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Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Handgeräte

Handgeräte

Hier werden die Handgeräte des DLM erfasst. Dazu gehören:

[ 93 Objekte ]

Plaggenegge von Oberförster Kuttler in Schnaitheim

Die "Plaggenegge von Oberförster Kuttler" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. Göriz (1845), S. 215: "Nr. 654. Plaggenegge von Oberförster Kuttler in Schnaitheim, OAmts Heidenheim. Dieses Handgeräthe, im Jahre 1842 von Oberförster Kuttler erfunden, wurde im gleichen Jahre von Schlossermeister Bauer aus Herbrechtingen für die Modellsammlung angefertigt. Es dient zum Aufreißen einer Grasnarbe an denjenigen Stellen, an welchen man Holzsamen einstreuen will, und übertrifft die Haue, welche man hiezu gewöhnlich verwendet, an Vollkommenheit und Schnellligkeit der Leistung. Besonders ist sie da schätzenswerth, wo die Narbe schwach, die Schichte des guten Bodens gering ist. Sie schafft die Wurzelfasern heraus und läßt die fruchtbare Erde an der Stelle. Bei dem Gebrauche setzt man das Geräthe leicht auf den Platz, wo man säen will und dreht es einigemal hin und her, so daß die Zähne, deren jeder einen eigenen Kreis bildet, den Boden vollständig auflockern. Ein Einstoßen des Geräthes in den Boden erschwert nur das Geschäft und wenn bei sehr verwachsenem Rasen die erste Operation nicht sogleich gelingen sollte, so darf man nur die mittlere Spitze um 1 Zoll von ihrem früheren Platze seitwärts auf dem Lande einsetzen und man wird sogleich befriedigt seyn. Eine Abbildung findet sich in Bode's Auswahl von 55 Geräthschaften [= Meyer 1845]." König (1847), S. 73 und Taf. 50, Fig. 303: "Plaggenegge von Oberförster Kuttler in Schnaitheim, Oberamts Heidenheim: Fig. 303. Dieses Instrument dient zum Aufreißen einer Grasnarbe an denjenigen Stellen, an welchen man Holzsaamen einstreuen will, und übertrifft die Haue, welche man hiezu gewöhnlich verwendet, an Vollkommenheit und Schnelligkeit der Leistungen. Besonders ist es da schätzenswerth, wo die Narbe schwach, die Schichte des guten Bodens gering ist. Es schafft die Wurzelfasern heraus und läßt die fruchtbare Erde an der Stelle. Bei dem Gebrauch setzt man das Geräthe leicht auf den Platz, wo man säen will, und dreht es einige Mal hin und her, so daß die Zähne, deren jeder einen eigenen Kreis bildet, den Boden vollständig auflockern. Ein Einstoßen des Geräthes in den Boden erschwert nur das Geschäft, und wenn bei sehr verwachsenem Rasen die erste Operation nicht sogleich gelingen sollte, so darf man nur die mittlere Spitze und einen Zoll von ihrem früheren Platze seitwärts auf dem Lande einsetzen, und man wird sogleich befriedigt seyn." Abgebildet als "Forstliche Planegge von Kuttler" in Meyer 1845, Taf. 17, Fig. 53

Wurfschaufel für Wasser, Jauche etc.

Göriz (1845), S. 91: "Nr. 608. Wurfschaufel für Wasser, Jauche ec. Das Instrument ist ein im Jahr 1840 erhaltenes Geschenk von Wilhelm Göriz, welcher dasselbe auf einer Reise in Brabant sah und zeichnete und es in Württemberg hiernach anfertigen ließ. Man bedient sich dieses Werkzeugs neben seinem Gebrauche zum Begießen von Wiesen, Gärten und Feldern, auch auf Bleichen, so wie zum Beschütten der Dungstätten aus den daneben befindlichen offenen Jauchebehältern. J. Cordier, in dessen Mémoire sur l'agriculture de la Flandre Francaise, Paris 1823 sich eine Zeichnung und Beschreibung findet, versichert, daß ein geübter Arbeiter mit diesem Instrumente das Wasser auf fünfzig Fuß Entfernung werfen könne, wobei dasselbe, von einer großen Höhe herab in Tropfen vertheilt, gleich einem Regen auf die zu befeuchtende Fläche falle. Außer der Zeichnung in Cordier ist noch eine in Meyer's Auswahl von 55 landw. Geräthschaften." König (1847), S. 34 und Taf. 24, Fig. 145: "Wurfschaufel: Fig. 145. Dient neben seinem Gebrauch zum Begießen der Wiesen, Gärten und Felder, auch auf Bleichen, sowie zum Beschütten der Dungstätten aus den dabei befindlichen Jauchbehältern. Ein geübter Arbeiter kann mit dieser hölzernen Schaufel das Wasser auf 50 Fuß Entfernung werfen, wobei dasselbe, von einer größern Höhe herab in Tropfen vertheilt, gleich einem Regen auf die befeuchtende Fläche fällt."

Handsäemaschine des Forstverwalters Niklas

Die "Handsäemaschine des Forstverwalters Niklas" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. Göriz (1845), S. 217: "Nr. 595. Handsäemaschine nach der Erfindung des Forstverwalters Niklas in Ochsenhausen. Im Jahre 1840 durch Kreisforstrath Gwinner besorgt. Dieser Saatstock hat die Bestimmung, den Boden platzweise durch Zerreißen des Bodenüberzugs zur Aufnahme des Holzsamens und namentlich der leichteren Samenarten empfänglich zu machen, was durch das Umdrehen der fünf Zähne bewirkt wird. Hierauf wird das an der Seite des Stocks angebrachte kleine Samenmagazin durch Aufziehen mittelst einer Schnur so weit geöffnet, als nöthig ist, um auf die wund gemachte Stelle einige Körner fallen zu lassen, welche sofort durch den Arbeiter mit dem Fuße angetreten werden. Das Instrument paßt insbesondere für einen leichten Bodenüberzug von Moos oder Gras. Eine Abbildung findet sich in Gwinner's Waldbau." König (1847), S. 74 und Taf. 50, Fig. 309: "Handsämaschine nach der Erfindung des Forstverwalters Niklas in Ochsenhausen: Fig. 309. Dieß Instrument paßt besonders für einen leichten Bodenüberzug von Moos oder Gras, und dient dazu, den Boden platzweise durch Zerreißen des Bodenüberzugs zur Aufnahme des Holzsaamens empfänglich zu machen, was durch das Umdrehen der fünf Zähne bewirkt wird. Hierauf wird das an der Seite des Stocks angebrachte Saamenmagazin durch Aufziehen mittelst einer Schnur so weit geöffnet, als nöthig ist, um auf die wund gemachte Stelle einige Körner fallen zu lassen, welche sofort durch den Arbeiter mit dem Fuß angetreten werden." Gwinner (1846), S. 253 und Taf. 2, Fig. 8: "1) die Handsäemaschine des Revierförstcrs Niklas zu Ochsenhausen, welche am Schlüsse abgebildet ist und wodurch zugleich die Fläche unmittelbar nach erfolgter Wundmachung angesäet werden soll. Der letztre Zweck wird aber einfacher und sicherer durch die Hand erreicht..."

Kleiner Saathammer von Kreisforstrat Gwinner

Der "kleine Saathammer von Gwinner" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. Göriz (1845), S. 217: "Nr. 554. Kleiner Saathammer von Gwinner. Im Jahre 1839 ließ Kreisforstrath Gwinner dieses Geräthe nach eigener Idee anfertigen." König (1847), S. 74 und Taf. 50, Fig. 310: "Kleiner Saathammer von Gwinner: Fig. 310. In einen hölzernen Kegel von 7“ Länge und 3“ unterem Durchmesser, der auf dicken Theile abgerundet und an der Spitze mit Eisenblech beschlagen ist, wird in der Mitte ein hölzerner Stiel von ungefähr 12 Zoll Länge eingelassen. Der Kegel wird am zweckmäßigsten aus Buchenholz, der Stiel von Eschenholz gefertigt. Bei der Saat von Eicheln und Bucheln wird die Spitze in den Boden geschlagen, der Saamen in das Loch geworfen und dieses hierauf mit dem dicken Theil des Hammers wieder zugedrückt oder zugeschlagen". Gwinner (1845), 3. Aufl. S. 254f. und Taf. 2, Fig. 5: kann die eigentliche Löchersaat vollzogen werden [...] 4 ) mit dem hölzernen Saathammer, von dem wir gleichfalls eine Beschreibung und Zeichnung angehängt haben . Er leistet bei Eichel - und Buchelsaaten gute Dienste, selbst auf verrastem Boden. Mit der Spitze wird das Loch in den Boden geschlagen , dann aus einer umgehängten Tasche etc. der Samen hineingeworfen, hierauf der Hammer in der Hand umgedreht und das Loch mit dem breiten Theil wieder zugedrückt oder zugeschlagen . Die Tiefe des Lochs und hienach auch die beim Einschlagen anzuwendende Kraft richtet sich nach der Beschaffenheit des BvdenS und nach der Größe des Samens; von denselben Umständen hängt es auch ab , ob das Loch durch einen mehr oder minder kräftigen Schlag oder blos durch ein Aufdrücken des Hammers wieder geschlossen werden soll;“ Gwinner (1845), 3. Aufl. S. 257. und Taf. 2, Fig. 5: "Saathammer[...] In einen hölzernen Kegel , von 7" Lange und 3 " unterm Durchmesser, der am dicken Theile abgerundet und an der Spitze mit Eisenblech beschlagen ist , wird in der Mitte ein hölzerner Stiel von ungefähr 12 Zoll Lange eingelassen . Der Kegel wird am zweckmäßigsten aus Buchenholz , der Stiel von Eschenholz gefertigt . Bei der Saat von Eicheln und Bucheln wird die Spitze in den Boden geschlagen , der Samen in das Loch geworfen und dieses hierauf mit dem dicken Theil des Hammers wieder zugedrückt oder zugeschlagen *. ( Abbildung Nro . 5.)" Jäger (180), S. 275f.: "Im Würtembergischen hat man einen s. g. Saathammer erfunden und in Anwendung gebracht. Es bestehet dieser in einem hölzernen Kegel von 7 Zoll Länge und 3 Zoll unterem Durchmesser, der am dicken Theile abgerundet und an der Spitze mit Eisenblech beschlagen ist. In die Mitte wird ein hölzerner. Stiel von 12 Zoll (?) Länge eingelassen. Bei der Saat von Eicheln und Bucheln wird die Spitze in den Boden geschlagen, der Same in das Loch geworfen und dieses hierauf mit dem dicken Theile des Hammers wieder zugeschlagen. Gwinner **) [= Vergl. dessen Waldbau, 2. Auflage. S. 275 u. 359] bemerkt, daß über die Vortheile dieses Werkzeuges, namentlich bei der Eichel- und Buchelsaat, nur eine Stimme bei allen herrsche, welche seine Anwendung zu sehen Gelegenheit hatten. Wir zweifeln nicht an einem guten Erfolg, setzen indessen bei dem Saathammer aus, daß er einen zu kurzen Stiel hat und daß der Arbeiter den ganzen Tag gebückt gehen, oder auf den Knieen rutschen muß, was Niemand gut aushält. Da nun das Steckloch auch ohne besonderes Zuschlagen sich schließt, so ist die Anwendung des gewöhnlichen. Pflanzeisens viel bequemer, und deßhalb dieses, in lockerem Boden, wo überhaupt nur Eichelsaaten gemacht werden sollten, so wie auch das Saatschippchen dem Saathammer vorzuziehen. Eben so wie Pflanzeisen, Saatschippchen und Saathammer bei vollen Plätze oder Stecklöcher Saaten angewendet wird, so wird dasselbe auch bei Einsprengung von Eicheln in Besamungs- und Lichtschlägen gebraucht, doch wird in letzteren der Erfolg bei Anwendung des Spiralbohrers in Verbindung mit guter Füllerde oder Rasenasche stets gesicherter sein, weßhalb ich diesen hier vorzugsweise empfehle. Da bei Anwendung des Spiralbohrers die Eicheln weiter und mindestens in Entfernungen von 3 Fuß gepflanzt werden, so wird dieselbe nicht theuerer als die gewöhnlichen Stecklöchersaaten und man kann weiterhin noch des bei jenen erforderlichen Samens ersparen, sonach mit einem Scheffel Eicheln pro Morgen ausreichen, selbst wenn man 4-5 Stück Eicheln in jedes Pflanzloch legt. Werden dergleichen Spiralbohrer-Saaten noch mit 1-2 Pfund Kiefernsamen oder mit 1 Pfund Kiefern und 5 Pfund Birkensamen oder in Gebirgsgegenden mit 1 Pfund Kiefern-, 1 Pfund Lärchen und einigen Pfunden Birkensamen übersäet, so wird dadurch nicht nur das künftige Wachsthum der Eichen befördert, sondern auch der Boden verbessert und sehr frühzeitige Zwischennutzungen vorbereitet. – Wir empfehlen überhaupt bei allen Eichelsaaten, gleichgültig, ob Erziehung eines Hoch- oder Niederwaldbestandes beabsichtiget wird, die Zwischensaat von etwas Kiefern- und Birkensamen, weil dadurch neben den bereits angegebenen Vortheilen, auch noch Schutz gegen Kälte gewährt, frühzeitiger Waldschlutz hergestellt, eine Bodenverbesserung bewirkt, wenigstens einer Bodenverschlechterung vorgebeugt wird.“ siehe auch "große Saathammer von Gwinner" HMS_0553

Englische Jäthaue

Die Englische Jäthaue ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten Göriz (1845), S. 69: "Nr. 500 Englische Jäthaue. Sie wurde im Jahr 1837 von Direktor von Weckherlin in London angekauft und 1838 an die Modellsammlung übergeben. Man bedient sich dieses Werkzeugs in der Umgegend von London, besonders zum Behacken des gedrillten Weizens, in sehr großer Ausdehnung." König (1847), S. 24 und Taf. 15, Abb. 89: „Fig. 89, englische Jaethaue, zum Behaken des gedrillten Weizens. Was die Bestellung mit dem Spaten anbetrifft, so haben sie leider sogar in den Boden, die sich am besten für ihre Anwendung hergeben, den Nachtheil, daß sie so lange keine Resultate liefern.“ Diese Angabe stammt aus dem Text von König (1847), S. 23f.: „B. Spaten, Schaufeln, Grabforken, Kreuzhauen, Karste und einfache Hauen: Fig. 79 bis 91. In vielen Gegenden wendet man, um der Erde die erste vorbereitende Bestellung zu geben, die Kreuzhaue, verschiedene andere Hauen, Karste oder Schaufeln an, mit welchen man die Oberfläche in mehr oder weniger große Schollen zertheilt. Obgleich diese Arbeit unvollkommen ist, da sie den Boden fast gar nicht wendet, und auf keine ganz befriedigende Weise die Unkräuter, überhaupt die nachtreibenden Pflanzen zerstört, so geht sie doch sehr schnell vor sich, und bringt auf kleinen Strecken von Neubrüchen oder Brachen gute Wirkung hervor. Wo es auf einen geraden oder gleichen Stich ankömmt, verdient die Brabanter Spate, Fig. 79, in Anwendung gebracht zu werden. In der Gegend von Boll hat man eine Art hölzerner Spaten, Fig. 80, welche den Vorzug haben, daß sie viel leichter sind, und nicht so schnell Schaden nehmen, wenn man auf Steine stößt. Das Beschläg, welches sehr dauerhaft ist, wird gewöhnlich aus alten Sensen gefertigt. Beim Umgraben von Stoppelfeldern, an Stellen, die für den Pflug nicht zugänglich sind, oder zum Ausstechen von Kartoffeln, ist die Grabenforke, Fig. 81, welche drei Zinken hat, sehr anwendbar. Die Hauen sind nach der Natur des Bodens, bei welchem man sie anwendet, bald voll, bald gezahnt, bald spitzig. Die einen passen zu den Bestellungen lockerer, wurzelfreier und steinloser Boden, die andern dringen leichter in steinige, kiesige Boden ein. In den folgenden Figuren sind einige der gebräuchlichsten und zweckmäßigsten zusammengestellt: Fig. 82 Kreuzhaue aus der Gegend von Aalen, welche zu allen Hakarbeiten, namentlich zum Grabenmachen, zum Ausgraben von Stumpenholz und zum Roden vormaligen Waldbodens benutzt wird. Es ist eine schwere Haue, welche an demselben Stiele neben dem Blatte noch ein Beil hat; Fig. 83, Kreuzpikel aus der Gegend von Neustadt; Fig. 84, Karst aus der Gegend von Brakenheim; die Stellung des Stiels in einem spitzigern Winkel macht diesen Karst auch zum Gebrauch an Abhängen tauglich; Fig. 85 und 86, beide Hauen dienen hauptsächlich zum Abeggen und zum Behaken der Kartoffeln; Fig. 87, durchlöcherte Haue aus Wollup; Fig. 88, leichte Felghaue, Binette aus Roville, dient zum Behaken der Weizenfelder; Fig. 89, englische Jaethaue, zum Behaken des gedrillten Weizens. Was die Bestellung mit dem Spaten anbetrifft, so haben sie leider sogar in den Boden, die sich am besten für ihre Anwendung hergeben, den Nachtheil, daß sie so lange keine Resultate liefern. Zum Ausschaufeln der Wasserfurchen, zum Einschaufeln der Beete werden die beiden Schaufeln, Fig. 90, Schaufel von Hohenheim und Fig. 91, Schaufel von Aalen, mit Vortheil benützt.“

Grassichel aus Württemberg

Göriz (1845), S.113: "Nr. 460. Grassichel aus Württemberg. Sorte 0."

Dreschflegel aus dem Altenburgischen

Göriz (1845), S. 119: "Nr. 437. Dreschflegel aus dem Altenburgischen. Im Jahre 1836 von Wilhelm Göriz aus dem Altenburgichen mitgebracht. Dieses Geräthe ist um Vieles größer und schwerer, als die unter Nr. 132 und 370 erwähnten und hat ein völlig rundes Haupt. Nach dem dortigen Gebrauche dreschen nur je zwei, höchstens drei Drescher zusammen." Die historische Aufschrift "438" auf dem Dreschflegel ist nicht korrekt.

Leichte Felghaue (Binette), aus Roville

Die "Leichte Felghaue aus Roville" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten Göriz (1845), S. 68: "Nr. 414. Leichte Felghaue, Binette, aus Roville in Frankreich. Das Exemplar wurde von dort her im Jahr 1836 von Wilhelm Göriz besorgt. Sie dient daselbst hauptsächlich zum Behacken der Weizenfelder. Zeichnung und Beschreibung finden sich im zweiten Bande der Roviller Annalen, Paris 1828." König (1847), S. 24 und Taf. 15, Abb. 88: "Fig. 88, leichte Felghaue, Binette aus Roville, dient zum Behaken der Weizenfelder" Diese Angabe stammt aus dem Text von König (1847), S. 23f.: „B. Spaten, Schaufeln, Grabforken, Kreuzhauen, Karste und einfache Hauen: Fig. 79 bis 91. In vielen Gegenden wendet man, um der Erde die erste vorbereitende Bestellung zu geben, die Kreuzhaue, verschiedene andere Hauen, Karste oder Schaufeln an, mit welchen man die Oberfläche in mehr oder weniger große Schollen zertheilt. Obgleich diese Arbeit unvollkommen ist, da sie den Boden fast gar nicht wendet, und auf keine ganz befriedigende Weise die Unkräuter, überhaupt die nachtreibenden Pflanzen zerstört, so geht sie doch sehr schnell vor sich, und bringt auf kleinen Strecken von Neubrüchen oder Brachen gute Wirkung hervor. Wo es auf einen geraden oder gleichen Stich ankömmt, verdient die Brabanter Spate, Fig. 79, in Anwendung gebracht zu werden. In der Gegend von Boll hat man eine Art hölzerner Spaten, Fig. 80, welche den Vorzug haben, daß sie viel leichter sind, und nicht so schnell Schaden nehmen, wenn man auf Steine stößt. Das Beschläg, welches sehr dauerhaft ist, wird gewöhnlich aus alten Sensen gefertigt. Beim Umgraben von Stoppelfeldern, an Stellen, die für den Pflug nicht zugänglich sind, oder zum Ausstechen von Kartoffeln, ist die Grabenforke, Fig. 81, welche drei Zinken hat, sehr anwendbar. Die Hauen sind nach der Natur des Bodens, bei welchem man sie anwendet, bald voll, bald gezahnt, bald spitzig. Die einen passen zu den Bestellungen lockerer, wurzelfreier und steinloser Boden, die andern dringen leichter in steinige, kiesige Boden ein. In den folgenden Figuren sind einige der gebräuchlichsten und zweckmäßigsten zusammengestellt: Fig. 82 Kreuzhaue aus der Gegend von Aalen, welche zu allen Hakarbeiten, namentlich zum Grabenmachen, zum Ausgraben von Stumpenholz und zum Roden vormaligen Waldbodens benutzt wird. Es ist eine schwere Haue, welche an demselben Stiele neben dem Blatte noch ein Beil hat; Fig. 83, Kreuzpikel aus der Gegend von Neustadt; Fig. 84, Karst aus der Gegend von Brakenheim; die Stellung des Stiels in einem spitzigern Winkel macht diesen Karst auch zum Gebrauch an Abhängen tauglich; Fig. 85 und 86, beide Hauen dienen hauptsächlich zum Abeggen und zum Behaken der Kartoffeln; Fig. 87, durchlöcherte Haue aus Wollup; Fig. 88, leichte Felghaue, Binette aus Roville, dient zum Behaken der Weizenfelder; Fig. 89, englische Jaethaue, zum Behaken des gedrillten Weizens. Was die Bestellung mit dem Spaten anbetrifft, so haben sie leider sogar in den Boden, die sich am besten für ihre Anwendung hergeben, den Nachtheil, daß sie so lange keine Resultate liefern. Zum Ausschaufeln der Wasserfurchen, zum Einschaufeln der Beete werden die beiden Schaufeln, Fig. 90, Schaufel von Hohenheim und Fig. 91, Schaufel von Aalen, mit Vortheil benützt.“

Sense mit Hafergeschirr / Gegend von Altshausen

Göriz (1845), S. 110: "Nr. 413. Hafergeschirr zur Sense aus der Gegend von Altshausen in Württemberg. Dieses Gestell zur Fruchtsense kam im Jahr 1836 von Domänenpächter Stockmeyer aus Lichtenfeld nach Hohenheim. Es ist zum Mähen von allen Gattungen Frucht tauglich. Beim Anschlagen der Sense ist zu beachten, daß diese nicht mehr als eine Hand breit vor dem untersten Zahne vorsteht und daß dieser Zahn auf die Dengelfläche hinzielt. Zum Fruchtmähen darf die Dengelfläche nicht so fein ausgeschlagen seyn, als zum Grasmähen."

Häufelrechen aus der Gegend um Altshausen

Göriz (1845), S. 116: "Nr. 409. Häufelrechen aus der Gegend von Altshausen. Im Jahre 1836 von Domänenpächter Stockmayer in Lichtenfeld erhalten. Er dient zum Häufeln der mit der Hafersense gemähten Sommer- oder Winterfrüchte."

Spaten von Wacken bei Kortrijk

Göriz (1845), S. 63: "Nr. 382. Spaten von Wacken bei Cortryk in den Niederlanden. Original, im Jahr 1835 von Direktor Volz mitgebracht. Alle Spatenarbeit wird in Wacken mit diesem Geräthe ausgeführt; besonders empfehlenswerth ist es zur Grabenarbeit. Abgebildet findet es sich in Bode‘s Auswahl von 55 landw. Geräthschaften." Meyer, Hans [Bearb.] (1845), Taf. 7, Fig. 51

Spitzspaten von Ostende

Göriz (1845), S. 63: "Nr. 381. Spitzspaten von Ostende in den Niederlanden. Original, im Jahr 1835 von Direktor Volz mitgebracht. Dieser Spaten wird dort ausschließlich gebraucht."

Pflanzenbohrer aus der Gegend von Buchau, Saulgau etc.

Der "Pflanzenbohrer aus der Gegend von Buchau, Saulgau ec." ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. Göriz (1845), S. 219: "Nr. 334. Pflanzenbohrer aus der Gegend von Buchau, Saulgau ec. Im Jahr 1834 nach den Angaben des Kreisforstraths Gwinner, welcher in seinem Waldbau eine Beschreibung und Zeichnung davon gibt, angefertigt. Er ist einfacher, als der Pflanzenbohrer Nr. 311 und dient für lockeren, leichten Boden und für kleinere Pflanzen." König (1847), S. 74 und Taf. 50, Fig. 311: "Pflanzenbohrer aus der Gegend von Buchau: Fig. 311. Die Pflanzenbohrer haben im Allgemeinen, wo mit dem Ballen verpflanzt werden soll, und nicht mehr Wurzeln abgeschnitten werden sollen, als das gewöhnliche Schneiden erfordert, entschiedene Vorzüge. Im Allgemeinen beschränken sich die Pflanzenbohrer auf zwei Hauptformen, nämlich auf die ziemlich geschlossenen oder cylinderförmigen, und die halbmondartigen oder schippenförmigen. Der in der Abbildung ersichtliche Pflanzenbohrer hat einen 24“ langen eisernen Stiel, oben mit eineni hölzernen 18“ langen Handgriff versehen. Die Höhe des Bohrers beträgt 4´ 2“." Gwinner (1846), S. 359 und Taf. 2 Fig. 10-12: „12 ) Die Pflanzbohrer (§. 129, S. 297 ) haben in allen Fällen, wo mit dem Ballen verpflanzt werden soll und durch die Anwendung des Bohrers nicht mehr Wurzeln abgeschnitten werden, als das gewöhnliche Beschneiden erfordern würde, entschiedene Borzüge bei dem Pfianzgeschaft. Ein steiniger und mit vielen Wurzeln durchflochtener Boden erlaubt jedoch die Anwendung dieses Werkzeugs gar nicht und ein sehr bindender Boden, so wie ein weiter Pflanzentransport, erschweren dieselbe. Wir haben uns über die Borzüge der Pflanzbohrer bereits an den geeigneten Orten zur Genüge ausgesprochen, und da sie nicht nur fast überall bekannt, sondern auch in den meisten Lehrbüchern beschrieben sind, so wäre eine weitere Darstellung hier überflüssig. Die Pflanzbohrer beschränken sich auf zwei Hauptformen, nämlich auf die ziemlich geschlossenen oder cylinderförmigen und auf die halbmonbärtigen oder schippenförmigen. Die ersteren sind je nach ihrer Große und Stärke ohne Tritt, mit einem oder mit zwei Tritten versehen, und die Anwendung dieser oder jener Form hangt theils von der Beschaffenheit des Bodens, theils von der Größe der auszuhebenden Pflanzen und der Ballen ab. Die am meisten gangbaren Pflanzbohrer sind in Nro. 10, 11 und 12 abgebildet.“

Kreuzhaue (Hacke) aus der Gegend von Aalen

Die "Kreuzhaue aus der Gegend von Aalen" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten Göriz (1845), S. 65: "Nr. 321. Kreuzhaue aus der Gegend von Aalen in Württemberg. Von Direktor Volz im Jahr 1834 aus der Gegend von Aalen bezogen. Derselbe gab darüber folgende Notiz: „Da in der Gegend von Aalen außer diesem Werkzeug nur noch eine kleine breite Stufenhaue zur Kultur der Kartoffeln im Gebrauche ist, so bedient man sich der Kreuzhaue zu allen übrigen Hackarbeiten, namentlich aber zum Grabenmachen, zum Roden vormaligen Waldbodens und zum Ausgraben von Stumpenholz, wozu sie sich aus dem Grunde gut eignet, weil sie mit einem kleinen Beil versehen ist, womit sich die im Boden befindlichen Wurzeln leicht abhauen lassen.“ König (1847), S. 24 und Taf. 15, Abb. 82: "Fig. 82 Kreuzhaue aus der Gegend von Aalen, welche zu allen Hakarbeiten, namentlich zum Grabenmachen, zum Ausgraben von Stumpenholz und zum Roden vormaligen Waldbodens benutzt wird. Es ist eine schwere Haue, welche an demselben Stiele neben dem Blatte noch ein Beil hat;" Diese Angabe stammt aus dem Text von König (1847), S. 23f.: „B. Spaten, Schaufeln, Grabforken, Kreuzhauen, Karste und einfache Hauen: Fig. 79 bis 91. In vielen Gegenden wendet man, um der Erde die erste vorbereitende Bestellung zu geben, die Kreuzhaue, verschiedene andere Hauen, Karste oder Schaufeln an, mit welchen man die Oberfläche in mehr oder weniger große Schollen zertheilt. Obgleich diese Arbeit unvollkommen ist, da sie den Boden fast gar nicht wendet, und auf keine ganz befriedigende Weise die Unkräuter, überhaupt die nachtreibenden Pflanzen zerstört, so geht sie doch sehr schnell vor sich, und bringt auf kleinen Strecken von Neubrüchen oder Brachen gute Wirkung hervor. Wo es auf einen geraden oder gleichen Stich ankömmt, verdient die Brabanter Spate, Fig. 79, in Anwendung gebracht zu werden. In der Gegend von Boll hat man eine Art hölzerner Spaten, Fig. 80, welche den Vorzug haben, daß sie viel leichter sind, und nicht so schnell Schaden nehmen, wenn man auf Steine stößt. Das Beschläg, welches sehr dauerhaft ist, wird gewöhnlich aus alten Sensen gefertigt. Beim Umgraben von Stoppelfeldern, an Stellen, die für den Pflug nicht zugänglich sind, oder zum Ausstechen von Kartoffeln, ist die Grabenforke, Fig. 81, welche drei Zinken hat, sehr anwendbar. Die Hauen sind nach der Natur des Bodens, bei welchem man sie anwendet, bald voll, bald gezahnt, bald spitzig. Die einen passen zu den Bestellungen lockerer, wurzelfreier und steinloser Boden, die andern dringen leichter in steinige, kiesige Boden ein. In den folgenden Figuren sind einige der gebräuchlichsten und zweckmäßigsten zusammengestellt: Fig. 82 Kreuzhaue aus der Gegend von Aalen, welche zu allen Hakarbeiten, namentlich zum Grabenmachen, zum Ausgraben von Stumpenholz und zum Roden vormaligen Waldbodens benutzt wird. Es ist eine schwere Haue, welche an demselben Stiele neben dem Blatte noch ein Beil hat; Fig. 83, Kreuzpikel aus der Gegend von Neustadt; Fig. 84, Karst aus der Gegend von Brakenheim; die Stellung des Stiels in einem spitzigern Winkel macht diesen Karst auch zum Gebrauch an Abhängen tauglich; Fig. 85 und 86, beide Hauen dienen hauptsächlich zum Abeggen und zum Behaken der Kartoffeln; Fig. 87, durchlöcherte Haue aus Wollup; Fig. 88, leichte Felghaue, Binette aus Roville, dient zum Behaken der Weizenfelder; Fig. 89, englische Jaethaue, zum Behaken des gedrillten Weizens. Was die Bestellung mit dem Spaten anbetrifft, so haben sie leider sogar in den Boden, die sich am besten für ihre Anwendung hergeben, den Nachtheil, daß sie so lange keine Resultate liefern. Zum Ausschaufeln der Wasserfurchen, zum Einschaufeln der Beete werden die beiden Schaufeln, Fig. 90, Schaufel von Hohenheim und Fig. 91, Schaufel von Aalen, mit Vortheil benützt.“

Saatschlägel (Pflanzlochstecher) mit geradem Stiel von der Schwäbischen Alb

Der "Saatschlägel mit geradem Stiel von der Schwäbischen Alb" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. Göriz (1845), S. 216: "Nr. 313. Saatschlägel mit geradem Stiel von der Schwäbischen Alb. Im Jahre 1834 angefertigt nach der Angabe von Kreisforstrath Gwinner in der hiesigen Werkstätte. Zeichnung und Beschreibung findet sich in Gwinner's Waldbau, Stuttgart 1834. Es heißt dort: „Bei einer Anwendung hebt man ihn senkrecht in die Höhe und läßt ihn ebenso niederfallen, wobei durch den unten angebrachten, kegelförmigen eisernen Zapfen eine eben so große Vertiefung in den Boden geschlagen wird. Der Cylinder von Eichenholz dient zu Vermehrung des Gewichts. Will man Löcher von verschiedenem Durchmesser und Tiefe stoßen, so kann man auch verschiedene Zapfen von der betreffenden Größe parat halten, welche nach Bedürfniß in den Cylinder eingeschraubt werden können. Werden die Zapfen noch mit Furchen versehen, und der Schlägel, nachdem er aufgefallen ist, umgedreht, so löst sich etwas lockere Erde ab, die sich in der Vertiefung des Stecklochs sammelt, wodurch der Samen zugleich eine entsprechende Lage erhält.“ König (1847), S. 24 und Taf. 16, Fig. 96: "Saatschlegel mit geradem Stiel: Fig. 96. Bei seiner Anwendung hebt man ihn senkrecht in die Höhe und läßt ihn ebenso niederfallen. Dadurch wird durch den unten angebrachten kegelförmigen eisernen Zapfen eine ebenso große Vertiefung in den Boden geschlagen. Der Zylinder ist von Eichenholz und dient zur Vermehrung des Gewichts. Wenn man Löcher von verschiedenem Durchmesser und Tiefe stoßen will, so kann man verschiedene Zapfen von der betreffenden Größe parat halten, welche nach Bedürfniß in den Zylinder eingeschoben werden können. Versieht man die Zapfen noch mit Furchen und dreht den Schlegel, nachdem er aufgefallen ist, um, so löst sich etwas lockere Erde ab, welche sich in der Vertiefung des Stecklochs sammelt, wodurch der Samen zugleich eine entsprechende Lage erhält. Ueber diese letztern Geräthe findet man eine nähere Beschreibung in Gwinners Waldbau, Stuttgart 1834." Gwinner (1841), S. 360: "7) Der Saatschlegel (§. 103, S. 262, Nro. 5). Er wird seit mehreren Jahren in einigen Theilen von Württemberg bei der Löchersaat mit erwünschtem Erfolge gebraucht. Bei seiner Anwendung zum Behuf des Löcherstoßens hebt man ihn senkrecht in die Höhe und läßt ihn ebenso niederfallen, wobei durch den unten angebrachten kegelförmigen eisernen Zapfen eine eben so große Verteifung in den Boden geschlagen wird. Zu Vermehrung des Gewichts ist der Zapfen in einen Zylinder ans Eichenholz von ungefähr 3/4 Fuß Durchmesser befestigt, der unten und oben mit eisernen Ringen eingefaßt ist. Auf unserer Abbildung Nro. 7 ist er zehnmal verkleinert. Wenn mit dem nömlichen Saatschlegel Löcher von verschiedenem Durchmesser udn Tiefe gestoßen werden sollen, so kann man auch verschiedene Zapfen von der betreffenden Größe parat halten, welche in den eichenen Zylinder nach Belieben aus- und eingeschraubt werden können. Werden die Zapfen noch mit Furchen versehen und der Schlegel, nachdem er aufgefallen ist, umgedreht, so läst sich etwas lockere Erde ab, die sich in der Vertiefung des Stecklochs sammelt, wodurch der Samen zugleich eine entsprechende Lage erhält. Die Füllerde kann hier zum Gelingen der Saat erfolgreich angewendet werden." Gwinner (1846), 3.Aufl., Seite 254f. und Taf. 2, Fig. 7: "... kann die eigentliche Löchersaat vollzogen werden: [...] 5) mit dem Saatschlegel, der im Anhange beschrieben und abgezeichnet ist. Man läßt dieses Instrument senkrecht auffallen, nachdem man es an beiden Trägern in die Höhe gehoben hat. Selbst ehemalige Schafwaiden lasten sich [...] ohne weitere Bodenvorbereitung mit Erfolg kultiviren;"

Pflanzspaten der "exotischen Baumschule" in Hohenheim

Der "Pflanzspaten aus der exotischen Baumschule zu Hohenheim" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. Göriz (1845), S. 218: "Nr. 312. Pflanzspaten aus der exotischen Baumschule zu Hohenheim. Im Jahre 1834 in der Hohenheimer Werkstätte angefertigt, nachdem der Spaten sich schon sehr lange zuvor in der unter dem Hofgärtner Fischbach stehenden Baumschule als praktisch bewährt hatte. Er wird auch Stoßspaten genannt. Zeichnung und Beschreibung in Gwinner‘s Waldbau. Bei stärkeren Pflanzen ist er das brauchbarste Werkzeug zum Ausheben und Abstoßen der Wurzein. Man sticht damit rings um den Stamm, je nach seiner Stärke in einer Entfernung von 3/4 – 11/2, Fuß die Wurzeln durch, nachdem die Erde etwas aufgegraben worden ist, sticht endlich die Pfahlzwurzel ab und hebt den Stamm mit dem Ballen aus." König (1847), S. 74 und Taf. 50, Fig. 308: Stoß- oder Pflanzenspaten: Fig. 308. Der Stiel ist von Holz, alles übrige aber von Eisen. Er dient zum Ausheben größerer Pflanzen. Es werden nämlich mit diesem Instrumente ringsum in einer Entfernung von 1 bis 1 ½ Fuß, je nach der Stärke des Stammes, die Wurzeln durchstoßen, die Pfahlwurzel abgestochen und sofort der Stamm mit dem Ballen ausgehoben." Gwinner (1846), S. 297 und Taf. 2 Fig. 9: „Bei größeren Pflanzen geschieht das Ausheben sehr zweckmäßig mit einem sogenannten Stoßspaten, der in der Pflanzschule von Hohenheim eingeführt und am Schlusse abgebildet ist. Mit diesem Werkzeug werden ringsum in einer Entfernung von ¾–1½', je nach der Stärke des Stamms, nachdem die Erde etwas aufgegraben worden ist, die Wurzeln durchstoßen, endlich die Pfahlwurzel abgestochen und sofort der Stamm mit dem Ballen ausgehoben.“

Pflanzenbohrer aus dem Ochsenhauser Forst

Der "Pflanzenbohrer aus dem Ochsenhauser Forst" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. Göriz (1845), S. 219 "Nr. 311. Pflanzenbohrer aus dem Ochsenhauser Forst. Angefertigt nach der Angabe von Kreisforstrath Gwinner in der hiesigen Werkstätte im Jahre 1834. Zeichnung und Beschreibung s. in Gwinner's Waldbau: „Es ist dies ein sich beinahe ganz schließender Cylinder mit nur so großer Oeffnung, daß der Stamm des Setzlings, ohne anzustreifen, eingeschoben werden kann. Er wird bei ziemlich großen Pflanzen und auf festem, bindendem Boden angewendet.“ König (1847), S. 24 und Taf. 16, Fig. 94: "Der Pflanzenbohrerfalle: Fig. 94. Dieß ist ein beinahe ganz schließender Zylinder mit nur so großer Oeffnung, daß der Stamm des Setzlings, ohne anzustreifen, eingeschoben werden kann. Man wendet ihn nur bei ziemlich großen oder starken Pflanzen und auf festem, bindendem Boden an." Gwinner (1846), S. 359 und Taf. 2 Fig. 10-12: „12 ) Die Pflanzbohrer (§. 129, S. 297 ) haben in allen Fällen, wo mit dem Ballen verpflanzt werden soll und durch die Anwendung des Bohrers nicht mehr Wurzeln abgeschnitten werden, als das gewöhnliche Beschneiden erfordern würde, entschiedene Borzüge bei dem Pfianzgeschaft. Ein steiniger und mit vielen Wurzeln durchflochtener Boden erlaubt jedoch die Anwendung dieses Werkzeugs gar nicht und ein sehr bindender Boden, so wie ein weiter Pflanzentransport, erschweren dieselbe. Wir haben uns über die Borzüge der Pflanzbohrer bereits an den geeigneten Orten zur Genüge ausgesprochen, und da sie nicht nur fast überall bekannt, sondern auch in den meisten Lehrbüchern beschrieben sind, so wäre eine weitere Darstellung hier überflüssig. Die Pflanzbohrer beschränken sich auf zwei Hauptformen, nämlich auf die ziemlich geschlossenen oder cylinderförmigen und auf die halbmonbärtigen oder schippenförmigen. Die ersteren sind je nach ihrer Große und Stärke ohne Tritt, mit einem oder mit zwei Tritten versehen, und die Anwendung dieser oder jener Form hangt theils von der Beschaffenheit des Bodens, theils von der Größe der auszuhebenden Pflanzen und der Ballen ab. Die am meisten gangbaren Pflanzbohrer sind in Nro. 10, 11 und 12 abgebildet.“

Scheunenrechen, Gegend um Hohenheim

Göriz (1845), S. 125: "Nr. 292. Scheuernrechen aus der Hohenheimer Gegend. Bei Gründung der Modellsammlung aufgestellt." Anmerkung: Der Rechenbalken ist abgebrochen, der Stiel unten aufgespalten. Auf dem Rechen befindet sich das Brennzeichen „IH“.

Rasenstampfer

Der "Rasenstampfer" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. Göriz (1845), S. 91: "Nr. 239. Rasenstampfer zum Anstampfen des aufgelegten Rasens. Aus der Zeit der Direktion von Schwerz. Beschreibung findet sich in Schwerz prakt. Ackerbau, Band 1." König (1847), S. 34 und Taf. 24, Abb. 144: "Stampfer: Fig. 144. Zum Bestampfen des aufgelegten Rasens bedient man sich eines etwa anderthalb Fuß großen viereckigen Brettstückes, das aber einen halben Fuß dick seyn muß. Fällt es schwer, so zieht man die Kanten nach oben zu etwas verschrägt bei. Genau in der Mitte befestigt man senkrecht den Stock zum Angreifen." Schwerz (1823), S. 443: „Stampfer. Zum Anstampfen des aufgelegten Rasens bedient man sich eines etwa anderthalb Fuß großen, viereckten Brettstückes, das aber einen halben Fuß dick seyn muß . Fällt es zu schwer, so zieht man die Kanten nach oben zu etwas verschrägt bei. Genau in der Mitte befestiget man senkrecht den Stock zum Angreifen. Zum Zustampfen der Mäuse- und Maulwurfgänge dient eine gewöhnliche Handramme.“

Hölzerner Stämpfel

Göriz (1845), S. 200: "Nr. 238. Hölzerner Stämpfel. Bei Gründung der Modellsammlung in derselben aufgestellt." Der Stampfer ist in Göriz (1845) unter "Hauswirtschaftliches Gerät" einsortiert.

Sense mit Bogen

Göriz (1845) S. 110: "Nr. 110. Sense mit Bogen, unbekannten Ursprungs. Zur Zeit der Direktion von Schwerz angeschafft."

Futtergabel aus der Gegend von Hohenheim

Göriz (1845), S. 135: "Nr. 199. Futtergabel aus der Gegend von Hohenheim. Bei Gründung der Modellsammlung in dieser aufgestellt."

Hausichte nach einem Brabanter Original

Göriz (1845), S. 112: "Nr. 112. Hausichte nach einem Brabanter Original im Jahr 1819 in Württemberg gefertigt. Das Exemplar Nr. 383 [=HMS_0383 / N146: Hausichte von Wacken bei Cortryk] ist das Bessere. Zeichnung und Beschreibung findet sich in Sturm's Lehrbuch der Landwirthschaft, Band 1, Nürnberg 1819." Sturm (1819), S.163f., Abb. Taf. 2. Fig. 16 (Sichet): "§ 259. Art und Weise des Abbringens des Getraides. Das Getraide wird entweder mit der Sichel geschnitten, oder mit der Sense gemäht. Das erstere geht zwar langsamer von statten und verursacht höhere Stoppeln, es wird aber auch dadurch die Arbeit reinlicher und das Ausfallen der Körner geringer. Wo es daher nicht an Menschen fehlt und auf das Stroh nicht so sehr ankömmt, dürfte es bei der Winterfrucht und überhaupt bei überreifen Früchten wenigstens von Vortheil seyn. Das Schneiden setzt allerdings mehr Menschen voraus, da die Arbeit langsamer geht, es findet aber auch der Vortheil statt, daß Weiber dazu gebraucht werden können. Man unterscheidet zweierlei Sicheln, die Zahnsichel und die glatte. Letztere hat Vorzüge. S. die Abbildung. Mehr über diesen Gegenstand im II. Thl. Die Haufen in welche der Schnitter die abgeschnittene Frucht legt, heißen hier Gelege. §. 260 Wenn die Winterfrucht gemäht wird, so geschieht es mit einer bloßen Grassense, welche hinten am Sensenbaum einen einfachen Bügel hat. Am besten hauet man es an, in welchem Fall jedem Mäher ein Abrasser folgt, welcher die abgehauene Frucht in Schwaden legt. Die Sommerfrucht wird mit einem Gestell oder Gesrüst gemäht und zwar sogleich in Schwaden. Das Sichet, dessen man sich in einigen Gegenden bedient, steht gleichsam zwischen der Sichel und der Sense innen. Es wird von vielen gelobt, von andern getadelt. Mir scheint es keinen wesentlichen Vorzug zu haben." Anmerkung im Inventar: "Stiel wurde im Jan. 1928 neu angefertigt, da der alte vom Holzwurm durchlöchert war"

Gestellsense

Göriz (1845), S. 110: "Nr. 111. Gestellsense, Haberreff aus Oberschwaben. Zur Zeit der Direktion von Schwerz angeschafft."

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