Beschreibung von Ernst Klein (1967):
Altägypten
„Nach unserem Modell sind Haupt und Sterze aus einem Stück hergestellt, das von unten nach oben durch den Baum gesteckt ist, aber die Zeichnung von GINZROT [1817, Tafel I B, Abb. 1], die RAU übernahm [1845, S. 26], ist zu ungenau, um die wirkliche Verbindung der einzelnen Teile erkennen zu lassen. LESER bezweifelt [1931, S. 263], daß es sich überhaupt um einen altägyptischen Pflug handelt. Nach GINZROT soll der Pflug «auf dem Unterkleide einer ägyptischen Cybele von weißem Marmor» abgebildet gewesen sein, während RAU von «einem ägyptischen Denkmal» spricht. Der Hinweis auf die Fruchtbarkeitsgöttin könnte eher noch auf griechisch-römische Herkunft deuten, zumal auch der Pflug eher an den altrömischen Haken H 5 [HMS_RAU_008 / A333] als an ägyptische Pflüge erinnert.“
Ginzrot (1817):
„Die Tab. I. B. und II und III zeigen verschiedene Abbildungen von Griechischen, Römischen und andern alterthümlichen Pflügen, wovon die meisten den vorerwähnten Egyptischen sehr ähnlich sind. So z. B. ist die Bauart des Pfluges Tab. I. B. Fig. 1 ganz einfach. Der Hacken ist etwas höher, als an den folgenden, die Kleidung des Führers aber der bey Fig. 5 ähnlich. Er hat eine Mütze auf dem Kopfe, und einen Treibstecken in der Hand. Den linken Fu[ß] stützt er auf das hintere Ende der Pflugstange. Das Joch ist flach, und man bemerkt das Ende der Deichsel, woran es befestigt ist. Die Handhabe oder Sterze, womit der Pflug regiert wird, scheint eingezapft und mit einem Nagel durch den Pflugbaum befestigt. Dieses Bild befindet sich mit andern Figuren, die auf den Ackerbau Bezug haben, auf dem Unterkleide einer egyptischen Cybele von wei[ß]em Marmor, welche in dem königlichen Antiquario in München zu sehen ist.“
Leser (1931):
„[...] ob GINZROT seine Abbildung Taf. I B, Abb. 1 als altägyptisch bezeichnen will, geht aus seiner Beschreibung nicht deutlich hervor (S. 29/30), die Darstellung soll sich „auf dem Unterkleide einer egyptischen Cybele von weißem Marmor, welche in dem königlichen Antiquario in München zu sehen ist“ befinden (?).
[...] K. H. RAUs Abb. 15 (Gesch. d. Pfl., S. 26) ist ein recht ungenauer Nachdruck von GINZROT Taf. I B, Abb. 1, also ebenso zweifelhaft wie diese, mit der Angabe „ nach einem ägyptischen Denkmal“.“
Ernst Klein hat den Haken 1967 in seiner Systematik eingeteilt unter:
I. Haken
A. Ohne Sohle
a) mit hölzernem Haupt
Anmerkung von Helmut Gundert (1952):
„Nach einem in München befindlichen ägyptischen Denkmal.“
In der veralteten Systematik der Pflugmodellsammlung von Ludwig Rau wurde der Haken 1881 eingeteilt unter:
Egypten. „Pflug der Cybele“
Pflüge
A. Gespi[t]ztes Holz. Kein Schar. Kein Streichbrett
Spitze mitunter mit Eisen beschlagen auch eiserne Spitze (Zahn) oder Zunge
Classe II. Geschweifter Ast. Gespitzte Sterze
E) Sterze, Baum
Anmerkungen von Gerald Edwin Rehkugler (2011) im Sammlungsverzeichnis der Cornell University, Ithaca, New York:
„This was taken from an Egyptian monument artifact in Munich. (The goddess Cybele was often called the Great Mother, since she was the goddess of the mysteries of nature and civilization.)“