Beschreibung von Ernst Klein (1967):
Pfalz, Hessen
„Abweichend von den bisher behandelten südwestdeutschen Kehrpflügen ist hier an die Stelle des ebenen Streichbretts ein konvex gewölbtes Streichblech getreten. Wie weit das etwa auf flandrischen Einfluß zurückgeht (vgl. K 13 [HMS_0014 / A130]), ist schwer zu sagen, möglich wäre es immerhin. Bemerkenswert ist ferner die Vorrichtung zur Sechverstellung, die hier etwas anders als beim Kentischen (K 1 [HMS_RAU_291 / A625]) oder Flandrischen Pflug (K 13) konstruiert ist: das Sech geht nämlich durch den vor dem Sech drehbar gelagerten Klemmhebel hindurch, dem die verlängerte Griessäule als Widerlager dient, um das Sech jeweils nach der Landseite zu richten. Einen solchen Pflug, allerdings mit ebenem Streichbrett, hat SCHWERZ in der Pfalz beobachtet [1816, S. 202 f. und Tafel nach S. 200], RAU im Rheingau [1821, S. 240, und Abb. 4], und auch bei LESER sind ähnliche Pflüge aus dem Hunsrück und der Eifel wiedergegeben [1931, S. 63, Abb. 7; S. 64, Abb. 8; S. 66, Abb. 11 und 12]. Das Radvorgestell fehlt an unserem Modell.“
Ernst Klein hat den Pflug 1967 in seiner Systematik eingeteilt unter:
V. Kehrpflüge
a) mit versetzbarem Streichbrett oder -blech
In der veralteten Systematik der Pflugmodellsammlung von Ludwig Rau wurde der Pflug 1881 eingeteilt unter:
Deutschland, Preussen, Nassau-Siegen
Pflüge
I. Eiserne Spitze oder Schar (haken- oder spatenförmig)
Ohr oder Streichbrett, Scharplatte oder Pflugkörper versetzbar (Wende- oder Wechsel-Pflüge)
Classe XX. Ein versetzbares Streichbrett
Der Pflug ist bei Gerald Edwin Rehkugler (2011) im Sammlungsverzeichnis der Cornell University, Ithaca, New York abgebildet [S. 83, Nr. 287].