museum-digitalagrargeschichte
STRG + Y
de
Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Handgeräte

Handgeräte

Hier werden die Handgeräte des DLM erfasst. Dazu gehören:

[ 93 Objekte ]

Wald- oder Stocksäge mit doppelten Wolfszähnen

Die "Wald- oder Stocksäge" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. König (1847), S. 78. und Taf. 51, Fig. 325: "Wald- oder Stocksäge: Fig. 325 Zum Fällen mit der Säge bedient man sich gewöhnlich dieser Stocksäge mit doppelten Wolfszähnen, welche eine senkrechte Stellung erhalten und zu beiden Enden mit Handhaben versehen werden. Die Stocksäge wird bei ihrer Anwendung von zwei Arbeitern in gerader Richtung horizontal hin- und hergeschoben. Dieselbe muß aus gutem Zeug, von Stahl und geschmeidigem Eisen vermischt, rein und ohne Brüche geschmiedet, das Blatt hübsch eben geschliffen, die obere Kante ganz dünne, beinahe einer Messerschneide gleich, verfertigt werden. Die Zähne sind gewöhnlich ½ bis ¾ Zoll hoch, und jeder Zahn besteht aus zwei Lappen, wovon immer der Eine rechts, der Andere links gerichtet oder geschränkt wird. Zwischen je zwei Zähnen befindet sich ein Zwischenraum, welcher der Breite eines Zahnes gleich ist. Von diesen Zähnen stehen gewöhnlich 12 -16 auf einen Fuß Länge. Zu beiden Enden des Sägblatts sind Handhaben von Holz gedreht und auf die am Ende des Blatts befindlichen senkrechten Spitzen befestigt. Auf diese Art bekommt der Zahn eine außerordentliche lange andauernde und durchgreifende Schärfe. Das Sägblatt muß an der Schneide etwas dicker und gegen den Rücken hin etwas dünner ausgeschmiedet, also keilförmig gestaltet werden, weil schon dadurch Spielraum für das Sägblatt erzweckt wird, und man daher um so weniger gezwungen ist, die Schränkung weit zu stellen. In verschiedenen Gegenden wird diese gebauchte Waldsäge der geraden Stocksäge weit vorgezogen, da zwei Arbeiter in einer gewissen Zeit weit mehr damit ausrichten können, als sie mit der Stocksäge zu vollbringen vermögen."

Verspannte Waldsäge

Die "verspannte Waldsäge" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. König (1847), S. 79. und Taf. 51, Fig. 331: "Verspannte Waldsäge: Fig. 331 Der Raidel ist einen Zoll dick, an beiden Enden mit Einschnitten oder Kerben versehen, und diese da, wo das Oehr der Handhabe an das Blatt angeschweißt ist, angeschoben, gekrümmt verspannt und so die erforderliche Steifigkeit des Sägenblatts erzielt. Durch diese Vorrichtung ist der Arbeiter vermögend, ohne einen Gehülfen, die Säge an der einen Handhabe mit einer Hand, auch abwechselnd mit beiden Händen, zu fassen und zu regieren."

Holzschlägel

Der "Holzschlägel" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. Göriz (1845), S. 200: "Nr. 236. Holzschlägel. Bei Gründung der Modellsammlung in derselben aufgestellt." König (1847), S. 78. und Taf. 51, Fig. 324: "Holzschlegel: Fig. 324 Man bedient sich desselben zum Zerschlagen des Scheiterholzes, welches mittelst der Stock- oder Waldsäge getheilt worden ist, indem man mit demselben kleine eiserne oder hölzerne Keulen in das Holz einschlägt."

Haue zum Abeggen und Behauen der Kartoffeln

Die "Haue zum Abeggen und Behauen der Kartoffeln" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. König (1847), S. 24 und Taf. 15, Abb. 86: "Fig. 86 [... Haue dient] hauptsächlich zum Abeggen und zum Behaken der Kartoffeln;" Diese Angabe stammt aus der Sammeltext König 1847, S. 23f.: „B. Spaten, Schaufeln, Grabforken, Kreuzhauen, Karste und einfache Hauen: Fig. 79 bis 91. In vielen Gegenden wendet man, um der Erde die erste vorbereitende Bestellung zu geben, die Kreuzhaue, verschiedene andere Hauen, Karste oder Schaufeln an, mit welchen man die Oberfläche in mehr oder weniger große Schollen zertheilt. Obgleich diese Arbeit unvollkommen ist, da sie den Boden fast gar nicht wendet, und auf keine ganz befriedigende Weise die Unkräuter, überhaupt die nachtreibenden Pflanzen zerstört, so geht sie doch sehr schnell vor sich, und bringt auf kleinen Strecken von Neubrüchen oder Brachen gute Wirkung hervor. Wo es auf einen geraden oder gleichen Stich ankömmt, verdient die Brabanter Spate, Fig. 79, in Anwendung gebracht zu werden. In der Gegend von Boll hat man eine Art hölzerner Spaten, Fig. 80, welche den Vorzug haben, daß sie viel leichter sind, und nicht so schnell Schaden nehmen, wenn man auf Steine stößt. Das Beschläg, welches sehr dauerhaft ist, wird gewöhnlich aus alten Sensen gefertigt. Beim Umgraben von Stoppelfeldern, an Stellen, die für den Pflug nicht zugänglich sind, oder zum Ausstechen von Kartoffeln, ist die Grabenforke, Fig. 81, welche drei Zinken hat, sehr anwendbar. Die Hauen sind nach der Natur des Bodens, bei welchem man sie anwendet, bald voll, bald gezahnt, bald spitzig. Die einen passen zu den Bestellungen lockerer, wurzelfreier und steinloser Boden, die andern dringen leichter in steinige, kiesige Boden ein. In den folgenden Figuren sind einige der gebräuchlichsten und zweckmäßigsten zusammengestellt: Fig. 82 Kreuzhaue aus der Gegend von Aalen, welche zu allen Hakarbeiten, namentlich zum Grabenmachen, zum Ausgraben von Stumpenholz und zum Roden vormaligen Waldbodens benutzt wird. Es ist eine schwere Haue, welche an demselben Stiele neben dem Blatte noch ein Beil hat; Fig. 83, Kreuzpikel aus der Gegend von Neustadt; Fig. 84, Karst aus der Gegend von Brakenheim; die Stellung des Stiels in einem spitzigern Winkel macht diesen Karst auch zum Gebrauch an Abhängen tauglich; Fig. 85 und 86, beide Hauen dienen hauptsächlich zum Abeggen und zum Behaken der Kartoffeln; Fig. 87, durchlöcherte Haue aus Wollup; Fig. 88, leichte Felghaue, Binette aus Roville, dient zum Behaken der Weizenfelder; Fig. 89, englische Jaethaue, zum Behaken des gedrillten Weizens. Was die Bestellung mit dem Spaten anbetrifft, so haben sie leider sogar in den Boden, die sich am besten für ihre Anwendung hergeben, den Nachtheil, daß sie so lange keine Resultate liefern. Zum Ausschaufeln der Wasserfurchen, zum Einschaufeln der Beete werden die beiden Schaufeln, Fig. 90, Schaufel von Hohenheim und Fig. 91, Schaufel von Aalen, mit Vortheil benützt.“

Gebauchte oder halbmondförmige Waldsäge

Die "gebauchte oder halbmondförmige Waldsäge" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. König (1847), S. 78 und Taf. 51, Abb. 326: "Gebauchte oder halbmondförmige Waldsäge: Fig. 326 An beiden Enden dieser Säge sind Oehren angebracht, durch welche hölzerne Handhaben von etwa 1 ½ Zoll Dicke und 5 - 6 Zoll Länge gesteckt werden. Ihre Zähne sind dreieckförmig und befinden sich auf der auswärtsgebogenen, halbmondförmigen Linie, und müssen durchaus nach einer und derselben Form und Größe gefeilt werden, und ihre Spitzen in einer Linie liegen, ohne daß einer über den andern hervorragt. Das Schärfen der Zähne geschieht mittelst einer Messerfeile, welche den Namen von ihrer messerförmigen Gestalt trägt, beinahe scharf und daher nur auf den beiden Flächen sehr fein gehauen seyn muß. Die Feile wird beim Schärfen horizontal gegen das Sägblatt unter einem Winkel von 45 Graden hin- und hergeschoben, so daß bei der einen Seite des Zahns die Feile von der Rechten zur Linken, bei der andern Seite hingegen von der Linken zur Rechten, stets unter Beibehaltung des angezeigten Winkels, ihre Richtung erhält."

Biermanns Spiralbohrer

Der "Biermann Spiralbohrer" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. Oberförster Biermann aus Höven bei Monjorie (= Höfen bei Monschau) wurde wegen seiner "Kulturmethode" zur "Waldcultur" in der damaligen Forstliteratur oft genannt. Zur Arbeit im Wald entwickelte auch noch diverse andere Bohrer. König (1847), S. 74 und Taf. 50, Fig. 312: "Biermanns Spiralbohrer: Fig. 312. Dieser Pfianzbohrer ist ein eisernes Instrument, an dessen circa ¾ Zoll starken Stange ein gut verstähltes Spiralblatt sich befindet, während die Stange am obern Ende ein 2“ im Durchmesser haltendes Oehr und einen hölzernen 20“ langen Quergriff hat. Bei einem Gewicht von 3 ½ Pfund bis 5 Pfund hat der gedachte Bohrer eine Länge von 30 bis 32 Zoll, wovon 7 Zoll auf die Länge des Spiralblattes kommen, bei welchem Verhältnisse nämlich die menschliche Kraft am meisten unterstützt wird. Je nachdem nun der Boden mehr oder minder leicht oder ein compakter und Gebirgsboden ist, wird ein 3 ½ - oder 5- pfündiger Bohrer angewandt. Die Flügel des Blatts sind nach zwei entgegengesetzten Richtungen und in der Form eines lateinischen S gebogen, daß sie zwar dem Halbkreise sich nähern, denselben jedoch nicht erreichen und zwar aus dem Grunde nicht, weil sich sonst im obern Theile der Flügel Erde festsetzen würde, was hemmend auf den raschen Fortgang des Geschäfts einwirken müßte. Hat der Pflanzbohrer überdieß, bei 7 Zoll Blattlänge, 4 ¼ bis 4 ½ Zoll im oberen Durchmesser, und läuft er nach unten eiförmig zu, so werden die Löcher fast cylinderförmig, wodurch sie die passendste Form zur Einpflanzung der Setzlinge erlangen. Das Spiralblatt hat im Mittelpunkt der ganzen Länge noch drei Linien Stärke, nach unten aber etwas weniger; die Flügel verjüngen sich vom Mittelpunkte aus den Rändern zu, welche letztere zugeschärft und verstählt seyn müssen. Die Saatlöcher werden in derselben Weise, wie die Pflanzlöcher, angefertigt. Wo jedoch der verengerte Boden stark mit Wurzelwerk durchflochten ist und aus bindenden Erden besteht, thut man wohl, zeitig im Herbste mit einem gewöhnlichen Löcherbohrer von 4 Zoll Durchmesser zu bohren und die ausgehobenen Ballenstücke bei Seite zu legen, später aber, kurz vor der Saat oder Pflanzung im Frühjahr, mit dem mehr als 4 Zoll haltenden Spiralbohrer in die früher gebohrten Löcher so viel lockere Erde von den Rändern der Löcher abzulösen, daß sie zum Theil wieder ausgefüllt und daß dann durch Hinzufügen einer starken Hand voll Kulturerde ein passendes Keimbeet für die Saat gebildet werde." Auch beim beim württembergisch königlichen Revierförster Friedrich Wilhelm von Nachtrab, 1840-45 Leiter des Forstamtes Weil im Schönbuch, hatte Biermann im Jahr 1845 einen Befürworter gefunden. Dieser schrieb in der Allgemeinen Forst- und Jagdzeitung (1845), S. 309f.: „Weil im Schönbuch in Würtemberg. Juni 1845. Die neue Kulturmethode des Herrn Oberförsters Biermans zu Höven bei Montjoie. Vielen verehrlichen Mitgliedern der Versammlung süddeutscher Forstwirthe in Darmstadt an Pfingsten d. J. ertheile ich, ihrem Wunsche und meinem Versprechen gemäß, auf diesem Wege die für unser Fach so wichtige Nachricht, daß ich mich bei meinem neuerlichen Aufenthalte in dem früheren und gegenwärtigen Wirthschaftsbezirke des von der genannten Versammlung mit Recht so hochgefeierten Herrn Oberförfters Biermans von Höven in einer Reihe ausgedehnter 1 bis 16jähriger vollständig gelungener Laub- und besonders Nadelholz-Kulturen auf das vielfältigste überzeugt habe daß seine, in den denkwürdigen Sitzungen des 12. und 13. Mai d. J. der so höchst interessanten und lehrreichen Versammlung in Darmstadt, vorgetragene, neue Kulturmethode, an Vollständigkeit und Schnelligkeit der Pflanzen-Erzeugung, an Sicherheit des Gelingens bei äußerst schwierigen Verhältnissen des Bodens und des Klima's und dabei noch an Wohlfeilheit und Einfachheit in der Ausführung, Alles weit übertrifft, was nach meiner festen Ueberzeugung, welche sich auf vieljährige zahlreiche Erfahrungen gründet in diesem wichtigsten Zweige des Forsthaushaltes bis jetzt im Großen ausgeführt worden ist. Ich fühle mich gedrungen, Herrn Oberförster Biermans bei dieser Gelegenheit für die zuvorkommende Güte und Rückhaltlosigkeit, mit welcher mir derselbe seine geistreiche Kulturmethode und deren reiche Früchte selber vorgezeigt und sogar gelehrt hat, meinen aufrichtigsten Dank wiederholt und öffentlich auszusprechen und wünsche nur, daß dieser ebenso bescheidene Mann als geniale Kultivateur und seine segensreiche Methode baldige wohlverdiente allgemeine Anerkennung und Nachahmung finden möge. Königl. Würtemb. Revierförster v. Nachtrab“ Friedrich Wilhelm von Nachtrab schrieb dann 1846, nun in Nassauischen Diensten, das Buch: "Anleitung zu dem neuen Waldkultur-Verfahren des Königlich Preussischen Oberförsters Biermanns. An der Quelle erlernt und beschrieben von Friedrich Wilhelm von Nachtrab, Herzoglich Nassauischer Forstmeister. Wiesbaden 1846". In diesem Werk berichtet er über den Gebrauch des Spiralbohrers, der im Buch (Taf. 2, Fig. 1) auch abgebildet ist.

Haue zum Abeggen und Behauen der Kartoffeln

Die "Haue zum Abeggen und Behauen der Kartoffeln" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. König (1847), S. 24 und Taf. 15, Fig. 85: "Fig. 85 [... Haue dient] hauptsächlich zum Abeggen und zum Behaken der Kartoffeln;" Diese Angabe stammt aus der Sammeltext König 1847, S. 23f.: „B. Spaten, Schaufeln, Grabforken, Kreuzhauen, Karste und einfache Hauen: Fig. 79 bis 91. In vielen Gegenden wendet man, um der Erde die erste vorbereitende Bestellung zu geben, die Kreuzhaue, verschiedene andere Hauen, Karste oder Schaufeln an, mit welchen man die Oberfläche in mehr oder weniger große Schollen zertheilt. Obgleich diese Arbeit unvollkommen ist, da sie den Boden fast gar nicht wendet, und auf keine ganz befriedigende Weise die Unkräuter, überhaupt die nachtreibenden Pflanzen zerstört, so geht sie doch sehr schnell vor sich, und bringt auf kleinen Strecken von Neubrüchen oder Brachen gute Wirkung hervor. Wo es auf einen geraden oder gleichen Stich ankömmt, verdient die Brabanter Spate, Fig. 79, in Anwendung gebracht zu werden. In der Gegend von Boll hat man eine Art hölzerner Spaten, Fig. 80, welche den Vorzug haben, daß sie viel leichter sind, und nicht so schnell Schaden nehmen, wenn man auf Steine stößt. Das Beschläg, welches sehr dauerhaft ist, wird gewöhnlich aus alten Sensen gefertigt. Beim Umgraben von Stoppelfeldern, an Stellen, die für den Pflug nicht zugänglich sind, oder zum Ausstechen von Kartoffeln, ist die Grabenforke, Fig. 81, welche drei Zinken hat, sehr anwendbar. Die Hauen sind nach der Natur des Bodens, bei welchem man sie anwendet, bald voll, bald gezahnt, bald spitzig. Die einen passen zu den Bestellungen lockerer, wurzelfreier und steinloser Boden, die andern dringen leichter in steinige, kiesige Boden ein. In den folgenden Figuren sind einige der gebräuchlichsten und zweckmäßigsten zusammengestellt: Fig. 82 Kreuzhaue aus der Gegend von Aalen, welche zu allen Hakarbeiten, namentlich zum Grabenmachen, zum Ausgraben von Stumpenholz und zum Roden vormaligen Waldbodens benutzt wird. Es ist eine schwere Haue, welche an demselben Stiele neben dem Blatte noch ein Beil hat; Fig. 83, Kreuzpikel aus der Gegend von Neustadt; Fig. 84, Karst aus der Gegend von Brakenheim; die Stellung des Stiels in einem spitzigern Winkel macht diesen Karst auch zum Gebrauch an Abhängen tauglich; Fig. 85 und 86, beide Hauen dienen hauptsächlich zum Abeggen und zum Behaken der Kartoffeln; Fig. 87, durchlöcherte Haue aus Wollup; Fig. 88, leichte Felghaue, Binette aus Roville, dient zum Behaken der Weizenfelder; Fig. 89, englische Jaethaue, zum Behaken des gedrillten Weizens. Was die Bestellung mit dem Spaten anbetrifft, so haben sie leider sogar in den Boden, die sich am besten für ihre Anwendung hergeben, den Nachtheil, daß sie so lange keine Resultate liefern. Zum Ausschaufeln der Wasserfurchen, zum Einschaufeln der Beete werden die beiden Schaufeln, Fig. 90, Schaufel von Hohenheim und Fig. 91, Schaufel von Aalen, mit Vortheil benützt.“

Dachshaken

Der "Dachshagen" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. König (1847) S. 85 und Taf. 54, Fig. 366: "Dachshagen: Fig. 366. Ein 2 - 3 Fuß langer eiserner Stab, welcher vornen ganz spitzig ist, wird 2 ½ Zoll vom gespitzten" Theile aus zu einem Haken umgebogen und das andere Ende mit einem hölzernen Handgriffe versehen. Dieses Dachshagens bedient man sich, um beim Dachs- und Fuchsausgraben diese Thiere aus ihren Löchern zu ziehen."

Dachsgabel

Die "Dachsgabel" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. König (1847), S. 85 und Taf. 54, Fig. 365: "Dachsgabel: Fig. 365. Dieses Instrument besteht aus einer 6 Zoll langen und 2 Zoll weiten starken zweizinkigen eisernen Gabel, die einem 5 - 6 Fuß langen, oben mit Eisen beschlagenen, 1 ¼ Zoll dicken hölzernen Schaft oder Stiel oben eingeschraubt ist. Sie dient zum Festhalten und Abfangen der bei den Nachhatzen gefangenen Dächse."

Keltermesser

Das "Keltermesser" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. König (1847) S. 61 und Taf. 42, Fig. 272: "Keltermesser: Fig. 272 Dieses Messer dient dazu, die Masse zu zerschneiden, welche aus den Trästern der gepreßten Trauben entstanden ist."

Eiserner Rechen

Der "Eiserne Rechen" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. König (1847) S. 73 und Taf. 50, Fig. 305: "Eiserner Rechen: Fig. 305. Die gebogenen Zähne desselben, welche ungefähr 1 ½ „ weit auseinander stehen und 6“ lang sind, sind aus Eisen. Er dient hauptsächlich zu Verwundung eines leicht verrasten oder bemoosten Bodens und zum Unterrechen des Saamens."

Schälhacke

Die Schälhacke ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. König (1847), S. 73 und Taf. 50, Fig. 304: "Schälhacke: Fig. 304. Sie ist breiter als die gewöhnliche Hacke und dient zum Abschwülen oder Plaggen des Bodens, welches darin besteht, daß man das Unkraut mit dem Wurzelstock bei einer Tiefe von ungefähr 1 bis 2“ hinwegnimmt."

Erfurter Spaten mit Trittkante

Erfurter Spaten, 1892 gekauft bei J.J.Schmidt, Erfurt, Fabrik für Maschinen Wagen & Geräthe für Landwirthschaft und Gartenbau. In Wüst (1889) heißt es im Kapitel über die „Geräte zur Bodenbearbeitung mittelst Handarbeit“, wo auch über den Erfurter Spaten der Firma J.J. Schidt berichtet wird, heißt es auf S. 147f.: „Zum Lockern, Wenden und Mischen dient der Spaten (das Grabscheit), der […] aus dem Blatt und dem Stiele mit seinem Griffe besteht. Bei der Arbeit wird der auf den Boden gehaltene Spaten mit den Händen oder mit einem Fusse in den Boden hineingedrückt, dann das obere Ende des Stieles niedergedrückt und dadurch die vor dem Spaten befindliche Erde unten und seitlich losgerissen, mit dem Spaten gehoben und nun gegen den schon gelockerten Boden hin geradeaus geworfen, wobei auch der Spaten noch in der Hand um seinen Stiel gedreht werden kann. In beiden Fällen fällt das losgestochene Erdstück mit der oberen Seite nach unten, und wenn der Boden krümelt, hat beim Fallen auch noch ein Lockern und ein Mischen stattgefunden. Aus der Beschreibung der Arbeitsweise geht hervor, dass der Spaten scharf, leicht und stark sein muss, was durch vorzügliche Stoffe, namentlich durch Stahlblech, das man etwas wölben kann, um das Durchbiegen zu verhindern und durch eine Stielbefestigung, welche das Spatenblatt oben nicht verdickt, erreicht wird.“

Jätinstrument [ratissoire] für Gärten aus Roville

Das "Jätinstrument" wurde 1888 als abgegangen gemeldet und ist daher nicht mehr in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" vorhanden. Göriz (1845), S. 99: "Nr. 415. Jätinstrument (ratissoire) für Gärten aus Roville in Frankreich. Im Jahr 1836 durch Wilhelm Göriz dorther besorgt." König (1847), S. 35 und Taf. 26, Fig. 164: "Jätinstrument aus Roville: Fig. 164. Dient zu gleichem Zwecke wie das vorangehende."

Düngerpritsche

Die "Düngerpritsche" wurde 1916 als abgegangen gemeldet und ist daher nicht mehr in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" vorhanden. Göriz (1845), S. 76: "Nr. 214. Dungpritsche; in den Jahren 1828/30, in die Sammlung aufgenommen. Sie dient insbesondere zum Festschlagen des auf Leiterwagen aufgeladenen Düngers." König (1847), S. 32 und Taf. 23, Fig 135: "Dungpritsche: Fig. 135. Sie besteht aus einem Stück hartem Holz und dient insbesondere zum Festschlagen des auf Leiterwagen aufgeladenen Düngers."

Großer Saathammer von Kreisforstrat Gwinner

Der "große Saathammer von Kreisforstrath Gwinner" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. Göriz (1845), S. 217: "Nr. 553. Großer Saathammer von Kreisforstrath Gwinner. Derselbe ließ dieses Geräthe im Jahre 1839 nach eigener Idee anfertigen. Bei der Saat von Eicheln und Bucheln wird die Spitze in den Boden geschlagen, der Samen in das Loch geworfen und dieses hierauf mit dem dicken Theile des Hammers wieder zugeschlagen. Zeichnung und Beschreibung in Gwinner's Waldbau." Gwinner (1845), 3. Aufl. S. 254f. und Taf. 2, Fig. 5: kann die eigentliche Löchersaat vollzogen werden [...] 4 ) mit dem hölzernen Saathammer, von dem wir gleichfalls eine Beschreibung und Zeichnung angehängt haben . Er leistet bei Eichel - und Buchelsaaten gute Dienste, selbst auf verrastem Boden. Mit der Spitze wird das Loch in den Boden geschlagen , dann aus einer umgehängten Tasche etc. der Samen hineingeworfen, hierauf der Hammer in der Hand umgedreht und das Loch mit dem breiten Theil wieder zugedrückt oder zugeschlagen . Die Tiefe des Lochs und hienach auch die beim Einschlagen anzuwendende Kraft richtet sich nach der Beschaffenheit des BvdenS und nach der Größe des Samens; von denselben Umständen hängt es auch ab , ob das Loch durch einen mehr oder minder kräftigen Schlag oder blos durch ein Aufdrücken des Hammers wieder geschlossen werden soll;“ Gwinner (1845), 3. Aufl. S. 257. und Taf. 2, Fig. 5: "Saathammer[...] In einen hölzernen Kegel , von 7" Lange und 3 " unterm Durchmesser, der am dicken Theile abgerundet und an der Spitze mit Eisenblech beschlagen ist , wird in der Mitte ein hölzerner Stiel von ungefähr 12 Zoll Lange eingelassen . Der Kegel wird am zweckmäßigsten aus Buchenholz , der Stiel von Eschenholz gefertigt . Bei der Saat von Eicheln und Bucheln wird die Spitze in den Boden geschlagen , der Samen in das Loch geworfen und dieses hierauf mit dem dicken Theil des Hammers wieder zugedrückt oder zugeschlagen *. ( Abbildung Nro . 5.)" Jäger (180), S. 275f.: "Im Würtembergischen hat man einen s. g. Saathammer erfunden und in Anwendung gebracht. Es bestehet dieser in einem hölzernen Kegel von 7 Zoll Länge und 3 Zoll unterem Durchmesser, der am dicken Theile abgerundet und an der Spitze mit Eisenblech beschlagen ist. In die Mitte wird ein hölzerner. Stiel von 12 Zoll (?) Länge eingelassen. Bei der Saat von Eicheln und Bucheln wird die Spitze in den Boden geschlagen, der Same in das Loch geworfen und dieses hierauf mit dem dicken Theile des Hammers wieder zugeschlagen. Gwinner **) [= Vergl. dessen Waldbau, 2. Auflage. S. 275 u. 359] bemerkt, daß über die Vortheile dieses Werkzeuges, namentlich bei der Eichel- und Buchelsaat, nur eine Stimme bei allen herrsche, welche seine Anwendung zu sehen Gelegenheit hatten. Wir zweifeln nicht an einem guten Erfolg, setzen indessen bei dem Saathammer aus, daß er einen zu kurzen Stiel hat und daß der Arbeiter den ganzen Tag gebückt gehen, oder auf den Knieen rutschen muß, was Niemand gut aushält. Da nun das Steckloch auch ohne besonderes Zuschlagen sich schließt, so ist die Anwendung des gewöhnlichen. Pflanzeisens viel bequemer, und deßhalb dieses, in lockerem Boden, wo überhaupt nur Eichelsaaten gemacht werden sollten, so wie auch das Saatschippchen dem Saathammer vorzuziehen. Eben so wie Pflanzeisen, Saatschippchen und Saathammer bei vollen Plätze oder Stecklöcher Saaten angewendet wird, so wird dasselbe auch bei Einsprengung von Eicheln in Besamungs- und Lichtschlägen gebraucht, doch wird in letzteren der Erfolg bei Anwendung des Spiralbohrers in Verbindung mit guter Füllerde oder Rasenasche stets gesicherter sein, weßhalb ich diesen hier vorzugsweise empfehle. Da bei Anwendung des Spiralbohrers die Eicheln weiter und mindestens in Entfernungen von 3 Fuß gepflanzt werden, so wird dieselbe nicht theuerer als die gewöhnlichen Stecklöchersaaten und man kann weiterhin noch des bei jenen erforderlichen Samens ersparen, sonach mit einem Scheffel Eicheln pro Morgen ausreichen, selbst wenn man 4-5 Stück Eicheln in jedes Pflanzloch legt. Werden dergleichen Spiralbohrer-Saaten noch mit 1-2 Pfund Kiefernsamen oder mit 1 Pfund Kiefern und 5 Pfund Birkensamen oder in Gebirgsgegenden mit 1 Pfund Kiefern-, 1 Pfund Lärchen und einigen Pfunden Birkensamen übersäet, so wird dadurch nicht nur das künftige Wachsthum der Eichen befördert, sondern auch der Boden verbessert und sehr frühzeitige Zwischennutzungen vorbereitet. – Wir empfehlen überhaupt bei allen Eichelsaaten, gleichgültig, ob Erziehung eines Hoch- oder Niederwaldbestandes beabsichtiget wird, die Zwischensaat von etwas Kiefern- und Birkensamen, weil dadurch neben den bereits angegebenen Vortheilen, auch noch Schutz gegen Kälte gewährt, frühzeitiger Waldschlutz hergestellt, eine Bodenverbesserung bewirkt, wenigstens einer Bodenverschlechterung vorgebeugt wird.“ siehe auch "kleine Saathammer von Gwinner" HMS_0554

Sandschaufel von Neukamm

Göriz (1845), S. 213: "Nr. 541. Sandschaufel von Neukamm. Im Jahre 1839 von Oekonomierath Zeller aus dem Badischen besorgt. Diese Schaufel ist die Erfindung eines Badischen Straßenwartes. Sie hat von dem Helmöhre an bis an ihr vorderes Ende einen eisernen Grat, der hier eine über den Rand der Schaufel hervorragende Spitze bildet. Diese erleichtert das Eindringen zwischen Steine und verhindert die schnelle Abnützung des Randes. Diese Schaufel möchte auch zum Aufladen von Mergel, besonders schieferichtem, Vortheil gewähren. Eine Abbildung davon findet sich in Bode's Auswahl von 55 Geräthschaften [=Meyer 1845] und Mittheilungen darüber im Correspondenzbl. des Württ. landw. Vereins, 1834 und 1836." Abbildung in Meyer (1845), Taf. 17, Fig. 44

Sauerampferstecher

Der "Sauerampferstecher" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten Göriz (1845), S. 71: "Nr. 537. Sauerampferstecher. Nach der Zeichnung und Beschreibung in Schwerz prakt. Ackerbau, Theil 1, im Jahre 1839 in hiesiger Werkstätte gefertigt. Man stößt nahe bei der Pflanze die eiserne Doppelspitze senkrecht in den Boden, wobei man mit dem Fuße, der auf das Querholz aufgesetzt wird, nachhilft. Nachdem darauf die Gabel so geneigt worden ist, daß der Stock zwischen dieselbe zu stehen kommt, so wiegt man ihn, das Querholz als Hebelunterlage benützend, aus dem Boden heraus." König (1847), Supplement S. 7 und Taf. 54, Fig. 399: "Der Sauerampferftecher: Fig. 399. Dient hauptsächlich zum Ausziehen von Disteln und dem wilden Sauerampfer auf den Wiesen. Man stößt dabei die Gabel oder eiserne Doppelspitze nahe bei der Pflanze in den Boden, wozu das wohlbefestigte Zwergholz vermittelst des Tritts mit dem Fuße beförderlich ist. Nun zieht oder neigt man den Stock auf sich an, wodurch die Gabel die Wurzel des Ampfers umfaßt, und als Hebel auf der Unterlage - dem Zwergholze - ruhend, die Pflanze aus der Erde lüftet." Schwerz (1837), S. 296 und Tafel 4, Abb. 3: "[...] und den wilden Sauerampfer mit dem Heber Tafel IV Fig. 3 auszuziehen. Man stößt dabei die Gabel oder eiserne Doppelspitze nahe bei der Pflanze in den Boden, wozu das wohlbefestigte Zwergholz vermittelst des Titts mit dem Fuße beförderlich ist. Nun zieht oder neigt man den Stock auf sich an, wodurch die Gabel die Wurzel des Ampfers umfaßt, und als Hebel auf der Unterlage - dem Zwergholze - ruhend, die Pflanze aus der Erde lüftet. [...]"

Heumesser aus England

Göriz (1845), S. 135: "Nr. 517. Heumesser aus England. Das Instrument wurde von Direktor v. Weckherlin aus England mitgebracht und im Jahr 1838 der Modellsammlung übergeben. In England heißt es haycutter, hayknife. Den Zweck desselben gibt v. Weckherlin in seiner Englischen Landwirthschaft folgendermaßen an: „Wenn der Heuschober angegriffen werden soll, so wird mit einem großen messerartigen Instrument das Heu nach Bedarf in Würfeln im Gewicht von etwa 50 Pfund ungetrennt abgeschnitten und sogleich mit ein paar Stroh- oder Heubändern fest umgebunden, so daß alles Heu, wie es auf dem Schober auf einander saß, auch unmittelbar bis zum Zeitpunkt des Verfütterns, sogar während des Transports in große Entfernung, fest bei einander bleibt ec.“"

Durchlöcherte Haue aus Wollup in Preußen

Die durchlöcherte Haue aus Wollup ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten Göriz (1845), S. 68: "Nr. 791. Durchlöcherte Haue aus Wollup in Preußen, besonders für den Runkelnbau. Im Jahr 1844 nach der Angabe des Professors Siemens, welcher solche Hauen auf den Gütern von Koppe als sehr bewährt kennen gelernt hatte, in der Hohenheimer Werkstätte angefertigt." König (1847), S. 24 und Taf. 15, Abb. 87: „Fig. 87, durchlöcherte Haue aus Wollup“ Diese Angabe stammt aus dem Text von König (1847), S. 23f.: „B. Spaten, Schaufeln, Grabforken, Kreuzhauen, Karste und einfache Hauen: Fig. 79 bis 91. In vielen Gegenden wendet man, um der Erde die erste vorbereitende Bestellung zu geben, die Kreuzhaue, verschiedene andere Hauen, Karste oder Schaufeln an, mit welchen man die Oberfläche in mehr oder weniger große Schollen zertheilt. Obgleich diese Arbeit unvollkommen ist, da sie den Boden fast gar nicht wendet, und auf keine ganz befriedigende Weise die Unkräuter, überhaupt die nachtreibenden Pflanzen zerstört, so geht sie doch sehr schnell vor sich, und bringt auf kleinen Strecken von Neubrüchen oder Brachen gute Wirkung hervor. Wo es auf einen geraden oder gleichen Stich ankömmt, verdient die Brabanter Spate, Fig. 79, in Anwendung gebracht zu werden. In der Gegend von Boll hat man eine Art hölzerner Spaten, Fig. 80, welche den Vorzug haben, daß sie viel leichter sind, und nicht so schnell Schaden nehmen, wenn man auf Steine stößt. Das Beschläg, welches sehr dauerhaft ist, wird gewöhnlich aus alten Sensen gefertigt. Beim Umgraben von Stoppelfeldern, an Stellen, die für den Pflug nicht zugänglich sind, oder zum Ausstechen von Kartoffeln, ist die Grabenforke, Fig. 81, welche drei Zinken hat, sehr anwendbar. Die Hauen sind nach der Natur des Bodens, bei welchem man sie anwendet, bald voll, bald gezahnt, bald spitzig. Die einen passen zu den Bestellungen lockerer, wurzelfreier und steinloser Boden, die andern dringen leichter in steinige, kiesige Boden ein. In den folgenden Figuren sind einige der gebräuchlichsten und zweckmäßigsten zusammengestellt: Fig. 82 Kreuzhaue aus der Gegend von Aalen, welche zu allen Hakarbeiten, namentlich zum Grabenmachen, zum Ausgraben von Stumpenholz und zum Roden vormaligen Waldbodens benutzt wird. Es ist eine schwere Haue, welche an demselben Stiele neben dem Blatte noch ein Beil hat; Fig. 83, Kreuzpikel aus der Gegend von Neustadt; Fig. 84, Karst aus der Gegend von Brakenheim; die Stellung des Stiels in einem spitzigern Winkel macht diesen Karst auch zum Gebrauch an Abhängen tauglich; Fig. 85 und 86, beide Hauen dienen hauptsächlich zum Abeggen und zum Behaken der Kartoffeln; Fig. 87, durchlöcherte Haue aus Wollup; Fig. 88, leichte Felghaue, Binette aus Roville, dient zum Behaken der Weizenfelder; Fig. 89, englische Jaethaue, zum Behaken des gedrillten Weizens. Was die Bestellung mit dem Spaten anbetrifft, so haben sie leider sogar in den Boden, die sich am besten für ihre Anwendung hergeben, den Nachtheil, daß sie so lange keine Resultate liefern. Zum Ausschaufeln der Wasserfurchen, zum Einschaufeln der Beete werden die beiden Schaufeln, Fig. 90, Schaufel von Hohenheim und Fig. 91, Schaufel von Aalen, mit Vortheil benützt.“

Baumsäge mit einem Heft, Gebrüder Dittmar, Heilbronn

Die "Baumsäge mit einem Heft, Gebrüder Dittmar, Heilbronn" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten Göriz (1845), S. 98: "Nr. 775. Baumsäge mit einem Heft. Von Gebrüder Dittmar in Heilbronn im Jahr 1844 bezogen. *)*) Da hier eine Reihe von Gartengeräthen aus der Fabrik der Gebrüder Dittmar in Heilbronn aufgezählt wird, so bemerken wir, daß dieselben diesem Gegenstande eine besondere Aufmerksamkeit zugewendet haben, ein noch viel reichhaltigeres Sortiment besitzen und einen Catalogen mit guten Abbildungen nebst Angabe der Preise an die Freunde des Garten- und Obstbaues gerne abgeben." König (1847), S. 35 und Taf. 26, Abb. 160: "Baumsäge mit einem Heft: Fig. 160. Ihre Länge beträgt 1 Fuß 4 ½ Zoll und wird zum Ausputzen und Pfropfen der Bäume allgemein gebraucht."

Kreuzpickel (Spitzhacke) von Neustadt an der Hardt

Der "Kreuzpickel von Neustadt" an der Hardt ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten Göriz (1845), S. 102: "Nr. 759. Kreuzpickel von Neustadt an der Hardt. Im Jahr 1843 von Professor K. Göriz bei dem Grobschmied Correll in Neustadt bestellt und im Jahr 1844 erhalten. Auch der Stiel ist dort her. Dieses ungemein wirksame Geräthe dient zum Roden in Felsen und heißt auch noch Spitzpickel, Zwergpickel, Teufelsbänner." König (1850), S. 24 und Taf. 15, Abb. 83: "Fig. 83, Kreuzpickel aus der Gegend von Neustadt" Diese Angabe stammt aus dem Text von König (1847), S. 23f.: „B. Spaten, Schaufeln, Grabforken, Kreuzhauen, Karste und einfache Hauen: Fig. 79 bis 91. In vielen Gegenden wendet man, um der Erde die erste vorbereitende Bestellung zu geben, die Kreuzhaue, verschiedene andere Hauen, Karste oder Schaufeln an, mit welchen man die Oberfläche in mehr oder weniger große Schollen zertheilt. Obgleich diese Arbeit unvollkommen ist, da sie den Boden fast gar nicht wendet, und auf keine ganz befriedigende Weise die Unkräuter, überhaupt die nachtreibenden Pflanzen zerstört, so geht sie doch sehr schnell vor sich, und bringt auf kleinen Strecken von Neubrüchen oder Brachen gute Wirkung hervor. Wo es auf einen geraden oder gleichen Stich ankömmt, verdient die Brabanter Spate, Fig. 79, in Anwendung gebracht zu werden. In der Gegend von Boll hat man eine Art hölzerner Spaten, Fig. 80, welche den Vorzug haben, daß sie viel leichter sind, und nicht so schnell Schaden nehmen, wenn man auf Steine stößt. Das Beschläg, welches sehr dauerhaft ist, wird gewöhnlich aus alten Sensen gefertigt. Beim Umgraben von Stoppelfeldern, an Stellen, die für den Pflug nicht zugänglich sind, oder zum Ausstechen von Kartoffeln, ist die Grabenforke, Fig. 81, welche drei Zinken hat, sehr anwendbar. Die Hauen sind nach der Natur des Bodens, bei welchem man sie anwendet, bald voll, bald gezahnt, bald spitzig. Die einen passen zu den Bestellungen lockerer, wurzelfreier und steinloser Boden, die andern dringen leichter in steinige, kiesige Boden ein. In den folgenden Figuren sind einige der gebräuchlichsten und zweckmäßigsten zusammengestellt: Fig. 82 Kreuzhaue aus der Gegend von Aalen, welche zu allen Hakarbeiten, namentlich zum Grabenmachen, zum Ausgraben von Stumpenholz und zum Roden vormaligen Waldbodens benutzt wird. Es ist eine schwere Haue, welche an demselben Stiele neben dem Blatte noch ein Beil hat; Fig. 83, Kreuzpikel aus der Gegend von Neustadt; Fig. 84, Karst aus der Gegend von Brakenheim; die Stellung des Stiels in einem spitzigern Winkel macht diesen Karst auch zum Gebrauch an Abhängen tauglich; Fig. 85 und 86, beide Hauen dienen hauptsächlich zum Abeggen und zum Behaken der Kartoffeln; Fig. 87, durchlöcherte Haue aus Wollup; Fig. 88, leichte Felghaue, Binette aus Roville, dient zum Behaken der Weizenfelder; Fig. 89, englische Jaethaue, zum Behaken des gedrillten Weizens. Was die Bestellung mit dem Spaten anbetrifft, so haben sie leider sogar in den Boden, die sich am besten für ihre Anwendung hergeben, den Nachtheil, daß sie so lange keine Resultate liefern. Zum Ausschaufeln der Wasserfurchen, zum Einschaufeln der Beete werden die beiden Schaufeln, Fig. 90, Schaufel von Hohenheim und Fig. 91, Schaufel von Aalen, mit Vortheil benützt.“

Pflanzhammer von Forstwart Gottschick in Agenbach

Der "Pflanzhammer von Forstwart Gottschick in Agenbach" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. Göriz (1845), S. 220: "Nr. 754. Pflanzhammer von Forstwart Gottschick. Im Jahre 1844 von Forstwart Gottschick in Agenbach, Forsts Wildberg, zum Geschenk erhalten. Dieses ganz hölzerne Geräthe, das nur 8 - 9 Kreuzer kostet, dient beim Setzen einzelner Pflanzen. Die Person zertheilt damit die Rasendecke, grabt lockere Erde aus und klopft, nachdem die Pflanze gesetzt und diese Erde in ihre Umgebung gebracht ist, die Erde und den Rasen anfänglich schwach, später stärker an. Das Geräthe hat sich im Zwiefalter Forste bewährt. Abbildung und Beschreibung findet sich im Hohenh. Wochenbl. 1844, Nr 32." König (1847), S. 24 und Taf. 16, Fig. 93: "Pflanzhammer: Fig. 93. Der Pflanzhammer ist, wie aus der Abbildung zu ersehen, auf der einen Seite stumpf zum Klopfen, auf der andern schneidend eingerichtet, und gewährt folgenden Nutzen: durch die Arbeiter, welche die Pflanzenlöcher fertigen, wird die Rasendecke oder anderer Ueberzug in kleine Stücke zertheilt und lockerer Boden für die nächste Umgebung des Wurzelstocks im Pflanzloch vorbereitet. Die Personen, welche hinten drein setzen, gehen dann gewöhnlich kurz darüber weg, setzen die Pflanzen ein und treten sie an. Wenn man aber beim Beginn des Geschäfts einer jeden zum Setzen bestimmten Person einen solchen Hammer übergibt, so ist sie mit leichter Mühe im Stande, die Rasendecke u. s. w. beliebig zu theilen, mehr lockere Erde auszugraben und, nachdem die lockern Bodentheile mit der Hand um die Wurzeln des Pflänzlings gebracht sind, im Anfang schwach, später aber stärker die Erde und den Rasen anzuklopfen. Mit dem Hammer ist man im Stande, das ganze Pflanzloch fester auszuschlagen als beim Treten, wodurch das so häufige Einnisten von Mäusen und anderem Ungeziefer, und besonders dem Aufziehen der Pflanzen durch Frost bestens entgegnet wird."

Stab zum Gebrauch für Untergänger

Der "Stab zum Gebrauch für Untergänger" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. Göriz (1845), S. 73: "Nr. 718. Stab zum Gebrauch für Untergänger, Feldsteußler, d. h. die in jeder Gemeinde zum Setzen der Marksteine bestellten und verpflichteten Männer. Dieses Geräthe dient ihnen zum Aufsuchen von Marksteinen, welche mit Erde, Rasen, Laub ec. bedeckt und verschüttet sind, ferner zum Abvisieren u. dgl. Es wurde im Jahr 1843 von Gutsverwalter Wilhelm Göritz aus Karlshausen bei Pforzheim besorgt. Manche Geräthe, die noch hieher gerechnet werden könnten, sind theils unter die Geräthe für einzelne Culturgegenstände, theils unter die forstlichen Geräthe aufgenommen." König (1847), S. 23 und Taf. 15, Fig. 78: "Stab zum Ausmitteln verdeckter Grenzsteine: Fig. 78. Er dient hauptsächlich den in jeder Gemeinde zum Setzen der Marksteine bestellten und verpflichteten Männern zum Aufsuchen von Marksteinen, welche mit Erde, Laub, Rasen u.s.w. verschüttet oder bedeckt sind, ferner zum Abvisiren u. dgl."

[Stand der Information: ]