Beschreibung von Ernst Klein (1967):
Tunesischer Haken
„Dieser Haken mit seinem geschwungenen, zur Sohle hinabgekrümmten Pflugbaum ist eigentlich für Tunesien, wie Nordafrika überhaupt, nicht charakteristisch. Er ähnelt weit mehr dem südfranzösischen «Araire provençal» (Hs 115 [HMS_RAU_172 / A503]), von dem er sich nur durch die fehlenden Streichbrettansätze unterscheidet. Sonst entspricht alles genau dem südfranzösischen Typ: die gebogene, nach hinten ausladende Sterze, die den Baum durchbohrt und fast bis zum Haupt reicht; die gabelförmige Griessäule, die Lanzenschar mit ihrem langen, auf der abgeschrägten Sohle ruhenden Stiel, der ebenfalls den Baum durchbohrt und darin verkeilt ist. Wenn die Herkunftsbezeichnung stimmt, wird man wohl französischen Einfluß annehmen müssen. Die Vorlage unseres Modells war nicht zu ermitteln, LESER [1931, S. 341, Abb. 190] bildet zwar einen ähnlichen tunesischen Haken ab, doch sind die Abweichungen von unserem Modell erheblich.“
Ernst Klein hat den Haken 1967 in seiner Systematik eingeteilt unter:
I. Haken
B. Mit Sohle
c) mit eiserner Schar
In der veralteten Systematik der Pflugmodellsammlung von Ludwig Rau wurde der Haken 1881 eingeteilt unter:
Tunis
Pflüge
B. Schar aus der Hake hervorgegangen, ein- oder zweischneidig. Kein Streichbrett (Hakenpflüge)
Classe VI. Sohle mit Schar
N) Sohle, Baum, Sterze, Griessäule
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