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Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung Pflugmodellsammlung Ludwig Rau 1881 (im Aufbau) [HMS_RAU_150 / A480]
Sächsischer Schlepphaken (Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim / Wolfram Scheible (CC BY-NC-SA)
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Sächsischer Schlepphaken / Hohenheimer Modell

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Beschreibung

Beschreibung von Ernst Klein (1967):
Sächsischer Schlepphaken
„Dieser Pflug ähnelt, wie man sieht, sehr dem Erzgebirgischen Haken H 42 [HMS_0338 / A150], stellt also eine Variante jener im sächsisch-böhmischen Berglande gebräuchlichen Geräte dar. Dieser Schlepphaken unterscheidet sich allerdings vom Erzgebirger Haken durch die beiderseitigen Streichbretter und die dachförmig gestaltete Schar. Neben dem schon erwähnten Effekt des besseren Aufbrechens und Lockerns des Bodens hinterlassen alle Pflüge mit solchen oder ähnlichen doppelseitigen Streichbrettern nach Form, Stellung und Größe eine mehr oder weniger stark ausgebildete Furche, die unter Umständen zugleich als Saatfurche benutzt worden sein kann. Manche indische, noch heute gebräuchliche Haken werden daher zugleich mit Säetrichtern versehen [vgl. Indigenous Agricultural Implements of India 1960, S. 53-127]. Im Unterschied zu H 42 sind zudem die Sterzen leicht, und der Baum sehr stark geschwungen, der dadurch über den Boden schleifte und aus diesem Grunde an der Unterseite mit Blech beschlagen ist. Diesem Umstand wird der Pflug die oben angegebene Bezeichnung zu verdanken haben; die Bauern um Grimma nennen ihn wegen der Form des Grindels «Schwanenhalspflug» [Mitteilung von Herrn Dr. W. JACOBEIT vom Institut für deutsche Volkskunde Berlin, der dem Hohenheimer Institut für Agrargeschichte auch ein Photo von einem noch erhaltenen Original dieses Pfluges zur Verfügung stellte]. Die mit Blech beschlagene Unterseite an der Wölbung des Baumes deutet an, daß es sich sehr wahrscheinlich um einen Schwingpflug handelte.“

Ernst Klein hat den Haken 1967 in seiner Systematik eingeteilt unter:
I. Haken
A. Ohne Sohle
d) mit Streichbrettansätzen

In der veralteten Systematik der Pflugmodellsammlung von Ludwig Rau wurde der Haken 1881 eingeteilt unter:
Deutschland, Sachsen. „Schlepphaken“
Pflüge
C. Gespitzte Sterze, gespi[t]zte Sohle, ohne oder mit Schar. Seitlich zwei unvollkommene Streichbretter (Ohren)
Classe VIII. Ohren kantig, flügelförmig, platt, sichelförmig, walzenförmig, hinten aufgebogen. (Neben der Sterze verlaufend; wa[a]grecht, aufsteigend, absteigend; Fläche nach Auswärts, nach Oben gerichtet, mit der Sohle einen Winkel bildend oder mit ihr gleichlaufend)

Material/Technik

Holz, Metall

Maße

L 31,0 x B 6,5 x H 10,5 cm / Maßstab 1:10

Literatur

  • Klein, Ernst unter Mitwirkung von Krepela, Wilhelm (1967): Die historischen Pflüge der Hohenheimer Sammlung landwirtschaftlicher Geräte und Maschinen. Ein kritischer Katalog von Ernst Klein unter Mitwirkung von Wilhelm Krepela in Zusammenarbeit mit der Landesbildstelle Württemberg. Stuttgart, S. 30, S. 32 und S. 31, Abb. 55
  • Raghavan, D. (1960): Indigenous Agricultural Implements of India: An All-India Survey. New Delhi, S. 53-127
  • Rau, Ludwig (1881): Verzeichnis der Pflugmodellsammlung. Plieningen, S. 9
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Objekt aus: Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim

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