 1/16 d. n. Gr."

Klassifizierbock / Hohenheimer Modell

Der Klassifizierbock ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten Göritz (1845), S. 146f.: "Nr. 181. Klassificirbock nach der Erfindung des Geheimeraths Fried. von Ellrichshausen. Modell viermal verjüngt. In den Jahren 1828-30, in Hohenheim angefertigt. Bei der Klassifikation oder jeder andern, sich über eine größere Herde verbreitenden, oft ganze Tage dauernden genauen Musterung jedes einzelnen Stücks ist nicht nur das anhaltende Bücken dem Klassificirenden äußerst beschwerlich, sondern auch die Prüfung der Wolle an allen einzelnen Körpertheilen bei der für jenen unbequemen Stellung und bei der Unruhe der gefangenen Thiere zuweilen ungenauer, als dieß von dem Arbeitenden selbst gewünscht wird. Zu Erleichterung dieses Geschäfts dient der Klassificirbock, auf welchen schnell jedes einzelne Thier gelegt und dem Auge des Prüfenden nahe gebracht wird. Eine Abbildung davon ist in Bode‘s Auswahl von 55 Geräthschaften." König (1847), S. 47 und Taf. 32, Abb. 217: "Schafklassificierbock von Fr. v. Ellrichshausen: Fig. 217. Dieser Klassificierbock ist eine Art von Tisch, um darauf die Schafe zu klassificieren, Wollproben abzunehmen u.s.w., theils zur Schonung des Thieres, theils zur Bequemlichkeit des, das Geschäft besorgenden. Das Thier wird, damit es sich ruhig verhält, mit dem Bauch auf den hiezu etwas vertieften Bock so gelegt, daß die Vorderbeine nach vornen gestreckt, die Hinterbeine dagegen auf den beiden äußern Seiten des Bockes herunterhängen. Um Druck von Euter und Hodensack zu vermeiden, hat der Bock für diese eine entsprechende Vertiefung; auch senkt sich seine Fläche nach hinten zu leichterem Abfließen bei vorkommendem Uriniren der Thiere." Bode´s Auswahl = Meyer (1845), Taf. VIII, Fig. 19: "Taf. VIII, Fig. 19. Classificirbock von Hohenheim. Zur bequemeren und zuverlässigeren Bestimmung der Wolleigenschaften eines Schafes bedient man sich dieses Geräthes, welches in einem, nach dem Bau des Thieres ausgeschnittenen, auf zwei Kreuzböcken ruhenden Lager von beliebigem Holz und von durch den Maassstab angedeuteter Höhe besteht." Zur Klassifizierung von Wolle: "Der Wert der Wolle wird nach unterschiedlichen Kriterien bemessen. Neben der Herkunft [...] fließen folgende Faktoren in die Beurteilung ein: Dehnbarkeit, Elastizität, Farbe, Feinheit, Festigkeit, Geschmeidigkeit, Glanz, Glätte, Gleichmäßigkeit, Kräuselung, Länge und Weichheit. Für die Klassifizierung der Wollart sind Länge, Dicke, Glanz und Kräuselung entscheidend. Alle vier Eigenschaften hängen eng zusammen, d. h. lange Wollfasern glänzen, sind schwach gekräuselt und relativ dick während kurze Fasern matt wirken, stark gekräuselt und fein sind. Am wichtigsten für die Beurteilung ist die Feinheit. Sie ist sowohl für den Handelswert ausschlaggebend als auch für den Verwendungszweck der Wolle, da Unterschiede im Rohmaterial zu Unregelmäßigkeiten im Gewebe führen können. Die Feinheit wird bei der Klassierung mit Hilfe eines speziellen Messgerätes festgestellt und in Micron angegeben." siehe https://blog.vossberg.de/lexikon/qualitaetsmerkmale-von-wolle/ (abgerufen am 06.12.2023)

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