Beschreibung von Ernst Klein (1967):
Chinesischer Haken
„Das Modell dieses Hakens mit dem für die chinesischen Pflüge charakteristischen, geschwungenen Grindel ist nach einer Zeichnung angefertigt worden, die sich bei LASTEYRIE [1821/23, Tafel V, Abb. 34] findet und von LOUDON [1827, S. 208, Abb. 153c] übernommen wurde. Die meisten chinesischen Pflüge sind, wie der hier abgebildete, Schwingpflüge. Die Schar ist - auf unserer Aufnahme nicht erkennbar - spatenförmig ausgebildet, und eine Eigentümlichkeit der Griessäule besteht darin, daß sie vorn, zu etwa 3/4 ihrer Länge von unten gerechnet, eine scharfe Kante besitzt, die wohl zur Verringerung des Bodenwiderstandes dienen sollte. Ein neues, an den bisher betrachteten Haken nicht aufgetretenes Element bilden die beiden hinter der Griessäule angebrachten, schräg seitwärts gerichteten hölzernen Pflöcke, die wohl zu einem besseren Krümeln des Bodens beitragen sollten. Der gleiche Pflug ist auch bei RAU [1845, S. 30, Abb. 27] abgebildet, aber stark verändert, so daß nach dessen Zeichnung ein zweites Modell hergestellt wurde (H 52 [HMS_RAU_084 / A411]). Auch BRAUNGART [1912, S. 347] bildete beide Versionen ab, ohne zu bemerken, daß es sich um ein und denselben Pflug handelt.“
Ernst Klein hat den Haken 1967 in seiner Systematik eingeteilt unter:
I. Haken
A. Ohne Sohle
d) mit Streichbrettansätzen
Anmerkung von Helmut Gundert (1952):
„1820 noch in Gebrauch.“
In der veralteten Systematik der Pflugmodellsammlung von Ludwig Rau wurde der Haken 1881 eingeteilt unter:
China
Pflüge
C. Gespitzte Sterze, gespi[t]zte Sohle, ohne oder mit Schar. Seitlich zwei unvollkommene Streichbretter (Ohren)
Classe VII. Ohren runde Zapfen (wa[a]grecht, senkrecht gestellt, nach hinten oder seitlich aufsteigend)
Anmerkung von Gerald Edwin Rehkugler (2011) im Sammlungsverzeichnis der Cornell University, Ithaca, New York:
„It was still in use in 1820.“