Die "Wald- oder Stocksäge" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten.
König (1847), S. 78. und Taf. 51, Fig. 325:
"Wald- oder Stocksäge: Fig. 325
Zum Fällen mit der Säge bedient man sich gewöhnlich dieser Stocksäge mit doppelten Wolfszähnen, welche eine senkrechte Stellung erhalten und zu beiden Enden mit Handhaben versehen werden. Die Stocksäge wird bei ihrer Anwendung von zwei Arbeitern in gerader Richtung horizontal hin- und hergeschoben. Dieselbe muß aus gutem Zeug, von Stahl und geschmeidigem Eisen vermischt, rein und ohne Brüche geschmiedet, das Blatt hübsch eben geschliffen, die obere Kante ganz dünne, beinahe einer Messerschneide gleich, verfertigt werden. Die Zähne sind gewöhnlich ½ bis ¾ Zoll hoch, und jeder Zahn besteht aus zwei Lappen, wovon immer der Eine rechts, der Andere links gerichtet oder geschränkt wird. Zwischen je zwei Zähnen befindet sich ein Zwischenraum, welcher der Breite eines Zahnes gleich ist. Von diesen Zähnen stehen gewöhnlich 12 -16 auf einen Fuß Länge. Zu beiden Enden des Sägblatts sind Handhaben von Holz gedreht und auf die am Ende des Blatts befindlichen senkrechten Spitzen befestigt.
Auf diese Art bekommt der Zahn eine außerordentliche lange andauernde und durchgreifende Schärfe. Das Sägblatt muß an der Schneide etwas dicker und gegen den Rücken hin etwas dünner ausgeschmiedet, also keilförmig gestaltet werden, weil schon dadurch Spielraum für das Sägblatt erzweckt wird, und man daher um so weniger gezwungen ist, die Schränkung weit zu stellen. In verschiedenen Gegenden wird diese gebauchte Waldsäge der geraden Stocksäge weit vorgezogen, da zwei Arbeiter in einer gewissen Zeit weit mehr damit ausrichten können, als sie mit der Stocksäge zu vollbringen vermögen."