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Vielreihige Kleesäemaschine von Fellenberg / Hohenheimer Modell

Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung Historischer Sammlungsbestand 1818 bis 1845 (im Aufbau) [HMS_0753 / E007]
Vielreihige Kleesäemaschine von Fellenberg (Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim / Wolfram Scheible (CC BY-NC-SA)
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Description

Göriz (1845), S. 52:
"Nr. 753. Vielreihige Kleesäemaschine von Fellenberg. Modell fünfmal verjüngt. Im Jahr 1844 nach der Zeichnung in den Hofwyler landwirthschaftlichen Heften in der Hohenheimer Werkstätte angefertigt. Eine ganze Reihe blecherner Kapseln, in welche der Kleesamen eingefüllt wird, streut ihn über den Acker aus."

König (1847), S. 19f. und Taf. 11, Abb. 54-55:
"Klee-Sämaschiene: Fig. 54 und 55.
Man sät mit dieser Maschine den Kleesaamen in die Cerialien, z, B. in den Sommerweizen, Gerste u. s. w. Ein Arbeiter stellt sich in das Gestell der Maschine und zieht sie, man hat aber das Ziehen vortheilhafter gefunden als das Stoßen. Die Spur des Rades dient als unmittelbarer Führer, denn man darf nach der Wendung nicht mit dem Rade die Spur halten, sondern muß das Rad um 4 Zoll weiter innerhalb der vorigen Spur gehen lassen, wenn nicht ein Streifen unbesät bleiben soll. Man kann nur 5 Kapseln mit Saamen füllen, wenn man eine Saat mit Zwischenreihen von 12—13 Zoll machen will. Damit man größere und kleinere Saaten säen kann, hat man diese 5 Kapseln mit Ringen versehen.
Die Führung dieser Maschine ist für einen Menschen, zumal auf einem etwas ansteigenden Felde, eine ziemlich schwere Arbeit. Man wird daher wohl thun, das Gestell so zu verändern, daß man einen Ochsen oder Esel anspannen kann, der dann geführt wird. Diese leichte Veränderung ist ohne große Kosten anzubringen. Die Kapseln der Maschine sind bedeckt, um sie vor Regen zu schützen, wenn nämlich Regentropfen auf die kleinern Löcher fallen, verhindern sie sogleich das regelmäßige Ausfallen der Saamen. Will man aber die Maschine weder während starken Windes, noch während Regens gebrauchen, was wohl möglich ist, so kann die Bedeckung der Kapseln hinweggelassen werden, was die Maschine wohlfeiler macht. Da man wünscht, daß der Klee nicht in Reihen stehe, so ist die Aussaat desselben mit dieser Maschine ohne Trichter und Röhren viel vortheilhafter, besonders da der Saamen viel regelmäßiger vertheilt wird; auch geht die Aussaat viel geschwinder von Statten, weil sie auf einmal einen breiten Streifen besät.

Nähere Beschreibung der Maschine.
Sechszehn oder siebzehn, durch Zwischenräume von einander geschiedene, übrigens aber unter sich verbundene, an einer eisernen Achse befestigte blechene Kapseln werden vermittelst dieser Achse durch zwei Räder in Bewegung gesetzt, und streuen, wenn sie vorher durch die Oeffnungen a, a, a, a gefüllt werden, die Saamen aus. Fünf Kapseln sind mit Ringen versehen, welche aus Eisenblech gemacht sind. Die beiden Enden der Ringe sind herausgebogen und werden durch eine Schraube vereinigt. Die Elastizität des Bleches, woraus diese Ringe bestehen, läßt zu, daß man sie ein wenig aufbiege, und so, von der Seite über den mittlern Streifen der Kapseln legen kann. Diese Ringe haben außerdem dreißig runde Löcher, von drei unter sich verschiedenen Durchmessern. Diese 5 Kapseln haben unter den Ringen größere Löcher.
Jede Kapsel ist von der andern durch eine auf dem viereckigen Kopf der Achse sitzenden Scheibe von starkem Blech getrennt. Diese Scheibe dient theils zur festen Construktion der Maschine, weßhalb sie auch aus stärkerem Blech geschnitten ist, als die übrigen Theile, theils zur Trennung einer Kapsel von der andern. Die Saamen würden sonst an einem Abhange ganz nach dem tiefer stehenden Theile der Maschine rollen und dadurch die Aussaat ungleich werden. Dieser Umstand ist überhaupt bei der Construktion jeder Sämaschine zu berücksichtigen. An diese Scheibe sind die andern gebogenen Stücke Blech, welche die Kapseln bilden, befestigt. Mit dieser Maschine wurden schon Versuche im Großen angestellt und die Saat war außerordentlich gut gerathen. Die Kleepflanzen waren auf dem Felde sehr regelmäßig vertheilt und vegetirten so gut, daß nichts zu wünschen übrig blieb. *)
*) Siehe Hofwyler Blätter, 3tes Heft"

Fellenberg (1811), 3. Heft, S. 118ff.:
"Gebrauch der Klee-Säemaschine.
Man säet mit dieser Maschine den Kleesamen in die Cerealien, z.B. in den Sommerwaizen. Ein Mensch stellt sich in das Gestelle der Maschine bei x, Fig. A, und ziehet sie; man hat das Ziehen vortheilhafter, als das Stoßen gefunden. Die Spur des Rades dient als mittelbarer Führer: denn man darf nach der Wendung nicht mit dem Rade die Spur halten, sondern muß das Rad um 4 Zoll weiter innerhalb der vorigen Spur gehen lassen, wenn nicht ein Streifen unbesäet bleiben soll.
Man kann nur fünf Kapseln mit Samen füllen, wenn man eine Saat mit Zwischenreihen von 12 bis 13 Zoll machen will. Damit man größere und kleinere Samen säen könne, hat man diese fünf Kapseln mit Ringen versehen.
Die Führung dieser Maschine ist für einen Menschen, zumal auf einem etwas ansteigenden Felde, eine ziemlich schwere Arbeit. Man wird daher wohl thun, das Gestelle so zu verändern, daß man einen Esel anspannen kann, der dann geführt wird. Diese leichte Veränderung wird man auch hier nachmachen. Sodann wird man zugleich versuchen, Trichter (wie an der Rüb- Säemaschine) an dieser Maschine anzubringen, weil bei starkem Winde die frei ausfallenden Samen zu ungleich vertheilt werden. Die Kapseln der Maschine werden bei dieser Veränderung auch noch bedeckt werden, um sie vor Regen zu schützen; wenn nämlich Regentropfen auf die kleinen Löcher fallen, verhindern sie sogleich das regelmäßige Ausfallen der Samen. Will man aber die Maschine weder während starken Windes noch während Regens gebrauchen, was wohl möglich ist, so ist sie so einfach, wie sie auf Kupfertaf. XI dargestellt, sehr zweckmäßig und wohlfeil. 23) Ohne Trichter und Röhren wird der Kleesamen ausgestreut wie breitwürfig gesäet, nur viel regelmäßiger vertheilt. Da man wünscht, daß der Klee nicht in Reihen stehe, so ist dies ein Vortheil der Maschine, nach Kupfertafel XI.
Mit dieser Klee-Säemaschine geht die Aussaat sehr geschwind von statten, weil sie auf einmal einen breiten Streifen besäet. Die Rüb-Säemaschine säet den Kleesamen gut, aber langsam aus. Dieser Umstand veranlaßte den Hrn. von Fellenberg zu der Erfindung der Klee-Säemaschine.
Es ist mit derselben in diesem Jahre zum ersten Male ein großes Feld besäet worden, und die Saat ist ausserordentlich gut gerathen. Die Kleepflanzen sind auf dem Felde so gleichmäßig vertheilt, und vegetiren so gut, daß nichts zu wünschen übrig bleibt."

Measurements

Maßstab: 1:5

Literature

Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim

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