Beschreibung von Ernst Klein (1967):
Dresdener Haken
„Eine weitere Variante der sächsischen Haken, die in ihrer äußeren Formgebung dem Vogtländer Haken (Hs 108 [HMS_RAU_133 / A463]) näher steht als dem erzgebirger und sächsischen Schlepphaken. Die charakteristische Anbringung der Sterzen ist zwar beibehalten, doch liegen sie nicht mit dem Grindel in gleicher Ebene, sondern sind aufwärts gebogen und mit einem Querholz an dem über den Baum hinaus verlängerten Hauptholz befestigt, das nach vorn fast zur Waagerechten umgebogen ist. Auch dieser Pflug ist, wie der vorige [HMS_RAU_150 / A480], mit zwei Streichbrettern ausgerüstet. Außerdem ist ein Sech hinzugefügt, das, wie schon gesagt, bei derartigen Haken meist fehlt, doch gelegentlich vorkommt, um die Arbeit der Schar zu erleichtern und damit zugleich die Zugkraft zu verringern. Das dazu gehörige Radvorgestell fehlt; unser Modell ist vielleicht nach der sehr exakten Zeichnung angefertigt, die bei LINCKE [1842, S. 123f., Tafel II, Abb. 2] wiedergegeben ist.“
Ernst Klein hat den Haken 1967 in seiner Systematik eingeteilt unter:
I. Haken
A. Ohne Sohle
d) mit Streichbrettansätzen
In der veralteten Systematik der Pflugmodellsammlung von Ludwig Rau wurde der Haken 1881 eingeteilt unter:
Deutschland, Sachsen. „Dresdener Haken“
Pflüge
C. Gespitzte Sterze, gespi[t]zte Sohle, ohne oder mit Schar. Seitlich zwei unvollkommene Streichbretter (Ohren)
Classe VIII. Ohren kantig, flügelförmig, platt, sichelförmig, walzenförmig, hinten aufgebogen. (Neben der Sterze verlaufend; wa[a]grecht, aufsteigend, absteigend; Fläche nach Auswärts, nach Oben gerichtet, mit der Sohle einen Winkel bildend oder mit ihr gleichlaufend)
Der Haken ist auch bei Gerald Edwin Rehkugler (2011) im Sammlungsverzeichnis der Cornell University, Ithaca, New York abgebildet [S. 45, Nr. 162].