Englische Kartoffelgabel mit drei flachen Zinken, vorn angespitzt.
Eine Kartoffelgabel ist ein Werkzeug um Kartoffeln vorsichtig aus dem Erdreich zu heben, ohne sie zu beschädigen. Kartoffelgabeln haben normalerweise vier oder mehr lange, schmale Zinken, die so geformt sind, dass sie die Kartoffeln aufnehmen können, ohne sie zu durchbohren oder zu beschädigen. Dies ermöglicht eine schonende Ernte, da Kartoffeln empfindlich auf Stöße und Stiche reagieren und leicht verletzt werden können, was ihre Lagerfähigkeit beeinträchtigen würde.
Diese frühe "englische Kartoffelgabel" entspricht nicht diesen Anforderungen. Sie hat nur drei flache Zinken, die zudem spitz zulaufen. Das Gerät ähnelt damit eher einem "Gabelspaten", der eine Kombination aus einem Spaten und einer Gabel darstellt. Er wird hauptsächlich zum Graben von Löchern, zum Umpflanzen von Sträuchern oder kleinen Bäumen und zum Entfernen von Unkraut verwendet. Ein Gabelspaten hat anstelle einer flachen Klinge mehrere Zinken, die wie eine Gabel angeordnet sind. Diese Zinken ermöglichen es dem Benutzer, den Boden aufzubrechen und Wurzeln von Pflanzen besser zu durchdringen, was das Umpflanzen und Graben erleichtert.
Der Engländer Henry Stephens (1855, S. 548) schreibt über "englische Karoffelgabeln":
„Die Kartoffelgabel zum Herausnehmen der Knollen von Hand hat drei breit geschmiedete Zinken [...]. Das Geschäft damit ist eine ziemlich harte Arbeit, und deßwegen eher für Männer, welche beim Herausthun Kamm an Kamm neben einander angestellt werden, und aber jedem müssen seine zwei eigenen Aufleserinnen beigegeben werden. [...]
Mit dieser Gabel wird der Kamm von der Seite angestochen, nicht von oben hinein, und man muß Sorge tragen, daß man die Kartoffeln unterfaßt, und nicht oberhalb derselben einsticht. Die Gabel wird mit dem Fuße eingetreten, und sofort der Boden in die Zwischenfurche umgekehrt, wobei die Knollen selbst obenauf bloszuliegen kommen, und damit dieselben alle sichtbar werden und keine zurückbleibt, so durchzieht der Arbeiter mit seiner Gabel den umgekehrten Stich zu wiederholten Malen, wodurch auch die kleinste Knolle zu Tage kommt.“