Der Klassifizierbock ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten
Göritz (1845), S. 146f.:
"Nr. 181. Klassificirbock nach der Erfindung des Geheimeraths Fried. von Ellrichshausen. Modell viermal verjüngt. In den Jahren 1828-30, in Hohenheim angefertigt. Bei der Klassifikation oder jeder andern, sich über eine größere Herde verbreitenden, oft ganze Tage dauernden genauen Musterung jedes einzelnen Stücks ist nicht nur das anhaltende Bücken dem Klassificirenden äußerst beschwerlich, sondern auch die Prüfung der Wolle an allen einzelnen Körpertheilen bei der für jenen unbequemen Stellung und bei der Unruhe der gefangenen Thiere zuweilen ungenauer, als dieß von dem Arbeitenden selbst gewünscht wird. Zu Erleichterung dieses Geschäfts dient der Klassificirbock, auf welchen schnell jedes einzelne Thier gelegt und dem Auge des Prüfenden nahe gebracht wird. Eine Abbildung davon ist in Bode‘s Auswahl von 55 Geräthschaften."
König (1847), S. 47 und Taf. 32, Abb. 217:
"Schafklassificierbock von Fr. v. Ellrichshausen: Fig. 217.
Dieser Klassificierbock ist eine Art von Tisch, um darauf die Schafe zu klassificieren, Wollproben abzunehmen u.s.w., theils zur Schonung des Thieres, theils zur Bequemlichkeit des, das Geschäft besorgenden. Das Thier wird, damit es sich ruhig verhält, mit dem Bauch auf den hiezu etwas vertieften Bock so gelegt, daß die Vorderbeine nach vornen gestreckt, die Hinterbeine dagegen auf den beiden äußern Seiten des Bockes herunterhängen. Um Druck von Euter und Hodensack zu vermeiden, hat der Bock für diese eine entsprechende Vertiefung; auch senkt sich seine Fläche nach hinten zu leichterem Abfließen bei vorkommendem Uriniren der Thiere."
Bode´s Auswahl = Meyer (1845), Taf. VIII, Fig. 19:
"Taf. VIII, Fig. 19. Classificirbock von Hohenheim.
Zur bequemeren und zuverlässigeren Bestimmung der Wolleigenschaften eines Schafes bedient man sich dieses Geräthes, welches in einem, nach dem Bau des Thieres ausgeschnittenen, auf zwei Kreuzböcken ruhenden Lager von beliebigem Holz und von durch den Maassstab angedeuteter Höhe besteht."
Zur Klassifizierung von Wolle:
"Der Wert der Wolle wird nach unterschiedlichen Kriterien bemessen. Neben der Herkunft [...] fließen folgende Faktoren in die Beurteilung ein: Dehnbarkeit, Elastizität, Farbe, Feinheit, Festigkeit, Geschmeidigkeit, Glanz, Glätte, Gleichmäßigkeit, Kräuselung, Länge und Weichheit. Für die Klassifizierung der Wollart sind Länge, Dicke, Glanz und Kräuselung entscheidend. Alle vier Eigenschaften hängen eng zusammen, d. h. lange Wollfasern glänzen, sind schwach gekräuselt und relativ dick während kurze Fasern matt wirken, stark gekräuselt und fein sind. Am wichtigsten für die Beurteilung ist die Feinheit. Sie ist sowohl für den Handelswert ausschlaggebend als auch für den Verwendungszweck der Wolle, da Unterschiede im Rohmaterial zu Unregelmäßigkeiten im Gewebe führen können. Die Feinheit wird bei der Klassierung mit Hilfe eines speziellen Messgerätes festgestellt und in Micron angegeben." siehe https://blog.vossberg.de/lexikon/qualitaetsmerkmale-von-wolle/ (abgerufen am 06.12.2023)
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