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Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Milch & Käse & Butter

Milch & Käse & Butter

Milchseiher aus den Vogesen

Göriz (1845), S. 168: "Nr. 419. Milchseiher aus den Vogesen. Von Wilhelm Göriz im Jahr 1836 dorther mitgebracht. In den Trichter wird eine Leinwand eingelegt."

Melchter aus der Schweiz / Modell

Göriz (1845), S. 168: "Nr. 369. Melchter aus der Schweiz. Modell siebenmal verjüngt. Ein Geschenk von Wilhelm Göriz im Jahr 1835. Damit der Melker nicht nöthig hat, mit jedem vollgewordenen Melkkübel nach dem großen Sammelgefäß zu gehen, füllt er mit der gemolkenen Milch erst dieses Gefäß an. Beschreibung und Abbildung s. in H. W. Pabst, Anleitung zur Rindviehzucht, Stuttgart 1829; Zeller, landw. Maschinen, Karlsruhe 1838." Pabst (1829), S. 213 und Taf. VIII, Fig. 3: "Zum Transporte der Milch aus dem Stalle, oder auch von den Melkstellen bei der Weidewirthschaft, hat man entweder große Standen (Bottiche), die mit Deckeln versehen sind, und an einer Stange von zwei Menschen getragen, oder bei großen Molkereien auch gefahren werden –oder man hat, wie in der Schweiz, ovale, oben und unten gleich weite, mit genau schließendem Deckel versehene Tragbutten (dort Brenden genannt). Eine solche, wie sie im Hohenheimer Stalle gebraucht wird, findet sich Tafel 8. Fig. 2. abgebildet, sie ist mit einem im Stalle, wegen der Fliegen im Sommer nothwendigen Interimsdeckel versehen, in dessen runde Oeffnung der Seyhetrichter eingesetzt ist. Im Inneren sind mit kupfernen Nägeln Zeichen für den Maasgehalt angebracht, der bis auf zweiundzwanzig Maas geht. (Die Bänder oder Riemen zum Tragen muß man sich auf der andern Seite befindlich denken). – Fig. 3. stellt ein halb soviel haltendes Gefäß vor, das (nach Schweitzerischer Mundart Melktere oder kleine Brende genannt) dazu dient, die von mehreren Kühen an entfernteren Punkten des Stalls gemolkene Milch aufzunehmen, um sie dann zusammen nach der Butte (großen Brende) zu tragen, oder auch die Milch aufzunehmen, während diese angefüllt ist und zum Ausleeren nach der Milchkammer getragen wird. Es gehört ebenfalls ein Deckel darauf." Zeller (1838), S. 6: "Die Melchter. (Kleine Brenke.) Fig. 6. Sie dient dazu, die von mehreren Kühen an entfernteren Punkten des Stalles gemolkene Milch aufzunehmen, um sie dann zusammen nach der großen Brenke (s. Fig. 8) zu tragen, damit also der Melker nicht nöthig hat, mit jedem vollgewordenen Melkkübel nach dem Sammelgefäß zu gehen. Die Melchter wird manchmal auch an der Stelle der Tragbrenke gebraucht, in der Zeit nämlich, ald diese zum Ausleeren nach der Milchkammer getragen wird.“ König (1847), S. 68 und Taf. 49, Fig. 290: "Melchter aus der Schweiz. Fig. 290. Für die Tragbrenke wird manchmal auch die Melchter benützt, besonders während jene zum Ausleeren der Milch nach der Milchkammer getragen wird. Damit der Melker nicht nöthig hat, mit jedem vollgewordenen Kübel nach dem Sammelgefäß zu geben, so bedient er sich dieses Gefässes, um die von mehreren Kühen an entfernten Punkten des Stalles gemolkene Milch darin aufzunehmen, um sie sodann zusammen nach der großen Brenke zu tragen."

Lactoskop (Milchmesser) von Donné / nur Aufbewahrungskasten erhalten

Es ist nur noch der Aufbewahrungskasten des Milchmessers "Lactoscope von Donné" in der Sammlung des DLM erhalten. Göriz (1845), S. 169f.: "Nr. 734. Milchmesser, Lactoscope, von Donné. Ein Geschenk des früheren Hohenheimer Candidaten J. v. Naville-Saladin aus Genf, im Jahre 1843 erhalten. Das Instrument ist angefertigt bei dem Optiker Soleil, rue de l'Odéon, 35. Paris. In dem Bulletin de la classe d'agriculture de la Société des arts de Genève vom September 1843 ist Zweck und Gebrauchsart des Instrumentes von Naville so erklärt: „Die Ursache der Undurchsichtigkeit der Milch sind die Fettkügelchen, die in ihr enthalten sind. Je mehr solcher Kügelchen da sind, also je reicher die Milch an Rahm ist, umso undurchsichtiger ist sie. Hienach kann man den Rahmgehalt verschiedener Milchen mit einander vergleichen, wenn man den Unterschied, der in der Dicke ihrer Schichten bei gleicher Durchsichtigkeit stattfindet, miteinander vergleicht. Zu diesem Ende wird das kleine Trichterchen und dadurch der Zwischenraum zwischen den beiden Gläsern, mit ganz frischer zuvor unter einander geschüttelter Milch gefüllt. Nachdem man sofort sorgfältig alle Luftkügelchen, die noch zwischen beiden Gläsern enthalten seyn mochten, entfernt hat, so hält man die Gläser gegen das Licht einer, in einer bestimmten Entfernung aufgestellten Wachskerze und schraubt die beiden Gläser gegen einander, so lange, bis man durch die Schichte Milch hindurch das Licht erblickt. Die angebrachte Scale gibt die Dicke der Milchschichte, bei der sie durchsichtig wurde und dadurch den Rahmgehalt der Milch an.“ Ueber diesen und die anderen Milchmesser handelt auch ein Aufsatz im Hohenh. Wochenbl. 1844. Nr. 39." Biedermann (1876), S. 227f. und 229: „Die optische Prüfung (Lactoscope). Die hierher gehörigen Instrumente bestimmen die Güte der Milch durch die rasche Ermittelung des Fettgehaltes derselben. Alle beruhen auf dem Principe, dass die Milch um so fettreicher ist, je undurchsichtiger sie sich zeigt Das von Donné 1843 construirte Lactoscop besteht aus 2 kurzen in einander zu schraubenden Röhren, oder vielmehr einem mit einer Glasplatte verschlossenen Metallringe, in welchen ein anderer ebenfalls mit einer Glasplatte verschlossener sich einschraubt, so dass durch Drehung des letzteren der Hohlraum zwischen den Glasplatten enger oder weiter wird. Auf dem drehbaren Ringe sind die Zahlen 1-50 eingravirt, an welchen Graden man die Drehung desselben und die Weite des Zwischenraumes der beiden Platten misst. Man giebt in einen an dem Apparat befindlichen Trichter etwas Milch, welche in den Raum zwischen den Glasplatten dringt, und man regulirt die Entfernung der Glasplatten durch Drehung des beweglichen Ringes so lange, bis die Schicht Milch zwischen den Glasplatten so dick ist, dass man nicht mehr hindurch sehen kann, so dass man eine dahinter stehende Kerzenflamme nicht mehr unterscheidet. Dann liest man an dem beweglichen Ringe die Zahl ab, welche einem an dem andern befindlichen Zeichen gegenüberliegt, und sagt, die Milch zeige so viel Grade wie die Zahl beträgt; eine dem Apparate beigegebene Tabelle giebt an, wie viel Procente aus der Milch zu erhaltender Rahm diesen Graden entspricht. Dies Donné'sche Instrument ist difficil in der Anwendung, schwierig genau herzustellen, und die Beobachtungen mit demselben zeigen nicht. genügende Uebereinstimmung mit einander.“ Die Autoren geben auf S. 229 ihre Bewertung des Gerätes von Donné nach einem Vergleich mit anderen Lactoskopen: „Es ergiebt sich aus diesen Zahlen, dass das Donnésche Lactoscop völlig unbrauchbare Resultate liefert…“

Holländisches Butterfass

Das Holländische Butterfass ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. König (1847), S. 69. und Taf. 49, Abb. 297, 298: "Holländisches Butterfaß: Fig. 297 und 298 Fig. 297 stellt diese Maschine von der äußern Ansicht vor, während Fig. 298 einen vertikalen Durchschnitt des Innern zeigt. In dem runden, oben etwas weiter stehenden Zuber haben die beiden gegen einander überstehenden, durchlöcherten Flügel a (Fig. 298) eine vollkommenere Wirkung, als die Scheibe in den gewöhnlichen Butterfässern. An einer Welle, die oben wie ein Zapfen durch das Spillrad c geht, sind die beiden Flügel befestigt; dieser Zapfen hat ein mit 2 Ringen des Spillrades entsprechendes Loch, wodurch ein Bolzen gesteckt wird, um so zur Umdrehung den Zapfen mit dem Rade zu vereinigen. Auf dieses Spillrad c wirkt das halbe Kammrad d. Es ist an einem kleinen eisernen Zapfen befestigt, der durch den Hebel um seine Achse bewegt wird. In dem Zuber inwendig sind zwei nicht durchbohrte Bretter g gegeneinanderüber befestigt. Das noch keinen völligen halben Zirkel beschreibende Kammrad d verursacht, daß jeder der beiden beweglichen durchlöcherten Flügel a auch nicht mehr als einen halben Zirkel beschreiben kann. Den Deckel des Butterfasses kann man zum dritten Theil aufschlagen, um den Rahm hineinzugießen und die Butter herauszunehmen."

Rührbutterfass (Schlagbutterfass) aus der Schweiz / Hohenheimer Modell

Das "Rührbutterfass aus der Schweiz" ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten. Göriz (1845), S. 171f.: "Nr. 509. Rührbutterfaß aus der Schweiz. Modell dreimal verjüngt. Das Faß kam im Jahre 1838 aus der Schweiz; das Gestell wurde in Hohenheim angefertigt. Das ganze Faß wird beim Buttern umgedreht. Es hat im Innern drei hölzerne Hervorragungen, welche gleichmäßig an dem Umkreise des Fasses vertheilt sind und gegen welche der Rahm beim Umdrehen des Fasses angeworfen wird." König (1847), S. 69 und Taf. 49, Fig. 295-296: "Clevisches Butterfaß: Fig. 295 und 296 Die Form dieses Butterfasses ist nicht kreisrund, sondern ovalrund, sowie dasselbe auch aufrecht steht und oben offen ist, aber mit einem Deckel verschlossen werden kann. Fig. 295 stellt dasselbe im Durchschnitt dar. Der Fächer oder Wedel ist doppelt zu nennen, indem zwei Rahmen übers Kreuz mit einander verbunden sind. In der Zeichnung ist nur der eine Rahme ersichtlich, da der andere b nur seinen äußern halben Umfang zeigt, in den Rahmen sind einige Löcher durchbohrt. Etwas nach der Länge des ovalen Butterfasses, und zwar etwas unter der Mitte desselben, ist der Fächer aufgehängt, und besitzt bei c einen eisernen Stift, welcher sich in der eisernen, in dem Fasse befestigten Höhlung umdreht. Bei e befindet sich eine eiserne Mutterschraube, in welche sich die Achse einer Handhabe einschrauben läßt. Fig. 296 zeigt die Achse mit der Kurbel etwas vergrößert; f zeigt nämlich den dünnen Theil der Achse, welcher im Holze der Faßtaube zu laufen hat und sich bei g in einer Schraube endigt, welche zum Einschrauben in die bei c befestigte Mutterschraube bestimmt ist. Die Achse wird bei h, Fig. 296, etwas dicker und dieser dickere Theil wird in die Röhre i eingeschoben und bewegt sich darin. Diese Röhre i wird von außen auf das Butterfaß festgenagelt oder angeschraubt. Die kupferne Büchse l geht um die Achse h und ist in m darin befestigt. Am Ende der Achse ist die Kurbel mit der beweglichen Handhabe innen gehörig befestigt. Wenn gebuttert worden ist, so wird sogleich die Achse mit der Kurbel abgeschraubt, der Fächer herausgenommen, das Butterfaß mit dem Fächer gereinigt und Alles der Luft zum Trocknen ausgesetzt. *) *) In solchen Butterfässern erhält man binnen einer Stunde Butter, und zwar, wenn es seyn muß, in dieser Zelt gegen 40 Pfund, nur muß man dann abwechslungsweise lieber zwei Personen buttern lassen."

Stoßbutterfass aus den Vogesen / Modell

Göriz (1845), S. 171: "Nr. 418. Stoßbutterfaß aus den Vogesen. Modell etwa viermal verjüngt. Im Jahr 1836 von Wilhelm Göriz dorther besorgt. Der Stämpfel hat fünf Löcher. Das Faß selbst ist meistens 3 Fuß hoch und hat unten 1 Fuß, oben 1/2 Fuß Durchmesser. Es ist dem Deutschen Butterfaß sehr ähnlich." Das Exponat wurde im Jahr 2023 von der Staatsschule für Gartenbau in Hohenheim dem Deutschen Landwirtschaftsmuseum gespendet, das dieses Gerät nicht mehr in seiner Sammlung hatte.

Buttermodel aus Tirol

Göriz (1845), S. 172: "Nr. 496. Butterform aus Tirol. Im Jahr 1837 von Wilhelm Göriz dorther mitgebracht."

Gewöhnliches Deutsches Stoßbutterfass / Modell

Göriz (1845), S. 171: "Nr. 358. Gewöhnliches Deutsches Stoßbutterfaß. Modell viermal verjüngt. Im Jahre 1834 angekauft. Es ist in den kleinen Wirthschaften von fast ganz Deutschland, Holland u. s. w. allgemein im Gebrauche. Beschreibung und Zeichnung in Pabst, Rindviehzucht 1829." Pabst (1829), S. 223f. und Taf. 8, Fig. 8 und 9: "Die verschiedenen Formen von Butterfässern können unter vier Abtheilungen gebracht werden, nämlich: 1) Die gewöhnlichen in Deutschland, Holland und andern Ländern gebräuchlichen Butterfässer, welche gestoßen werden: sie erfüllen die beiden ersten Bedingungen (Zutritt der Luft und Reinhaltung) vollkommen; für große Quantitäten erfordern sie aber noch irgendeiner Vorrichtung, um nicht zu viel Arbeitskräfte in Anspruch zu nehmen. Dieß kann schon durch die Anbringung eines einfachen Hebels (Schwengels) bis zugewissem Grade erreicht werden. Vollkommener ist jedoch die auf Taf. 8. Fig. 7. versinnlichte Einrichtung, welche ich auf demSchnettcher'schen Rittergute Machern bei Leipzig gefunden habe: sobald die beiden Butterfässer c. c. mit Rahm zu zwei Drittheil angefüllt sind,wird der Klotz a hin- und hergestoßen, dadurch die Achse b in vor- und rückwärts abwechselnde Bewegung gesetzt und hiedurch gehen die beiden Stößer in den Butterfässern abwechselnd auf und ab. Wo man Wasser benutzen kann, da ist durch ein kleines Rad und einfaches Getriebe die nöthige Vorrichtung leicht gemacht – auf dem Riesengebirge, auch in Thüringer Walde (z. B. zu Rheinhardtsbrunn unterm Inselsberge) findet man zuweilen die Butterfässer durchs Waſſer getrieben. In Belgien und Holland bedient man sich häufig eines Hundes, der in einem leichten Tretrade läuft, durch dessen Achse ein oder zwei Butterfässer in Bewegung gesetzt werden *), und eben so gut könnte man sich auch zu gleichem Zwecke einer kleinen Windmühle bedienen [...]."

Milchschüsseln (Abrahmschüssel, Milchsatte) aus der Schweiz

König (1847), S. 68. und Taf. 49, Fig. 292: "Milchschüsseln aus der Schweiz: Fig. 292. Außer der Schweiz finden sich solche flache Schüsseln (Gedsen) in Holstein, wo sie jedoch Bütten genannt werden. Sie sind von tannen Holz und aus 4 Zoll hohen, senkrecht oder schief stehenden schmalen Taugen zusammengesetzt, welche in letzterem Falle mit einem Einschnitte zum Festhalten der angelegten Reife versehen sind. Die in Holstein üblichen unterscheiden sich jedoch von den so eben genannten dadurch, daß sie von Eichenholz und etwa 4 ½ Zoll Höhe haben, und dagegen nur 1 Fuß 2 Zoll weit sind; auch werden sie hier meistens angestrichen. Mögen die hölzernen allerdings im Reinhalten größere Sorglichkeit erfordern, so haben sie doch voraus, daß sie weniger zerbrechlich sind, als z. B. die thönernen, wie in Norddeutschland, oder die von Steingut und Glas, wie in Holstein oder in der Schweiz, oder daß sie nicht so theuer und der Gesundheit schädlich sind, wie die von Gußeisen mit Emailirung oder die von Messing, oder wie die von verzinntem Kupfer, oder die von Blei, wie letztere in England gebräuchlich sind."

Milchmaß von Bern

Ein in der Schweiz handgefertigtes, geeichtes Holzgefäß mit einem zentralen Griff, das speziell für das Ausschöpfen von Milch aus einem größeren Behälter konzipiert ist. Das Gefäß ist robust und funktional gestaltet, um den Anforderungen des täglichen Gebrauchs gerecht zu werden. Es wurde im Jahr 1845 von Wilhelm Tell von Fellenberg als Geschenk überreicht. Historischer Hintergrund: Wilhelm Tell von Fellenberg war bekannt für seine Bemühungen im Bereich der landwirtschaftlichen Bildung und Entwicklung. Dieses Gefäß könnte als Beispiel für die praktische Anwendung seiner Ideen und Methoden dienen.

Hölzerne Milchbutte (Kiepe) mit Deckel, Kanton Bern

Hölzernen Rückentragegefaß, ursprünglich mit Tragriemen, zum Transport von Milch über weite Strecken. Der Tragriemen ist nicht mehr in der Sammlung erhalten.

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