Beschreibung von Ernst Klein (1967):
Altägypten
„Dieser hölzerne Haken war anscheinend für die Zeit des Neuen Reichs charakteristisch (um 1600 bis 1000 v. Chr.). Die beiden brettförmigen, durch Querhölzer verbundenen, nach vorn gebogenen und sich verjüngenden Sterzen vereinigen sich unten zum Haupt. Eine gebogene Griessäule - oft auch nur aus gedrehten Stricken bestehend - verbindet Haupt und Grindel. Unser Modell ist wahrscheinlich nach der ungenauen Zeichnung bei GINZROT [1817, Tafel I A, Abb. 3] angefertigt, denn die im oberen Sterzenteil befindlichen Grifflöcher fehlen. Sie fehlen auch in den Wiedergaben bei RAU [1845, S. 30, Abb. 24] und MONGEZ [1815, Tafel VII, Abb. 27 ter], die beide als Quelle die Déscription de l'Egypte angeben. Besser ist die Abbildung nach ROSSELINI bei LESER [1931, S. 258 f., 263 f., Tafel 11]. Außer bei GINZROT ist der Grindel in anderen genannten Darstellungen leicht gebogen, und bei LESER scheint die Griessäule nicht aus Holz, sondern aus Stricken zu bestehen.“
Ginzrot (1817):
„Fig. 3 stellt einen gedoppelten Egyptischen Hackenpflug vor, der zwey Furchen zugleich zieht, welches im leichten Boden wohl möglich war; die sensenförmigen Hacken waren vielleicht ganz von Eisen, oder nur an der Spitze mit Eisen besetzt, vielleicht auch bloß von hartem Holze verfertiget, welches auf dem Urstück so bestimmt nicht zu erkennen ist; hingegen sind die beyden Hacken zu deutlich ausgedrückt, als daß man sie für ein einfaches dickes Hackenhaupt ansehen könnte. Der Pflüger drückt mit der rechten Hand auf das eine Hackenhaupt, und mit der andern hält er zwischen beyden Hacken das Ende des Pflugbaumes fest, der durch eine Grießsäule unterstützt ist, und lenket damit nach Gefallen diesen sehr leichten Pflug. Ein Stier und eine Kuh (vor denen ein Kalb herspringt) ziehen denselben, und dicht hinter dem Pflüger streut ein Säemann aus einem in der Hand tragendem Körbchen Saamen in die frischen Furchen hin.“
Leser (1931):
„In GINZROTs Abbildung Taf. I A, Abb. 3, vermute ich eine sehr stark veränderte Wiedergabe von Déscription de l'Egypte, Antiquité, Bd. II, Taf. 90, Abb. 4 [...].“
Ernst Klein hat den Haken 1967 in seiner Systematik eingeteilt unter:
I. Haken
A. Ohne Sohle
a) mit hölzernem Haupt
Anmerkungen und weiterer Literaturhinweis von Helmut Gundert (1952):
„Von einem alten Bild, Mittleres Reich, in Theben, Oberägypten.“
Braungart 1881, Taf. I, 40
„(Mittleres Reich 1700-2200 v. Chr.)”
In der veralteten Systematik der Pflugmodellsammlung von Ludwig Rau wurde der Haken 1881 eingeteilt unter:
Egypten, Theben
Pflüge
A. Gespi[t]ztes Holz. Kein Schar. Kein Streichbrett
Spitze mitunter mit Eisen beschlagen auch eiserne Spitze (Zahn) oder Zunge
Classe II. Geschweifter Ast. Gespitzte Sterze
F) Sterze, Baum, Griessäule
Anmerkung von Gerald Edwin Rehkugler (2011) im Sammlungsverzeichnis der Cornell University, Ithaca, New York:
„This was taken from an ancient picture of the Middle Kingdom, in Thebes, upper Egypt. (Middle Kingdom 1700-2200 years B.C.E.)“
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