Beschreibung von Ernst Klein (1967):
Franken, Gegend von Bayreuth
„Dieser fränkische «Bifangpflug», wie ihn BRAUNGART nannte [1912, S. 128, Abb. 95], ist wieder einfacher konstruiert als der Thüringer Pflug. Er hat eine einfache hölzerne Sohle mit einer vorn aufgeschobenen symmetrisch-zweischneidigen Schar, die also - ebenso wie bei den württembergischen Pflügen B 15 [A301] und B 16 [A302] - nicht die für den Beetpflug zweckmäßigere Form aufweist. Auffällig ist das ungewöhnlich lange und schmale Streichbrett, dessen Zweck nicht recht einzusehen ist. BRAUNGART schreibt, man sei dort in Franken der Meinung gewesen, damit die schmalen, hoch gewölbten Ackerbeete (Bifänge) besonders gut pflügen zu können, was er mit Recht bezweifelte, zumal man anderswo in Bayern die Bifänge auch mit normalen Streichbrettern gepflügt hätte. Das Radvorgestell fehlt. Unser Modell ist vermutlich nach einer Zeichnung bei RAU [1845, S. 76, Abb. 69] hergestellt worden.“
Ernst Klein hat den Pflug 1967 in seiner Systematik eingeteilt unter:
IV. Beetpflüge
a) mit ebenem oder gewölbtem Streichbrett
Anmerkung von Helmut Gundert (1952):
„1840 oder vielleicht sogar bis 1900 noch in Gebrauch.“
In der veralteten Systematik der Pflugmodellsammlung von Ludwig Rau wurde der Pflug 1881 eingeteilt unter:
Deutschland, Bayern, Mittel-Franken, Bayreuth
Pflüge
E. Geschweifte Sterze, gespitzte Sohle, eiserne Spitze oder Schar, meistens einschneidig
Ein Streichbrett seitlich, links oder rechts befestigt (Beetpflüge)
Classe XII. Eiserne Spitze oder Schar an der Sohle befestigt
Q) Streichbrett meist rechts[s]eitig befestigt, gerade, senkrecht gestellt
Anmerkung von Gerald Edwin Rehkugler (2011) im Sammlungsverzeichnis der Cornell University, Ithaca, New York:
„This was in use in 1840 and probably was still used up to 1900.“
Der Pflug ist bei Rehkugler abgebildet [S. 57, Nr. 197].