Beschreibung von Ernst Klein (1967):
Vogtländer Haken
„Der Vogtländer Haken kam in verschiedenen Varianten vor, unter anderem auch in einer Ausführung, die sich von dem vorigen, böhmischen Haken [HMS_RAU_134 / A464] nur durch die für die Haken des sächsischen Berglandes charakteristische Anbringung der Sterzen (vgl. auch H 42 [HMS_0338 / A150] und H 56 [HMS_RAU_162 / A492]) unterscheidet. Für schweren oder steinigen Boden wurde ein Sech hinzugefügt; die Schar war teils auf das Haupt aufgeschoben wie oben bei Hs 107 [HMS_RAU_134 / A464], teils war sie durch einen geknickten Stilfortsatz in die Griessäule eingelassen und darin verkeilt, oder aber - wie an unserem Modell - mit Hilfe eines Bügels auf der Sohlenoberseite befestigt. Das in jedem Falle dazu gehörige Radvorgestell fehlt an unserem Modell, dessen Vorlage übrigens nicht zu ermitteln war. Die sehr exakte Konstruktionszeichnung bei LINCKE [1842, S. 124 ff. und Tafel II, Abb. 3] zeigt eine andere Variante als sie unser Modell darstellt, doch finden sich in LINCKEs Kommentar alle wesentlichen Abweichungen, auch die unseres Modells, wenigstens beschrieben. LESKE [1785, S. 187f. und Tafel 13, Fig. 3] dagegen bildete einen Vogtländer Haken mit gebogenen Streichbrettern ab, wie sie bei LINCKE und auch in unserer Sammlung der Dresdener Haken aufweist (H 56).“
Ernst Klein hat den Haken 1967 in seiner Systematik eingeteilt unter:
I. Haken
B. Mit Sohle
d) mit gespaltener Sohle, Streichpflöcken, Streichbrettansätzen oder Streichbrettern
Anmerkung und Literaturhinweis von Helmut Gundert (1952):
„1822 noch in Gebrauch.“
Göritz 1845, S. 30
In der veralteten Systematik der Pflugmodellsammlung von Ludwig Rau wurde der Haken 1881 eingeteilt unter:
Deutschland, Sachsen. „Voigtländer Haken“
Pflüge
C. Gespitzte Sterze, gespi[t]zte Sohle, ohne oder mit Schar. Seitlich zwei unvollkommene Streichbretter (Ohren)
Classe VII. Ohren runde Zapfen (wa[a]grecht, senkrecht gestellt, nach hinten oder seitlich aufsteigend)
Anmerkung von Gerald Edwin Rehkugler (2011) im Sammlungsverzeichnis der Cornell University, Ithaca, New York:
„It was still in use in 1820.“
Der Haken ist auch bei Rehkugler abgebildet [S. 37, Nr. 133].