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Fahrtonne nach Neander / Hohenheimer Modell

Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung Historischer Sammlungsbestand 1818 bis 1845 (im Aufbau) [HMS_0276 / G031]
Fahrtonne nach Neander / Hohenheimer Modell (Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim / Wolfram Scheible (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Göriz (1845), S. 85:
"Nr. 276. Fahrtonne nach Neander. Modell im Verhältniß von 15:100. In hiesiger Werkstätte im Jahr 1833 gefertigt. Dieses Geräthe, in der Hauptsache eine Erfindung des Preußischen Artillerielieutenants Neander vom Jahr 1799, hatte zunächst die Bestimmung, statt der auf Schleifen gesetzten Tonnen in Berlin zum Herbeischaffen des Wassers bei Feuersbrünsten gebraucht zu werden. Nebst dem wurde es zum Transport von Wasser für Gärten, Bleichereien und zur Straßenreinigung, von Urin und sonstigem flüssigem Dünger empfohlen. Die ersten damit angestellten Versuche, sowie eine Beschreibung und Zeichnung dieses ersten Geräthes, sind in folgender Schrift mitgetheilt: Beschreibung eines Fuhrwerks zur bequemen und leichteren Fortschaffung der Wassertonne beim Feuerlöschen ec., angegeben von Neander, Berlin 1800. Ein ähnliches Geräthe, jedoch in mancher Beziehung vereinfacht, wurde, in Nachahmung dieser Neander'schen Erfindung, im Jahr 1831 erstmals in Hohenheim gebaut, wo es seither zum Fahren von Wasser, Jauche u. dergl. benützt wird und eine vielfache Verbreitung in Städten und auf dem Lande gefunden hat. Gewöhnlich ziehen es Menschen, doch kann man auch ein Pferd anspannen. Von dieser vereinfachten Fahrtonne sind Abbildungen und Beschreibungen im Hohenh. Wochenbl. 1837 und in der Schrift über Hohenheim, Stuttgart 1842."

König (1847), S. 26 und Taf. 16, Fig. 101-102:
"Die Fahrtonne nach Neander: Fig. 101 und 102.
Diese Fahrtonne, in der Hauptsache eine Erfindung des Preußischen Artillerie-Lieutenants Neander vom Jahr 1799, hatte zunächst die Bestimmung, statt der auf Schleifen gesetzten Tonnen in Berlin zum Herbeischaffen des Wassers bei Feuersbrünsten gebraucht zu werden; desgleichen in Fabriken, beim Garten-und Chausseebau, auf Leinwandbleichen, zur Straßenreinigung und besonders zum Transport des Wassers auf und von Höhen. Sie ist ein zweirädriges Fuhrwerk, das entweder von einem Manne oder bei weiterer Entfernung von einem Pferde gezogen wird, um Wasser, Jauche und überhaupt Flüssigkeiten in einer Tonne mit Leichtigkeit und ohne Gefahr des Verschüttens zu transportiren. Letzteres wird dadurch bewirkt, daß die Tonne oder das Faß, in welchem sich das Wasser befindet, an seinem äußern Umfang mit zwei runden eisernen Bolzen versehen ist, die in eisernen Pfannen auf den beiden Langbäumen liegen. Wenn man daher auch bergauf oder bergab fährt, so erhält sich die Tonne vermöge ihres unter dem Unterstützpunkte liegenden Schwerpunkts immer von selbst im Gleichgewicht und es kann somit kein Wasser herausfließen; um diese Bolze als Achse läßt sich dann auch die Tonne leicht umdrehen, wenn man das Wasser ausgießen will. Eben deßhalb können aber die beiden Räder nicht, wie bei einem gewöhnlichen Wagen, sich um eine gemeinschaftliche Achse drehen; vielmehr sind in ihren eisernen Naben eiserne Zapfen befestigt, welche in, an den zu beiden Seiten des Rades befindlichen Langbäumen, unten angebrachten Pfannen laufen, und mit welchen die Räder zugleich sich umdrehen. Bei schneller Bewegung ist es zweckmäßig, das Faß mit einem Deckel zu versehen, um das Herausspritzen des durch das Fahren in Bewegung gesetzten Wassers zu verhindern. In den gewöhnlichen Fällen, wo das Faß nicht ganz gefüllt wird, nimmt man zu diesem Zweck am einfachsten einen schwimmenden Deckel zu Hülfe."

Beschreibung von Hohenheim = Festschrift (1842), S. 153:
"Außer diesem für die Zwecke der hiesigen Oekonomie sehr dienlichen Güllenwagen bedient man sich in Hohenheim auch noch vielfach der sogenannten Fahrtonne, welche auf Tafel 3 abgebildet ist. Es ist dieß ein zweirädriges Führwerk, das entweder von einem Manne oder bei weiteren Entfernungen von einem Pferde gezogen wird, um Wasser, Jauche und überhaupt Flüssigkeiten mit Leichtigkeit und ohne Gefahr des Verschüttens zu transportieren. Die oben offene Tonne, die auf beiden Seiten mit starken eisernen Zapfen oder Bolzen versehen ist, hängt beiden Seiten mit starken eisernen Zapfen oder Bolzen versehen ist, hängt mittels derselben so zwischen dem sie umgebenden Rahmen, daß sie, man fahre bergauf oder bergab, stets das Gleichgewicht hält und niemals Wasser aus derselben herausfließt. Sie ist in der Regel unbedeckt, bei schneller Bewegung , besonders auf steinigen Wegen, bedient man sich aber eines schwimmenden Deckels, der dann jedes Herauspritzen der Flüſſigkeit verhindert. Dieses Instrument hat nicht nur für die Zwecke der Oekonomie im Allgemeinen, so wie für Gärtnereien, Baumschulen, für die Hauswirthschaft ec. die höchste Brauchbarkeit, sondern verdient auch für anderweitige Zwecke, z.B. für Feuerlöschanstalten, Bleichereien, zur Straßenreinigung ec. alle Empfehlung. […]"

Wochenblatt für Land- und Hauswirthschaft, Gewerbe und Handel, Nr 51, 23. Dezember 1837:
„Fahrtonne.
(Mit einer Abbildung auf Taf. VIII.)
Unter den in Hohenheim gebräuchlichen landwirthschaftlichen Geräthschaften verdient die Fahrtonne, welche sich auf Tafel 8 sowohl im Grundriß als Aufriß abgebildet findet, eine rühmliche Erwähnung und allgemeinere Verbreitung. Es ist dies ein zweirädriges Fuhrwerk, das entweder von einem Mann oder bei weiteren Entfernungen von einem Pferde gezogen wird, um Wasser, Jauche und überhaupt Flüssigkeiten in einer Tonne mit Leichtigkeit und ohne Gefahr des Verschüttens zu transportiren. Das Leztere wird dadurch bewirkt, daß die Tonne oder das Faß, in welchem sich das Wasser befindet, an seinem äußeren Umfang mit zwei runden eisernen Bolzen versehen ist, die in eisernen Pfannen auf den beiden Langbäumen liegen. Wenn man daher auch bergauf oder bergab fährt, so erhält sich die Tonne vermöge ihres unter dem Unterstützungspunkt liegenden Schwerpunkts immer von selbst im Gleichgewicht und es kann somit kein Wasser herausfließen; um diese Bolzen als Are läßt sich denn auch die Tonne leicht umdrehen, wenn man das Wasser ausgießen will. Eben deßhalb können aber die beiden Räder nicht, wie bei einem gewöhnlichen Wagen, sich um eine gemeinschaftliche Are drehen; vielmehr sind in ihren Naben eiserne Zapfen befestiget, welche in Pfannen, die an den an beiden Seiten des Rads befindlichen Langbäumen unten angebracht sind, laufen und mit welchen die Räder zugleich sich umdrehen. Bei schneller Bewegung ist es zweckmäßig, das Faß mit einem Deckel zu versehen, welcher verhindert, daß das durch das Fahren in Bewegung gesezte Wasser nicht oben herausspritzen kann. In den gewöhnlichen Fällen, wo das Faß nicht ganz gefüllt wird, bedient man sich zu diesem Zweck am einfachsten eines schwimmenden Deckels.
Man bediente sich früher in Hohenheim eines einrädrigen Schubkarrens mit einer sonst ähnlichen Einrichtung, wie sich ein solcher in Schwerz praktischem Ackerbau Bd. 1. Taf. 2 abgebildet findet. Das zweirädrige Fuhrwerk hat aber nicht bloß den Vorzug, daß man es auch durch ein Pferd ziehen lassen kann, sondern auch dann, wenn es bloß durch Menschen fortgeschafft werden soll, erfordert es weit geringere Anstrengung, da hier bloß gezogen, dort aber auch gehoben werden muß. Die Tonne hält ungefähr 10 Imi oder 4 Ctr. Wasser und ein einziger starker Mann ist vermögend, das ganze Fuhrwerk auf ebenem Boden und auf Steinpflaster ohne zu große Anstrengung fortzuziehen; gewöhnlich werden aber zwei Männer dazu gebraucht. Die Construktion dieser Fahrtonne rührt übrigens von einem preußischen Officier her, welcher eine eigene Beschreibung davon herausgegeben hat. *) [= * ) Beschreibung eines Fuhrwerts zur bequemen und leichteren Fortschaffung der Wassertonnen beim Feuerlöschen; ingleichen zu Briefpostwagen, in Fabriken, beim Garten und Chausseebau, auf Leinwandbleichen, zur Straßenreinigung und besonders zum Transport des Wassers auf und von Anhöhen vorzüglich brauchbar. Angegeben von Neander dem Zweiten, Königlich Preußischem Artilleries Lieutenant. Zum Druck befördert auf Befehl der Königl. Preußischen Regierung. Berlin. 1800.]
In der Werkzeugfabrik in Hohenheim wird. eine solche Fahrtonne für ein Pferd um 36 fl. 30 kr., zum Handgebrauch um 35 fl. gefertiget; ein Modell davon kostet 4 fl. 36 kr.“

Material/Technik

Holz, Metall

Maße

HxBxT 15x20x43,5 cm; Maßstab 1:7

Literatur

Hergestellt Hergestellt
1833
Hohenheimer Ackergerätefabrik
Hohenheim (Stuttgart)
Geistige Schöpfung Geistige Schöpfung
1799
Joachim Friedrich Wilhelm Neander von Petersheiden
Berlin
1798 1835
Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim

Objekt aus: Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim

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