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Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Traktoren

Traktoren

Traktor IHC F12GH

Baujahr: 1939 Hersteller: International Harvester Company, Werk Neuss Motor: IHC F12 • 4-Zyl. 4-Takt Vergaser-Motor Wassergekühlt Hubraum: 1.840 ccm Leistung: 15 PS bei 1.500 U/min Getriebe: IHC 6 / 2 mit zweistufi gem Vorgelege Gewicht: 1.600 kg Motor wurde mit Benzin gestartet und nach Erreichen der Betriebstemperatur auf günstigeren Petroleumantrieb umgeschaltet. Mit Zapfwelle als Serienausstattung. Typ F 12 G (G = Germany) war das erste IHC-Schleppermodell aus deutscher Produktion, die 1937 begonnen wurde. Obwohl baugleich, wurden die IHC-Schlepper über getrennte Vertriebswege als McCormick oder Deering vermarktet.

Traktor HSCS 35 | Hoferr-Schrantz-Clayton-Shuttleworth

Baujahr: 1940 Hersteller: Hoferr-Schrantz-Clayton-Shuttleworth, Budapest Motor: 1 Zyl.-2 Takt Glühkopf Leistung: 35 PS Hubraum: 10.000 ccm Getriebe: 4 / 2 Gewicht ca. 3.500 kg Modell des ungarisch-österreichischen Herstellers HSCS, der von fünf Produktionsstandorten aus Schlepper und Raupenfahrzeuge in fast 30 Länder weltweit belieferte. Nach ihrer Verstaatlichung 1948 firmierten die Budapester HSCS-Werke unter "Traktorenfabrik Roter Stern". Bekannteste Schlepperfabrikate waren in den 1960er Jahren der Dutra D4K-A, ein Vierund der Dutra D4K-B, ein Sechszylinder.

Traktor Gutbrod Superior

Baujahr: 1957 Hersteller: Motostandard GmbH, Bübingen/Saar Motor: 1-Zyl. 4-Takt Vergasermotor • Hirth D 24 Luftgekühlt • Hubraum: 300 ccm Leistung: 8 PS bei 2.500 U/min Getriebe: 1 / 1 • Leergewicht: 330 kg Von dem Gutbrod PKW-Modell "Superior" abgeleiteter Kleinschlepper für Sonderkulturbetriebe. Wurde mit dem Slogan beworben: "So klein wie seine Abmessungen, so groß ist seine Leistung". Ausgestattet mit reinem Zahnradgetriebe. Dieses Modell war bis 1996 im Einsatz.

Traktor Güldner A20

Hersteller: Güldner Motoren-Werke, Aschaffenburg Baujahr: 1938 Motor: 1-Zyl. 4-Takt Diesel • Güldner 1 F Hubraum: 1.558 ccm Leistung: 20 PS bei 1.500 U/min Getriebe: ZF 4 / 1 Leergewicht: 1.600 kg Der Typ A 20 markiert bei Güldner den Beginn der serienmäßigen Traktorenproduktion. Wurde bis 1942 in über 1.500 Exemplaren gebaut. Schlepper in Blockbauweise im typischen Vorkriegsstil mit freistehendem Kühler und eckiger Motorhaube.

Traktor Fordson F

Hersteller: Ford Motor Company, Dearborn (bei Detroit), Michigan/USA Baujahr: 1924 Motor: 4-Zyl. 4-Takt Benzin/Petroleum Hubraum: 4.116 ccm Leistung: 22 PS bei 1.000 U/min Getriebe: 3/1 • Leergewicht: 1.365 kg Erstes im Fließbandverfahren hergestelltes Schleppermodell. Wurde als konkurrenzlos günstiger Massentraktor in hohen Stückzahlen gefertigt und in zahlreiche Länder exportiert. Die von Henry Ford entwickelte Blockbauweise mit Hinterachse, Getriebe und Motor in einer selbsttragenden Einheit war für viele Jahrzehnte das Standardbaumuster bei vielen Traktorenherstellern weltweit. Geschenk von Prof. Karl-Theodor Rhenius, TUM

Traktor Ferguson TE-F20

Baujahr: 1951 Hersteller: Ferguson Ltd. Gebaut bei: Standard Motor Company, Coventry Motor: Standard 20 C • 4-Zyl. 4-Takt Diesel Wassergekühlt • Hubraum: 2.100 ccm Leistung: 24 PS bei 1.780 U/min Getriebe: 4 / 1 • Gewicht: 1.225 kg Mit Ferguson-System: Dreipunktaufhängung, Regelhydraulik und Kraftheber. TE 20 steht für: Traktor Europe 20 PS. Als einziges Ferguson-Nachkriegsmodell war der anspruchslose und robuste TE-F in 16 Motorvarianten erhältlich. Der erfolgreiche Schlepper mit der mausgrauen Farbe wurde zwischen 1946 und 1956 über 517.000-mal produziert.

Traktor Fendt F15G6

Hersteller: Fendt u. Co., Marktoberdorf Baujahr: 1954 Motor: 1-Zyl. 4-Takt Diesel • MWM KDW 415 E Hubraum: 1.178 ccm Leistung: 15 PS bei 1.600 U/min Getriebe: Fendt 4 / 1 + 1 Kriechgang Leergewicht: 1.260 kg Motor: MWM KDW 415 E • 1-Zyl. 4-Takt Diesel Wassergekühlt Hubraum: 1.178 ccm Leistung: 15 PS bei 1.600 U/min Getriebe: Fendt 6 / 1 • Gewicht: 1.260 kg Zwischen 1930 und 1958 werden alle Schlepper bei Fendt unter dem Beinamen „Dieselross“ vermarktet. Die Verkaufszahlen sprechen für den Erfolg der Marktoberdorfer Traktoren mit dem klangvollen Namen: Bis zum Produktionsende der F-Baureihen 1958 liefen bei Fendt insgesamt mehr als 77.000 Dieselrösser vom Band.

Traktor Fendt Favorit 612 SL

Hersteller: X. Fendt Schlepperfabrik, Marktoberdorf Baujahr: 1973 Motor: 6-Zyl. 4-Takt Diesel • MWM D 226-6 Wassergekühlt • Hubraum: 6.240 ccm Leistung: 120 PS bei 2.400 U/min Getriebe: Fendt 16 / 7 Leergewicht: 4.820 kg Allradschlepper der Fendt-Königsklasse aus den frühen 1970er Jahren. Erster Schlepper mit über 100 PS, der für Bodenbearbeitung und zum Transport auf einem Hohenheimer Versuchsgut eingesetzt wurde. War schon sechs Jahre vor ihrer Markteinführung mit einer elektronischen Vorserien Bosch-Hubwerksregelung (EHR) ausgestattet. Mit der EHR lassen sich die Bewegungen und Kräfte der Arbeitsgeräte an der Dreipunkt-Aufhängung elektronisch ermitteln, um so beispielweise die optimale Position eines Pfluges bestimmen zu können.

Traktor Massey-Ferguson FE35 "Golden Grey"

Hersteller: MF, Gebaut bei der Standard Motor Company in Coventry (GB) Baujahr: 1957 Motor: 4-Zyl. 4-Takt Diesel • Standard 23C Hubraum: 2.258 ccm Leistung: 33 PS bei 1.780 U/min Getriebe: 6 / 2 in zwei Gruppen Gewicht: 1.540 kg Zum Auftakt der neuen Baureihe FE erschien 1956/57 diese Sonderlackierung, die auch als „Golden Belly“ (Goldbauch) berühmt wurde. Gegenüber dem Vorgänger TE war dieser Typ mit wesentlichen Neuerungen ausgestattet: Mechanische Hubwerkregelung, hydraulisch betätigte Anhängerkupplung für Einachsanhänger, Lenkbremse und Zapfwelle. War auf dem Geflügelhof Dürnau, Bad Boll im Einsatz.

Traktor Deutz F1 M414

Hersteller: Klöckner-Humboldt-Deutz AG, Köln-Deutz Baujahr: 1936 Motor: 1-Zyl. 4-Takt Diesel • Deutz F1M 414 Hubraum: 1.099 ccm Leistung: 11 PS bei 1.550 U/min Getriebe: 3 / 1 • Leergewicht: 1.180 kg Der "Elfer-Deutz" leitete 1936 als Bauernschlepper die Motorisierung der klein- und mittelbäuerlichen Betriebe ein und war bis 1950 mit über 19.000 produzierten Exemplaren eines der erfolgreichsten Traktorenmodelle Deutschlands. Gilt als erster serienmäßig gebauter Kleinschlepper Europas und war Vorbild für viele weitere Konstruktionen.

Traktor Deutz D 8005

Hersteller: Klöckner-Humboldt-Deutz AG, Köln-Deutz Baujahr: 1966 Motor: 6-Zyl. 4-Takt Diesel • Deutz F 6 L 812S Hubraum: 5.120 ccm Leistung: 80 PS bei 2.300 U/min Getriebe: ZF A230 8 / 4 in 2 Gruppen Gewicht: 3.720 kg Mit dem Vorgänger D80 produzierte Deutz Mitte der 1960er Jahre den stärksten luftgekühlten Schlepper seiner Zeit. Ausgestattet mit fahrunabhängiger Zapfwellenhydraulik war dieser Schlepper fast 30 Jahre auf einem landw. Betrieb bei Moosburg/Bay. für schwere Zugarbeiten eingesetzt.

Traktor Allgaier R18

Baujahr: 1948 Hersteller: Allgaier Werkzeugbau, Uhingen Motor: 1-Zyl. 4-Takt Diesel • Kaelble R 18 Verdampferkühlung • Hubraum: 1.840 ccm Leistung: 18 PS bei 1.500 U/min Getriebe: Allgaier 4 / 1 Leergewicht: 1.600 kg Bauernschlepper in Rahmenbauweise. Drei Kielriemen übertragen die Motorkraft auf das das Getriebe. Der R 18 markiert bei Allgaier den Beginn der Schlepperproduktion. Wurde als mobile Lohnsäge von Fam. Brandner (Weil d. Stadt) eingesetzt.

Traktor Ruhrstahl B11

Hersteller: Ruhrstahl AG Annener Gussstahlwerk, Witten Baujahr: 1955 Motor: Henschel 515 DE • 2-Zyl. 4-Takt Diesel Wassergekühlt • Hubraum: 1.590 ccm Leistung: 22 PS bei 2.000 U/min Getriebe: Ruhrstahl/Renk 4 / 4 Gewicht: 1.530 kg Seltene Konstruktion mit nach oben gezogenen Kastenholmen für den Geräteanbau zwischen den Achsen. Mit rückseitig angebrachtem Motor, drei Zapfwellen und Hebehydraulik. Wurde 1951 erstmalig vorgestellt und gehörte zu den ersten Geräteträgern für die Einmannbedienung in der BRD. Einziger Fahrzeugtyp der Ruhrstahl AG. Geschenk von W. Kress, Haaghof in Hardthausen a. Kocher OT Gochsen

Traktor Allgaier A111

Hersteller: Allgaier Maschinenbau, Uhingen Baujahr: 1953 Motor: Allgaier A111 • 1-Zyl. 4-Takt Diesel Luftgekühlt • Hubraum: 817 ccm Leistung: 12 PS bei 2.200 U/min Getriebe: 4 / 4 • Gewicht: 890 kg Modell A 111 war Nachfolger des AP 17, der nach Plänen von Prof. Ing. F. Porsche ab 1949 von Allgaier auf der Basis des NS-„Volksschleppers“ gebaut wurde. Tragschlepper (sog. Wespentaillen-Bauart) für Zwischenachsanbringung der Arbeitsgeräte. Wurde im ehemaligen Dornier-Werk in Friedrichshafen-Manzell produziert. 1937 unternahm Ferdinand Porsche erste Konstruktionsversuche zum Traktorenbau. Genauso wie der VW-Käfer die Massenmobilität ermöglichte, sollte der "Volksschlepper" für eine zügige Motorisierung der Landwirtschaft sorgen. 1949 kommt der Uhinger Traktorenbauer Allgaier mit Porsche überein und vereinbart die Fertigung von Traktoren am ehemaligen Dornier-Standort in Manzell/Friedrichshafen. Den Durchbruch erlangte Allgaier 1950 mit dem Modell AP 17, das mit einigen technischen Raffinessen ausgestattet, dem Geschmack der Bauern voll entsprach. Einen weiteren Verkaufserfolg brachte der ab Herbst 1952 produzierte A 111, dessen Fertigungskosten durch eine Standardisierung der Bauteile gering gehalten wurden. Der A 111 mit 12 PS galt als Einstiegsmodell für Betriebe in der Umstellung von tierischer zu motorisierter Zugkraft. Nach über fünf Jahren Allgaier-Porsche-Traktorenbau und 50 000 verkauften Modellen, trennten sich die Allgaier-Werke von der Schlepperproduktion. Die Traktorenfertigung in Manzell wurde ab 1956 von der Mannesmann AG unter der Firmenbezeichnung Porsche-Diesel-Motorenbau-GmbH weitergeführt.

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