Beschreibung von Ernst Klein (1967):
Altdeutscher Pflug
„Dieser vierseitige Pflug mit Sech, zwei Sterzen und - hier fehlendem - Radvorgestell stellt eigentlich nicht jenen Pflugtypus dar, den man gemeinhin altdeutschen Pflug oder auch altdeutschen Landpflug nennt. [Der übernächste Pflug (B 7 [HMS_RAU_194 / A526]) stellt einen solchen altdeutschen Landpflug dar]. Er unterscheidet sich davon 1. durch die Anbringung der Sterzen und den über den Grindel hinauf reichenden Hinterbaum. Der Pflug ähnelt in dieser Beziehung dem Vogtländer Haken (Hs 108 [HMS_RAU_133 / A463]), nur daß dort die Sterzen am Grindel angesetzt sind. 2. durch die Form und Anbringung des Streichbretts; es ist beim altdeutschen Landpflug durchweg größer, rechteckig und vorn an der Griessäule befestigt, außerdem steht es im allgemeinen rechts, Linkswender sind selten. Die asymmetrische Schar dagegen ist ungewöhnlich groß. 3. durch die schwache, stabförmige Griessäule, die bei den altdeutschen Pflügen kräftiger, rechteckig, oft brettförmig ist. Die Vorlage, nach der unser Modell hergestellt wurde, war nicht zu ermitteln, doch könnte es sich durchaus um einen deutschen Beetpflug handeln, vielleicht um eine sächsische Variante.“
Ernst Klein hat den Pflug 1967 in seiner Systematik eingeteilt unter:
IV. Beetpflüge
a) mit ebenem oder gewölbtem Streichbrett
Anmerkung von Helmut Gundert (1952):
„(A221) Altdeutscher Pflug“
In der veralteten Systematik der Pflugmodellsammlung von Ludwig Rau wurde der Pflug 1881 eingeteilt unter:
Deutschland
Pflüge
E. Geschweifte Sterze, gespitzte Sohle, eiserne Spitze oder Schar, meistens einschneidig
Ein Streichbrett seitlich, links oder rechts befestigt (Beetpflüge)
Classe XII. Eiserne Spitze oder Schar an der Sohle befestigt
Q) Streichbrett meist rechts[s]eitig befestigt, gerade, senkrecht gestellt
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