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Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung Pflugmodellsammlung Ludwig Rau 1881 (im Aufbau) [HMS_RAU_141 / A471]
Haken aus den Vogesen (Deutsches Landwirtschaftsmuseum, Universität Hohenheim CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Deutsches Landwirtschaftsmuseum, Universität Hohenheim / Wolfram Scheible (CC BY-NC-SA)
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Haken aus den Vogesen / Hohenheimer Modell

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Description

Beschreibung von Ernst Klein (1967):
Frankreich, Vogesen, Bains
„Ein ähnlicher Haken wie der vorige [HMS_RAU_125 / A455], nur daß sich dieser Pflug in der Literatur überhaupt nicht nachweisen ließ; auch CHEVALIER [1909, I, S. 507 ff.] erwähnt in seiner Arbeit über die alten französischen Pflüge weder dieses noch das vorige Gerät. Damit ist über die Authentizität unseres Modells natürlich noch gar nichts entschieden, immerhin finden sich ähnlich konstriuerte Geräte im benachbarten Schwarzwald, wie überhaupt in West- und Südwestdeutschland, insbesondere in gebirgigen, waldreichen Gegenden, wie etwa der Homburger (H 44 [HMS_RAU_088 / A417]) und Trierer Haken (H 61 [HMS_RAU_298 / A632]); auch Hainhaken (H 41 [HMS_0023 / A043]) und Schwarzwälder Stichelpflug (H 40 [HMS_A296]) kann man dazu rechnen. Auffällig ist neben der doppelten Griessäule vor allem das Pflugmesser oder Sech, das bei Haken dieser Art, auch bei den ähnlichen sächsisch-böhmischen Geräten, im allgemeinen fehlt. Es ist bei solchen Pflügen auch eigentlich nicht notwendig, jedenfalls von geringerer Bedeutung als bei den Beetpflügen, wo wir es meist antreffen, und kann im vorliegenden Falle nur die Aufgabe eines Vorschneiders haben, um das Aufreißen des Bodens zu erleichtern. Die Löcher im Grindel zeigen, daß dieser Haken mit einem Radvorgestell verwendet wurde, das bei unseren Modellen meistens fehlt. Die vier Löcher im Grindel konnten nur den Zweck haben, durch kürzeres längeres Anhängen des Radvorgestells die Arbeitstiefe zu regulieren, doch war das bei Haken dieser Art kaum möglich, jedenfalls in geringerem Maße als bei Sohlpflügen. Denn trotz des Karrens mußte die Tiefen- und Seitenführung hauptsächlich vom Pflüger vorgenommen werden, wenngleich der Karren ihm immerhin die Arbeit erleichterte. Dafür hatte er aber die Möglichkeit, etwa auftretenden Hindernissen im Boden rasch auszuweichen, weshalb solche Haken (Hainhaken, Stichelflug) in Rodungsgebieten noch lange im Gebrauch waren.“

Ernst Klein hat den Haken 1967 in seiner Systematik eingeteilt unter:
I. Haken
A. Ohne Sohle
c) mit eiserner Schar

In der veralteten Systematik der Pflugmodellsammlung von Ludwig Rau wurde der Haken 1881 eingeteilt unter:
Frankreich, Vogesen, Bains. „Herté de Bains“
Pflüge
C. Gespitzte Sterze, gespi[t]zte Sohle, ohne oder mit Schar. Seitlich zwei unvollkommene Streichbretter (Ohren)
Classe VIII. Ohren kantig, flügelförmig, platt, sichelförmig, walzenförmig, hinten aufgebogen. (Neben der Sterze verlaufend; wa[a]grecht, aufsteigend, absteigend; Fläche nach Auswärts, nach Oben gerichtet, mit der Sohle einen Winkel bildend oder mit ihr gleichlaufend)

Der Haken ist auch bei Gerald Edwin Rehkugler (2011) im Sammlungsverzeichnis der Cornell University, Ithaca, New York abgebildet [S. 40, Nr. 141].

Material/Technique

Holz, Metall

Literature

  • Chevalier, Henri (1909): Les anciennes charrues de la France. In: Mémoires de la Société des Ingénieurs Civils de France. Paris, I, S. 507 ff.
  • Klein, Ernst unter Mitwirkung von Krepela, Wilhelm (1967): Die historischen Pflüge der Hohenheimer Sammlung landwirtschaftlicher Geräte und Maschinen. Ein kritischer Katalog von Ernst Klein unter Mitwirkung von Wilhelm Krepela in Zusammenarbeit mit der Landesbildstelle Württemberg. Stuttgart, S. 23, S. 24 und S. 22, Abb. 39
  • Rau, Ludwig (1881): Verzeichnis der Pflugmodellsammlung. Plieningen, S. 9
  • Rehkugler, Gerald Edwin (2011): The Plow Model Collection of the Agricultural University of Hohenheim. The Internet-First University Press, Cornell University, Ithaca, New York, S. 40, Nr. 141
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