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Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung Pflugmodellsammlung Ludwig Rau 1881 (im Aufbau) [HMS_RAU_085 / A412]
Ukrainischer Ralo (Deutsches Landwirtschaftsmuseum, Universität Hohenheim CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Deutsches Landwirtschaftsmuseum, Universität Hohenheim / Wolfram Scheible (CC BY-NC-SA)
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Ukrainischer Ralo / Hohenheimer Modell

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Description

Beschreibung von Ernst Klein (1967):
Ukrainischer Ralo
„Dieser Haken, den A. PETZHOLDT im Jahre 1855 in der Nähe von Tripolje gesehen hat [1864, S. 90, Abb. 15], unterscheidet sich zwar funktionell überhaupt nicht von den bisher betrachteten Haken mit hölzerner Sohle, doch ist er wesentlich anders konstruiert. Der Baum ist nicht mehr unmittelbar mit der vorn keilförmig abgeschrägten Sohle verbunden, sondern mit Hilfe von zwei, in diesem Falle leicht rückwärts geneigten Hölzern, dem Hinterbaum und der Griessäule. Auf diese Weise entsteht ein Pflugtypus, den LESER in Anlehnung an RAU [1845, S. 55] und SOPHUS MÜLLER [1902, S. 29] vierseitig nennt, und der vor allem bei den Beetpflügen vorherrschend ist. Dieser Begriff ist ganz zweckmäßig und soll daher beibehalten werden zur Kennzeichnung von Pflügen, bei denen Baum, Sohle, Griessäule und Hinterbaum ein Viereck bilden, das zwar meistens, aber keineswegs immer rechteckig gestaltet ist. Man muß sich bei der Verwendung dieses Begriffs nur vor Augen halten, daß es sich dabei um ein Formkriterium handelt, welches für die Funktion des Pfluges ohne Bedeutung ist. Bei dem hier in Rede stehenden ukrainischen Haken, den übrigens auch PEISKER [1897, Abb. 29], BRAUNGART [1912, S. 216, Abb. 184] und LESER [1931, S. 203, Abb. 87] wiedergeben, fällt auf, daß der Baum über den Hinterbaum hinausragt und die Sterze in dieses überhängende Ende eingesetzt ist, während die Sterze meistens die Verlängerung des Hinterbaums bildet, oder jedenfalls mit dem Hinterbaum verbunden ist.“

Ernst Klein hat den Haken 1967 in seiner Systematik eingeteilt unter:
I. Haken
B. Mit Sohle
a) mit hölzernem Haupt

In der veralteten Systematik der Pflugmodellsammlung von Ludwig Rau wurde der Haken 1881 eingeteilt unter:
Russland. „Kleinrussischer Ralo“1
Pflüge
A. Gespi[t]ztes Holz. Kein Schar. Kein Streichbrett
Spitze mitunter mit Eisen beschlagen auch eiserne Spitze (Zahn) oder Zunge
Classe III. Gespitzte Sohle
I) Sohle, Baum, Sterze, zwei Griessäulen

Material/Technique

Holz

Literature

  • Braungart, Richard (1912): Die Urheimat der Landwirtschaft aller indogermanischen Völker an der Geschichte der Kulturpflanzen und Ackerbaugeräte in Mittel- und Nordeuropa nachgewiesen. Heidelberg, S. 216, Abb. 184
  • Klein, Ernst unter Mitwirkung von Krepela, Wilhelm (1967): Die historischen Pflüge der Hohenheimer Sammlung landwirtschaftlicher Geräte und Maschinen. Ein kritischer Katalog von Ernst Klein unter Mitwirkung von Wilhelm Krepela in Zusammenarbeit mit der Landesbildstelle Württemberg. Stuttgart, S. 44, S. 46 und S. 45, Abb. 85
  • Leser, Paul (1931): Entstehung und Verbreitung des Pfluges. Münster, S. 203, Abb. 87
  • Müller, Sophus (1902): Charrue, joug et mors. In: Mémoires de la Société Royale des Antiquaires du Nord. Kopenhagen, S. 29
  • Peisker, Johann (1897): Zur Socialgeschichte Böhmens. In: Zeitschrift für Social- u. Wirthschaftsgeschichte 5, S. 1-92 und 329-380, Abb. 29
  • Petzholdt, Alexander (1864): Reise im westlichen und südlichen europäischen Rußland im Jahre 1855. Leipzig, S. 90, Abb. 15
  • Rau, Karl Heinrich (1845): Geschichte des Pfluges. Heidelberg, S. 55
  • Rau, Ludwig (1881): Verzeichnis der Pflugmodellsammlung. Plieningen, S. 6
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Das Deutsche Landwirtschaftsmuseum (DLM) ist eine überregionale und fachlich übergreifende, interdisziplinäre Einrichtung der Universität...

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